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#1

Schnee im Zwielicht

in Geschichten 05.03.2023 10:07
von Häherfrost | 625 Beiträge | 709 Punkte
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Geschlecht männlich
ausgewachsene Größe normal(25cm-35cm)

Das hier ist eine Kurzgeschichte, die ich zu meiner Fanfiction geschrieben habe, an der ich gerade noch arbeite.

Um es gleich mal vorweg zu nehmen. Bei dem hier erwähnten HagelClan handelt es sich nicht um unseren Clan hier. Die Clans in meiner Fanfiction sind alle an Wetterphänomene angelehnt

Die Geschichte spielt noch vor den Ereignissen der eigentlichen Storyline





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#2

RE: Schnee im Zwielicht

in Geschichten 05.03.2023 10:10
von Häherfrost | 625 Beiträge | 709 Punkte
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Part 1

Bereits seit dem Morgen wärmten die warmen Strahlen der Sonne die Felsen nahe des Flusses. Müde räkelte sich Zwielichtglühen auf den warmen Steinen und lauschte dem Rauschen des sanft dahinfließenden Wassers. In letzter Zeit kam er oft hier her und das hatte auch seinen Grund.
„Mach schneller Pumapfote, sonst holt Finkenherz uns noch ein.“, ertönte eine Stimme. Neugierig hob der Schildpattfarbene den Kopf und blickte in Richtung der naheliegenden Büsche. Erst war da nur ein Rascheln, doch rasch war auch ein dunkelgrauer Pelz zu sehen.
„So laut wie ihr seid, würde Finkenherz euch auch im Lager hören.“ Das Rascheln verstummte. „Ich weiß, dass ihr da seid.“, meinte Zwielichtglühen mit einem Seufzen. Schließlich raschelte es wieder und die beiden Schüler traten aus den Büschen heraus.
Zwielichtglühen richtete sich auf, streckte sich einmal und musterte die beiden jungen Katzen aus gelben Augen. „Ihr könnt nicht ständig vor den Mentoren weglaufen. Finkenherz mag noch jung sein, aber er gibt sich wirklich Mühe.“, sagte der bunte Kater. Seine Stimme war nicht böse, blieb aber streng.
„Seine ewigen Predigten über die Nachtwache sind aber so langweilig.“, stöhnte Pumapfote und plusterte sein dichtes Fell auf. Rauchpfote saß ebenso trotzig neben ihrem Baugefährten.
„Vielleicht mag es für euch langweilig sein, aber es ist wichtig.“, ertönte eine wütende Stimme hinter den beiden Schülern. Erschrocken führen die beiden Jungkatzen herum und sahen ihren schwarz-weißen Mentor mit angelegten Ohren und großen Augen an. Hinter dem jungen Krieger tauchten nun noch weitere Schüler auf, die neugierig das Geschehen beobachteten.
„Sie meinen es doch nicht böse Finkenherz.“, sagte Zwielichtglühen beschwichtigend. Er konnte den jungen Krieger gut verstehen, doch musste dieser auch lernen einen kühlen Kopf zu bewahren.
Der schwarz-weiße Kater atmete tief durch. „Nehmt euch alle mal ein Beispiel an Zwielichtglühen. Er ist einer unserer besten Krieger und hat seinen Mentoren bestimmt nicht das Leben schwer gemacht.“ Sein Unmut schwang noch immer in seiner Stimme mit. Der Schildpattfarbene schwieg, überlegte, was er nun sagen sollte.
„Wenn man es ganz genau nimmt, war er einer unserer schlimmsten Schüler.“ Zwielichtglühen drehte den Kopf und musterte die alte dunkelgraue Kätzin, die sich nun ebenfalls zu ihnen gesellte.
„Wie meinst du das Krähenruf?“, fragte Rauchpfote und legte irritiert den Kopf schief. Mit einem Seufzen ließ sich die Älteste auf die Felsen sinken.
„Nun ja. Er hat uns täglich das Leben zur Hölle gemacht, war frech, hat nicht auf uns gehört und ist ständig abgehauen.“ Die graue Kätzin warf einen frechen Blick auf ihren ehemaligen Schüler.
„Das kann ich mir gar nicht vorstellen.“, meinte Finkenherz und sah nun zu Zwielichtglühen. Diesem wurde ein wenig heiß unter dem langen Pelz, als nun alle Blicke auf ihm lagen. Langsam seufzte er.
„Krähenruf hat recht. Es gab sogar eine Zeit, in der ich den Clan für immer verlassen wollte.“, gab er zu. Die Schüler blickten ihn nun noch überraschter an und Zwielichtglühen kam wohl nicht umhin, ihnen nun etwas über seine rebellische Jugend zu erzählen.
„Lasst mich euch eine Geschichte erzählen. All das geschah vor vielen Blattwenden. Ich war selbst noch ein Schüler, kaum älter als die meisten von euch…“



