Shadow mit @Schilfpfote
Ein paar Tage schon trieb ich mich nun am See herum. Die Beute hier war deutlich besser genährt als im Zweibeinerort und viel weiter bis zu den Ebenen, um eine gewisse bunte Kätzin wieder zu treffen war es auch nicht. Auch da das Wetter immer wärmer wurde, würde der See in Zukunft auch Abkühlung bieten können.
Gerade lag ich auf einem umgestürzten Baumstamm, der leicht ins Wasser ragte und beobachtete müde die im Sonnenlicht glitzernde Oberfläche. Ich hatte Hunger, doch war eigentlich auch zu faul, um jetzt eine Maus oder ähnliches suchen zu wollen. Eine Bewegung unter der Wasseroberfläche erregte meine Aufmerksamkeit. Vielleicht könnte ich heute einfach mal versuchen einen Fisch zu fangen.

Schilf mit @Shadow
Sie erlaubte es sich nicht besonders oft zum See hinab zu steigen. Das Heimweh wurde dadurch nicht besser und der See lag außerhalb der SturmClan Grenzen. Auch wenn sie nicht glaubte das jemand es ihr vorwarf wollte sie gar nicht erst das Risiko eingehen, das jemand glauben könnte sie wollte irgendwie den RegenClan zurück bringen. Sollte er zurückkommen würde sie sofort heimkehren, aber...
Bei dem Gedanken wurde ihr mittlerweile das Herz etwas schwer. Zurück ins RegenClan Territorium zu kehren würde auch bedeuten Lavapfote nicht mehr täglich zu sehen. Es würde sie in zwei verschiedene Clans bringen und dafür sorgen, das sie sich höchstens an den Grenzen oder auf den Versammlungen sehen konnten. Und selbst das könnte sich als schwierig herausstellen.
Seufzend glitt die Schülerin ins Wasser und tauchte kurz gänzlich unter, ehe sie am Ufer entlang schwomm. Sie konnte den RegenClan nicht aufgeben und Lava ging es gewiss mit dem SturmClan genauso, egal wie viel Stress dieser zur Zeit für ihre Freundin bedeutete. Am Ende war es eben doch zu Hause...
Schilf wurde aus ihren Gedanken gerissen, als sie einen Fisch im Wasser erspähte. Sofort tauchte sie unter, wand sich unter Wasser und schaffte es recht schnell den glitschigen Gesellen zu fangen. Mit ihrer Beute zwischen den Kiefern kam sie wieder an die Oberfläche und... Blinzelte überrascht zu einem Kater hinauf, welcher auf einem umgestürztem Baumstamm lag.

Shadow mit @Schilfpfote
Während ich noch so hin und her überlegte, ob ich mich wirklich ans fischen heran wagen sollte, erregte eine weitere, viel stärkere Bewegung im Wasser. Ich sträubte unbehaglich das Nackenfell. Was zur Hölle....
Doch meine Frage, was da auf mich zukam, beantwortete sich schnell, als eine Kätzin mit einem Fisch zwischen den Fängen vor mir aus dem Wasser auftauchte. Mit großen überraschten Augen sah ich sie an und es dauerte einen Moment, bis ich mich wieder gefangen hatte. Mein Blick wanderte zwischen der Kätzin dem Fisch und dem Wasser hin und her. "Hast du den Fisch gerade ernsthaft unter Wasser gefangen?", fragte ich. Man sah und hörte mir meine Verwirrung eindeutig an.

Schilf mit @Shadow
Zumindest schien der dunkle Kater ebenso überrascht von ihrem Auftauchen zu sein, wie sie von seiner Anwesenheit allgemein. Innerlich seufzte sie auf und schwamm nach einem Moment ans Ufer, als er ihr eine Frage stellte. "Offensichtlich habe ich das getan", miaute sie ruhig und sanft, nachdem sie den Fisch abgelegt hatte, "Wenn man weiß wie das geht ist es gar nicht so schwer." Okay, sie hatte Probleme gehabt es zu lernen. Aber eher weil ihr Vater weg gewesen war und sie es nur über die Grenze von Ashheart erklärt bekommen hatte. Sie hatte es gewissermaßen alleine lernen müssen, weil es nicht anders ging. Umso stolzer war sie es hinzubekommen.
Sie drehte den Kopf und musterte den fremden Kater. "Ich habe dich hier noch nie gesehen." Eine Feststellung. Keine Frage nach einem Namen oder Sonstigem. Hier ging es am Ende schließlich erst einmal darum, das sie einen Fisch gefangen hatte.

Shadow mit @Schilf
Noch immer blinzelte ich absolut verwirrt auf die sich kräuselnde Wasseroberfläche. "Das ist doch absolut verrückt.", murmelte ich mehr zu mir selbst. Mit einem leichten Kopfschütteln wandte ich mich nun der Fremden zu.
"Ich lebe noch nicht lange hier.", antwortete ich, auch wenn sie mir eigentlich keine Frage gestellt hatte. "Ich gebe aber zu, dass ich bisher auch wenige Katze hier am See gesehen habe." Oder besser gesagt... im See!
In dem nassen Fell der Kätzin hing schwach der Geruch der Ebenen, die ich noch vor wenigen Sonnenaufgängen besucht hatte und Lavapfote getroffen hatte. "Lebst du auch in den Ebenen dort oben?" Mit einem Schweifschnippen deutete ich auf den oberen Rand der Klippen und somit die Richtung, die ich meinte.

