Wüstenpfote | @Steppenluchs
Ich war momentan wieder in den Bergen unterwegs, nicht weit von der Grenze zum Hagelclan und ganz in der Nähe von Kräutern, dessen Duft ich wahrnehmen konnte. Zwar war es kühler hier oben, allerdings schien die Sonne angenehm auf meinen Pelz und wärmte mich doch etwas, während ich umherkletterte. So langsam bekam ich nicht nur Hunger, sondern auch Durst und entschloss mich dazu, nach einem kleinen Bach Ausschau zu halten.
Ich erinnerte mich noch schwach an einen Bach, welcher am Fuße des Berges mündete - allerdings war das von meinem jetzigen Standort ein ganz schöner Marsch und ich war mir sicher zwischen irgendwelchen Felsspalten Trinkwasser finden zu können.

Steppenluchs
Nach Featherkit's Tod hatte mein Schüler drauf bestanden, dass ich mir etwas Auszeit nahm, ich verlor zu viel Schlaf und er hatte Recht - nach dem Tod des Jungen würde ich nur umso mehr ein Auge auf unseren anderen kritischen Patienten werfen wollen.
Nur widerwillig hatte ich zugestimmt, die Wärme der einbrechenden Blattgrüne auszunutzen und etwas spazieren zu gehen, trotz meiner neusten Komplikationen. Ich bewegte mich nur langsam durchs Territorium und machte viele Pausen, um keinen Asthmaanfall zu riskieren und spitzte die Ohren als ich den Geruch einiger Kräuter nahe der Grenze vernahm. Es wurde ja nicht gesagt dass ich nicht auch etwas produktiv beim Spaziergang sein konnte, also folgte ich dem Geruch, wer wusste immerhin schon, wie lange ich noch die Kraft dazu hatte, Heilerin zu sein, also konnte ich noch so viel machen, wie mir noch möglich war.
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Wüstenpfote | @Steppenluchs
Ich kletterte entspannt weiter in der Nähe der Kräuter entlang und bewegte mich dabei mehr in die Richtung des Hagelclans. Zwar war ich nicht ganz aufmerksam, allerdings war ich doch viel am schnuppern, um zu überprüfen wann ich die Grenze erreichte. Desto weiter ich lief, desto steiler und spitzer wurden die Felsstücke, über welche ich etwas ungeschickt sprang. Es war für mich nach dieser langen Zeit schwierig, gut durch das Territorium zu kommen, ohne mich überhaupt zu verletzen. Meine Ballen waren bereits etwas wund, meine rechte Vorderpfote blutete auch leicht, was ich allerdings gekonnt ignorierte.
Nach einer Weile nahm ich einen vertrauten Geruch war und schaute mich verwirrt um, bis ich auf einer etwas größeren Distanz eine Kätzin entdeckte, welche mir nicht grundlos sehr bekannt vorkam. Ich war mir ziemlich sicher, dass meine ältere Schwester Steppenluchs ist. Allerdings wusste ich nicht, ob ich überhaupt auf sie zugehen sollte und entschied mich deshalb dazu, mich zu verstecken. Dass das auf einem Berg ohne Bäume nicht so gut klappte, wenn ich mich einfach hinhockte ließ ich gekonnt außer Acht.

Steppenluchs
Langsam kletterte ich über die Felsen und genoss die Wärme unter meinen Ballen. Nach einem kleinen Sprung setzte ich mich erst mal hin und atmete tief durch, wobei ich meinen Blick über das Felsterrain gleiten ließ. Ich dachte, vielleicht könnte ich die Kräuter schon entdecken - ja da waren sie! Aber... der helle Klecks ganz in der Nähe fiel mir genauso auf. Schien ganz nach einer Katze, jedoch hatte ich auf dem Weg hierher keine frische Geruchsspur meiner Clankameraden bemerkt und für einen Streuner war es komisch, dass sie dort vor sich hinhockte. Ob sie verletzt war?
Mein Drang zu helfen richtete mich wieder auf und etwas zügiger kletterte ich zu der Katze rüber, die mir irgendwie ganz komisch bekannt vorkam. "Hallo?" miaute ich sanft, legte unsicher den Kopf schief und musterte das helle Fell. Wieso kam mir diese Gestalt so unfassbar bekannt vor?
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Wüstenpfote | @Steppenluchs
Verdammt, Steppenluchs hatte mich also doch gesehen! Ich wusste überhaupt nicht, wie ich mit der Situation umgehen sollte, allerdings hatte es nicht einmal so geklungen als hätte meine Schwester mich überhaupt erkannt. Vielleicht war ich ja doch nicht so auffällig mit meinem hellen Fell zwischen dem Felsterrain.
Zunächst legte ich meine Pfoten über meine Ohren, zuckte aber selbst schnell zusammen, als sich das Blut von meinem Ballen ins Fell zog. Jetzt konnte ich schlecht die Pfoten wieder auf meinen Kopf legen, das wäre ja auch viel zu auffällig. Also entschied ich mich dazu vorsichtig zu der Kätzin hinaufzublicken und schaute sie mit großen Augen an.
Zusätzlich leckte ich noch schnell über meine Pfote und versuchte mir das Blut damit vom Kopf zu waschen, was sich allerdings als nicht ganz so einfach herausstellte.
„Ähm.. Hallo!“, miaute ich ziemlich leise und schüchtern zurück, während ich das Gefühl hatte komplett blöd auszusehen. Gerade kämpfte ich noch damit, dass mein Fell sich nicht vor Aufregung aufstellte, denn immerhin war ich nun schon eine ganze Weile in der Nähe der Clans und auf der Suche nach meiner älteren Schwester.

