Tüpfelmaske
Überrascht blickte ich zu Schattenwald. Würde Schattenpfote kein Krieger werden? Dennoch grinste ich vor Freude und nickte vor Zuneigung zu meinem Anführer.

Vipernblut
Unsicher hatte ich mich zu den anderen gesetzt, ich hatte das Gefühl, als würden mich alle vorwerfend anstarren und es würde mich nicht wundern, wenn dem wirklich so war.
Zögerlich sah ich zu Schattenwald hoch - unserem eigentlichen Anführer, den ich so lange für tot gehalten hatte und als er mich kurz sanft ansah, zuckte ich zusammen und schaute rasch zu Boden. Wie sollte ich je wieder einer Katze in die Augen sehen können? Würde der Sternenclan mir überhaupt verzeihen, sollte ich sterben? Oder würde ich in den Wald der Finsternis kommen?
Ich schüttelte den Kopf, in dem Versuch, diese Gedanken los zu werden und hob wieder den Kopf, als ich hörte, wie Tüpfelpfote ihren Kriegernamen erhielt. Ich sollte mich zusammenreißen... wenigstens für sie. Und so erhob ich laut meine Stimme - "Tüpfelmaske! Tüpfelmaske!" - auch wenn ich danach wieder den Kopf in Reue senkte.

Der Kater war mittlerweile verarztet worden und betrat die Versammlung. Die Entscheidung für die neue zweite Anführerin bestätigte er mit einem heftigen Nicken. Die junge Kätzin wäre definitiv eine sehr gute Wahl und hatte auch Mut bewiesen. Er rief trotz allem nur leise die Namen. Noch immer steckte die Überlegung in seinen Knochen die Clans zu verlassen. Es hatte ihn schockiert was geschehen war und er hatte seine Gefährtin dadurch verloren. Natürlich hatten ihm die Clans viel gegeben, er musste jedoch gestehen, das er das Gefühl der Freiheit vermisste, als er so viele Katzen damals als Streuner und Dragonshadow aufgenommen hatte. Während er da saß, war sein Kopf überlegen gesenkt. Er musste gestehen das er weiterhin erschüttert war.

Ich trat mit hochgehobenem Kopf vor, senkte diesen jedoch respektvoll vor Schattenwald, bevor ich wieder aufblickte. "Ich werde mein Bestes geben in deine Pfotenschritte zu treten und dich nicht zu enttäuschen", äußerte ich mit fester Stimme und entschlossenem Blick.
Innerlich war ich mir unsicher, war ich doch Blutstern auch anfangs mit loyalem Herzen und treuem Blick gefolgt, ohne seine Worte auch nur ansatzweise anzuzweifeln. Allerdings war ich mir der Chance bewusst, die mir Schattenwald, ob bewusst oder unbewusst, gegen hatte. Der Ausdruck in meinen Augen wurde noch bestimmter, durchdringender. Ich würde es mir nie verzeihen, mir so einen Fehler noch einmal zu erlauben!
Mit hell leuchtendem Blick blickte ich den drei Katzen nach, bis sie aus meinem Blickfeld verschwunden waren, ehe ich mich umdrehte und mit verengten Augen umsah.

Ich rief laut Bluestorms und Tüpfelsmaskes Namen und nickte meiner nun Ausgebildeten Schülerin ein letztes mal als Mentor zu. Ab nun an würde sie mit den anderen Krieger im Kriegerbau schlafen.

