Ich gab ein erschrockenes Quieken von mir. Mit geweiteten Augen starrte ich ihn an, und hinter meinen runden, blauen Seelenspiegeln wirbelten die verschiedensten Gefühle umher. Die Scham, die ich empfand, mich vor ihm wie ein Junges aufzuführen. Das glückliche, weiche Gefühl, das ich schon immer gefühlt hatte, wenn ich bei ihm war. Die Geborgenheit, die ich in seiner Nähe verspürte. Einst war dort die nagende Sorge gewesen, die Furcht, die brutale, panische Angst, die mich immer wieder aufs Neue zu überrollen gedroht hatte. Jedes Mal, wenn er nicht bei mir gewesen war, hatte ich diese Furcht, diese Angst verspürt. Das beißende, sich immer weiter in mich hineinnagende, kochende Gefühl der Eifersucht, die ich immer hatte verstecken wollen, da sie die Tür zu meinem wahren Empfinden war. Die furchtbare Angst, ihn nicht bei mir, sondern bei und mit jemand anderem zu wissen, einer anderen Kätzin, einer, die so viel hübscher, selbstbewusster und klüger war als ich. Doch diese Gefühle wurden verdrängt, verdrängt durch seine Worte; in die hinterste Ecke meines Kopfes gebannt, vielleicht sogar noch darüber hinaus. Sie machten einem anderen Gefühl Platz, das nun sehr viel stärker aufflammte als in all den Monden zuvor, als ich es so verzweifelt zu unterdrücken versucht hatte. Liebe.
"I-ich..", ich schluckte. In meinen Augen standen einige Tränen.