@Schilfpfote

Schilf mit @Shadow
Eine Vorderpfote auf der Schwanzflosse des Fisches wandte die dunkle Kätzin mit dem auffällig gemustertem Hinterteil den Blick ihrer zweifarbigen Augen wieder dem schwarzen Kater zu. Er lebte also noch nicht lange am See. Irgendwie ein sonderbares Gefühl, das sich Streuner in einem Gebiet niederließen das einst ganz dem RegenClan gehört hatte und das sie verteidigt hatten. Das sie eines Tages hätte verteidigen sollen, wenn die Flut sie nicht dazu gezwungen hätte zu fliehen. "Ich bin nicht so oft hier wie ich es mir wünsche", miaute sie leise und nachdenklich. Ein leises Seufzen folgte ihrer Aussage. Wie könnte sie genug hier sein, wenn sie nicht hier lebte?
Dann zuckte sie aber mit den Ohren und wurde sofort aufmerksamer. Nachdenklich musterte Schilf den Fremden und nickte schließlich. "Ich bin Schülerin des SturmClans, der die Ebenen zu seinem Territorium erkoren hat", bestätigte sie und zuckte dann mit dem triefendem Schwanz, "Ich heiße Schilfpfote. Und du bist?" Wenn sie raten müsste gäbe es kaum eine Pfote voll Namen die Streuner für gewöhnlich trugen mit einer solchen Fellfarbe.

Shadow mit @Schilfpfote
Sie kam also tatsächlich auch von den Ebenen. Doch SturmClan und Schülerin? Davon hatte Lava nichts erzählt. "Man nennt mich Shadow.", stellte ich mich vor und stellte mich innerlich schon darauf ein, dass auch sie sich darüber lustig machen würde. Vielleicht hatte Lava recht und ich sollte mich einfach anders nennen. Doch so recht wollte ich mich mit dem Gedanken noch nicht anfreunden.
"Ist ein Clan so eine Art Zusammenschluss von Katzen?", fragte ich, um es besser zu verstehen. War sie eine der Katzen, denen Lava aus dem Weg gegangen war? Für ihre Mutter wirkte sie zu jung. Ich schätzte die Kätzin eher sogar etwas jünger als Lava und mich selbst.

Schilf mit @Shadow
"Sehr kreativ", miaute sie trocken, aber schien sich ansonsten nicht weiter zu dem Thema Namen äußern zu wollen. Warum auch? Es war ja nicht so, als würde sich dadurch an ihrem oder seinem Namen etwas ändern. Auch wenn er wirklich einen anderen Namen wählen sollte. Wenn man einen schwarzen Streuner sah waren die Namen wirklich sehr begrenzt. Schon fast traurig wie unkreativ Katzen sein konnten. Aber dann hatte ihr gemustertes Hinterteil wohl als Einziges dafür gesorgt, das sie nicht ebenfalls einen solchen Namen bekam.
Grade als sie darüber nachdachte den Fisch zu essen kam eine Frage die sie innehalten ließ. Blinzelnd sah Schilf den schwarzen Kater an. "Du weißt nicht...", begann sie und seufzte dann auf, ehe sie den Fisch von sich schob und sich setzte, "Wenn du willst, ess ruhig. Ich kann mir gleich einen Neuen fangen. Und ich schätze deine Fragen könnten mehr werden." Den triefenden Schwanz schlang sie sich um die Pfoten. Noch immer hatte sie sich nicht die Mühe gemacht überhaupt ihren Pelz auszuschütteln.
"Ein Clan ist eine Gemeinschaft. Dort leben von Jungen bis zu den Ältesten alle zusammen und helfen sich gegenseitig", begann sie dann zu erklären, "Es gibt Gesetze und Regeln, um das Zusammenleben so reibungslos wie möglich zu machen. Hier gibt es drei Clans. Den SturmClan auf den Ebenen. In den Bergen lebt der HagelClan und dort im Wald lebt der BlitzClan. Hier am See hat vor einigen Monden noch der RegenClan gelebt, doch durch eine Flut musste er sich trennen. Wenn du eine Geruchsgrenze bemerkst solltest du diese nicht betreten. Wenn dich ein Krieger oder Schüler auf Clanterritorium erwischt wird wahrscheinlich erst angegriffen und dann Fragen gestellt."

Shadow mit @Schilfpfote
Mit einer Pfote schob ich ihr den Fisch wieder zu. "Keine Sorge. Ich kann mir später selbst einen Fangen.", meinte ich, während ich mich bequem hinsetzte. "Wenn auch nicht so wie du." Ich hatte meine ganz eigene Technik, doch das war eine andere Geschichte.
"Und was unterscheidet die Clans von anderen Streunergruppen?", fragte ich dann. "Bisher klingt es für mich wie jede andere Gemeinschaft auch." Auch wenn es nicht überall Systeme gab, wo sich um Junge und Älteste gekümmert wurde.
Kurz ließ ich den Blick über den See schweifen. Alles wirkte so friedlich hier. Kaum vorstellbar, dass hier eine solche Katastrophe passiert sein sollte. Doch ein wenig konnte ich mir vorstellen, wie sich die Geflüchteten fühlen mussten.