Mit großen, hell leuchtenden Augen beobachtete ich die Versammlung und rief von beiden Katzen mit lauter Stimme die Namen. Bluestorm kannte ich, auch wenn ich noch nie persönlich ein Wort mit ihr gesprochen hatte, und erkennte sie auch als für den Posten des Stellvertreters passend an. Die frisch ernannte Kriegerin kannte ich allerdings nicht, also gratulierte ich ihr nur beiläufig, bevor ich mich unbewusst umsah, ehe mein Blick sich schließlich auf Schattenwald fixierte. Die Rückkehr meines Vaters hatte mich aufatmen lassen. Wäre er wirklich gestorben... ich hätte nicht gewusst, was ich tun sollte.
Aus dem Augenwinkel fiel mir ein dunkler Kater auf und mein Gesichtsausdruck wurde sofort kompliziert. Obwohl er schon seit Blutsterns Anfängen mein Mentor war, hatten wir kaum Zeit miteinander verbracht, geschweige denn trainiert, und später wurde er auch aus dem Clan verstoßen. Erst seit dem Gefecht war er wieder mit uns und ich wusste nicht, ob ich nun dazu berechtigt war, mit ihm zu reden. Schließlich hatten wir so gut wie gar keine Verbindung zwischen uns. Ich konnte mich wohl glücklich schätzen, wenn er sich überhaupt an meine Existenz erinnerte. Zögernd hielt ich inne, legte meine Ohren leicht an, bevor ich mich schließlich zwang, mit vorsichtigen Schritten zu ihm zu tappen. "@Helldragon ...", Ich senkte den Kopf respektvoll, betrachtete den Krieger jedoch besorgt mit unschlüssig flackernden Augen. Er sah so aus, als würde er über etwas nachdenken. Der Gedanke, dass mein Auftreten wohl etwas ungünstig war, schoss mir durch den Kopf, allerdings hatte ich ihn jetzt schon angesprochen. "Wie geht es dir?"

Der Kater wandte seinen Kopf als er eine deutlich jüngere Katze neben sich entdeckte und in dieser seinen jungen Schüler Regenpfote wieder erkannte. "Verzeih meine Abwesenheit." war das erste was er zu ihm sagte und blinzelte ihn freundlich an. "Nun, Blutstern ist zwar gestorben, aber die Ereignisse erschüttern noch mein Herz. Ich sollte eher dich fragen, wie es dir geht, nachdem ich den Clan vorläufig verlassen hatte." maunzte er und betrachtete @Regenpfote aus seinen neutralen und auch ihm gegenüber freundlichen Augen. Er wusste nicht auf welcher Seite Regen gestanden hatte, jedoch schien sich der Schüler an ihn zu erinnern.

Ich spitzte die Ohren und mein zuvor gehemmter und fahler Blick hellte sich auf. Die reife und erfahrene Haltung des Kriegers gab mir etwas der Sicherheit zurück, die mir vorher bei meiner Annäherung an diesen gefehlt hatte. Hastig schüttelte ich in Widerspruch mit dem Kopf und blickte @Helldragon fest an, "Nein, du wurdest zu Unrecht von Blutstern verbannt! Du hattest keine Wahl." Sicher, er war mitten im Kampf verschwunden, soweit ich gehört hatte, und das aus freiem Willen, allerdings hätte ich es vermutlich ebenfalls getan, wenn meine Familie nicht im Clan wäre. "Dimensionenspiegel hat mit mir das Kämpfen trainiert. Sie hat mir beigebracht, wie man sich verteidigt", erzählte ich fröhlich und hielt inne, bevor ein Ausdruck aus Verlegenheit auf meinem Gesicht auftauchte, "Allerdings bin ich immer noch nicht sonderlich gut damit. Es ist toll, dass die Schlacht so schnell geendet hat, sonst hätte ich vermutlich fürs nichts garantieren können." Die einzigen Wunden, die ich erlitten hatte, waren ein paar wenige, kaum sichtbare Kratzer, die mir anderen kämpfende Katzen aus Versehen zugefügt hatten, als ich zwischen ihnen hindurch geschlichen war, auf der Suche nach seiner Familie. Damit war ich besser weggekommen als die meisten Anderen.
"Selbst im Clan zu leben war in letzter Zeit nicht wirklich sicher, aber jetzt wo Vater zurück und Blutstern tot ist, wird bestimmt alles wieder besser", fügte ich leicht lächelnd hinzu, mit einem Ausdruck der unschuldigen Naivität in meiner Stimme, wie sie nur eine unwissende Jungkatze haben konnte, die noch nichts von der Welt gesehen hatte.

@Regenpfote
"Nun, dann werden wir bei dem Kämpfen ansetzen." Erklärte er ruhig. Zu der Verbannung sagte er nichts. Immerhin hatte er sich mit dem SternenClan zusammengetan und mit dessen Hilfe gewonnen. Er wollte gar nicht wissen, wie es anders ausgegangen wäre. "Du kannst stolz auf deinen Vater sein, Regenpfote." Maunzte er dann und lächelte leicht.