Steppenluchs
Als die Kätzin mit ihren hellen, blauen Augen zu mir aufsah, fiel mir das Maul vor Sprachlosigkeit auf. "Ah-" Ein paar Male blinzelte ich einfach verdutzt, schaute mich kurz um und legte dann wieder den Blick auf die Kätzin. Ja, das war sie, ganz sicher - oder? Sie war... gewachsen, so viel war klar.
"W...Wüstenpfote..." hauchte ich schließlich und setzte mich hin, dabei entließ ich ein großes Seufzen, als wäre mir ein Stein vom Herzen gefallen. "Dir geht es gut." Ich schmunzelte und musterte sie weiter. "Du bist so... erwachsen geworden." merkte ich an und kringelte amüsiert den Schweif. Sie war eines Tages so einfach verschwunden, ich hatte mir das Schlimmste gedacht, dass sie vielleicht bei einem Steinfall umkam und bei vergraben wurde, für immer verschollen. Aber nun war sie hier, vor mir, es fühlte sich fast surreal an.
"Zeig mal her." miaute ich, ihre verletzt Pfote war mir natürlich aufgefallen und ich streckte die eigene aus, damit sie ihre in meine legen konnte. Mein Blick war sanft und zeigte klar die große Erleichterung, dass es meiner Schwester gut ging.
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Wüstenpfote | @Steppenluchs
Irgendwas in mir war erleichtert, als meine Schwester mich erkannte, und sobald sie mit mir sprach setzte ich mich auf und atmete erschöpft auf. „Steppenluchs- Es tut mir so unheimlich leid.“, murmelte ich leise und streckte ihr meine verletzte Pfote entgegen. Sie war nur etwas aufgeschürft und ich hatte mich blutig gelaufen, es tat zwar weh war allerdings nichts dramatisches. „Ich habe unsere Eltern gesucht“, fügte ich schließlich hinzu und schaute beschämt zur Seite. Sicherlich war Steppenluchs enttäuscht, dass ich die Eltern, die mich ausgesetzt hatten über den Hagelclan gestellt hatte, welcher mir in der Blattleere ein Heim und eine Familie geboten hatte.

Steppenluchs
Ich beäugte die Pfote sorgfältig, erkannte keine Infektion am Geruch und auch sonst schien sie nur aufgeschürft zu sein. Aber ich spitzte direkt die Ohren als sie unsere Eltern erwähnte, schaute sie einen Moment unsicher an und seufzte dann. "Es muss dir nichts Leid tun, ich bin einfach nur froh, dass es dir gut geht." ich ließ ihre Pfote wieder los und gab ihr ein verständnisvolles Lächeln.
"Ich bin... etwas langsam geworden, aber du kannst dich gerne an mich lehnen, dass du auf dem Weg zum Lager deinen Ballen nicht weiter aufschürfst." miaute ich, nahm direkt an dass sie direkt zurückkommen wollte, wenn sie zurück hier an der Grenze war.
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Wüstenpfote | @Steppenluchs
Ich zog meine Pfote zurück und schaute Steppenluchs traurig, aber gleichzeitig auch erfüllt von Freude an. Ich war so glücklich meine Schwester wiederzusehen, wusste aber dass ich noch lange nicht weit genug war wieder zum Hagelclan zurückzukehren.
Bevor ich zurückkommen würde wollte ich stärker sein - ich war als junge Schülerin gegangen und in der ganzen Zeit hatte ich mich vor anderen Streunern versteckt, war weggelaufen und hatte meine Agilität im Gelände ausgenutzt um nicht getötet zu werden. Das einzige was ich gelernt hatte, war es zu fischen und und besser zu jagen.
Noch als ich darüber nachdachte wollte Steppenluchs sich schon auf zum Lager Clans machen, allerdings rührte ich mich nicht vom Fleck und blieb wie angewurzelt auf der Stelle stehen.
"Steppenluchs- ich kann nicht mitkommen.", miaute ich schließlich und schaute meine ältere Schwester mit Tränen in den Augen an. Zwar wollte ich um jedem Preis Zeit mit ihr verbringen und meinen Wurfbruder Sumpfpfote wiedersehen, die Nähe meiner Familie genießen und den Clan unterstützen, doch wollte ich erst zu einer besseren, stärkeren Kriegerin werden bevor ich zurückkehrte.

Steppenluchs
Ich blinzelte verdutzt und drehte mich wieder zu meiner Schwester um, mein Blick zeigte klare Verwirrung. "...Wieso das denn?" Ein Nebel von Trauer und Sorge legte sich über meinen Blick. "Du musst dich nicht schämen. Jeder würde dich wieder im Clan aufnehmen, da bin ich sicher." Ich lächelte aufmunternd, dann kam mir eine andere Idee. "Oder... hast du jemanden außerhalb der Clans gefunden? Gibt es da jemanden, willst du deswegen nicht zurückkommen?" Meine Stimme klang sanft, da war kein Hinweis darauf, dass ich sie beschuldigen wollte. Nein, ich verstand es, ich hatte auch schon geliebt und auch wenn ich diese Gefühle versteckt hatte, bis sie geschwunden waren, hieß es nicht, dass meine Schwester das genauso machen würde. Sie war keine Heilerin und auch lange nicht mehr im Clan gewesen, wer wusste, wo sie herumgereist war, was sie erlebt und wen sie so kennengelernt hatte? In der Zeit hätte viel passieren, sich viel entwickeln können und ich würde es ihr nicht vorwerfen, wenn da eine Katze war, die ihr im Moment wichtiger war als der Hagelclan.
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