“Warte verdammt nochmal Zwielichtpfote.”, fauchte Krähenruf wütend und setzte dem schildpattfarbenen Schüler nach. Doch Zwielichpfote dachte gar nicht daran anzuhalten. Mit einem Satz warf er sich den Felsvorsprung herunter und dem Falken, den er gesehen hatte, direkt auf den Rücken. Dieser segelt verdutzt mit dem Schüler auf den Boden, versuchte sich noch flügelschlagend zu währen, doch wurde schließlich mit einem gezielten Biss getötet. Triumphierend stand der bunte Schüler über seiner Beute und sah Krähenruf kühn entgegen, die sich ihren Weg zu ihm hinunter bahnte.
“Siehst du Krähenruf. Damit werden heute Abend alle Königinnen und ein Großteil der Ältesten satt werden.”, sagte er selbstbewusst. Doch die dunkelgraue Mentorin blickte noch immer finster drein.
“Alles, was ich gesehen habe, ist ein Schüler, der sich von einer Klippe gestürzt hat.”, fauchte Krähenruf. Hinter ihr tauchten nun ebenfalls ein roter Kater und zwei weitere Schüler auf. “Wenn du lebensmüde bist, sag es mir doch gleich. So jagen wir auf jeden Fall nicht.” Zwielichtpfote klappte nun wütend die Ohren nach hinten und sah seiner Mentorin ebenso wütend entgegen.
“Warum nicht? Ich habe den Falken gefangen. Das ist doch das, was zählt.”, fauchte der bunte Kater zurück. Er verstand nicht, warum alle so sauer auf ihn waren.
“So jagen wir eben einfach nicht. Du hättest dir sonst was tun können bei deiner Aktion gerade. Was wenn der Falke dich einfach fortgetragen hätte?” Krähenrufs Stimme war nah an der Verzweiflung, doch das nahm Zwielichtpfote in seiner eigenen Wut gar nicht wahr.
“Ich bin bereits größer als der Falke, das macht keinen Sinn. Und warum müssen wir immer alles genauso wie unsere Ahnen machen. Es wird Zeit, dass wir neue Jagdtechniken entwickeln, wenn wir überleben wollen.”, schrie Zwielichtpfote. Sein bunter Pelz war gesträubt und am liebsten hätte er der grauen Kriegerin eine verpasst.
“Bist du so dumm oder willst du es einfach nicht verstehen?” Die nächsten Worte seiner Mentorin hörte er schon gar nicht mehr. Zwielichtpfote machte auf der Stelle kehrt und sprintete los. Mit einem Satz war er den nächsten Felsvorsprung hinuntergesprungen und ignorierte die Rufe der anderen, die ihn darum baten zurückzukommen. Doch wenn sie ihn nicht hier haben wollten, würde er eben gehen...



Zwielichtpfote wusste nicht, wie lange er gelaufen war, doch als er endlich stehen blieb, dämmerte es bereits und er hatte die Grenzen das HagelClans hinter sich gelassen. Nach Atem ringend sah er sich um. Das Gelände hier war viel flacher und der Fels war von sanften Grasebenen abgelöst worden. Hinter ihm lagen die Berge, sein Zuhause. Doch war es das wirklich noch...?
Die Wut, die ihn von seinen Clankameraden fortgetrieben hatte, wich langsam der Traurigkeit. Wollten seine Clankameraden ihn wirklich nicht dahaben? Er schüttelte den Kopf und tappte langsam weiter. Würden sie seinen Ideen wirklich Steine in den Weg legen, wenn sie ihn doch so gernhatten? Nein! Der schildpattfarbene Kater würde auch gut allein zurechtkommen. Jetzt musste er nur eine Bleibe für die bald hereinbrechende Nacht finden.
Es war bereits fast komplett dunkel, als er schließlich eine Scheune erreichte. Es war ihm zuwider in einer von Zweibeinern gemachten Behausung zu schlafen, doch war es immer noch besser, als draußen zu schlafen, wo ihm Raubtiere auflauern konnten. Eilig schlüpfte er durch den Eingang. Im Inneren der Scheune, war kaum noch etwas zu erkennen. Nur das durch ein Fenster fallende Mondlicht ließ die Umrisse der Heu- und Strohhaufen erahnen. Müde und erschöpft ließ sich Zwielichtpfote in das Heu sinken, zupfte ein paar Halme heraus, die ihn piekten und ließ dann den Kopf auf die Pfoten sinken. Auch wenn er das Gefühl nicht loswurde, dass ihn aus der Dunkelheit ein paar blaue Augen beobachteten, siegte am Ende doch die Müdigkeit und er schlief ein.





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