Nun fuhren wir bereits seit einigen Minuten über die Landstraße, immer tiefer hinein in den Wald, immer weiter und weiter. Ich hatte Angst, zitterte und sah mich hektisch um. So viel Angst hatte ich in meinen kurzen Leben noch nie gehabt. *Was habe ich falsch gemacht? Warum wollen sie mich los werden? Hab ich zu wild mit dem Hamster gespielt? Aber der ist doch die Fensterbank runter gefallen, nicht ich!*,dachte ich und kratzte unruhig auf dem Kunststoff Boden herum, auf welchem ich saß. Mein Bau war klein, gerade groß genug für mich. Ich sah nur die vielen anderen Baue, in welchen meine Bekannten saßen. Auch sie sahen nicht minder ängstlich aus, bis auf den alten Rasmus, aber der war sowieso nie aus der Ruhe zu bringen. Ich konnte meine derzeitige Lage nicht einschätzen. Wo brachten uns Oma und Opa hin? Zu anderen Familien, so wie Jerry und Mickey? Wohl kaum, sonst hätten wir die wenigstens vorher gesehen. Ich kauerte in der hintersten Ecke und rollte mich eng zusammen, aus Angst, sonst gepackt zu werden. Ich war sonst immer Recht zahm gewesen. Aber jetzt wollte ich einfach nur weg hier. Plötzlich hielt das große Monster, in dem wir uns befanden. Die Luke hinten wurde geöffnet und ein Bau nach dem anderen ans Tageslicht befördert. Naja, es war mittlerweile Dämmerungszeit. Nacheinander wurden all meine Bekannten nach draußen geschafft, bis ich an der Reihe war. Oma nahm mich Vorsichtig, da sie wusste, wie zerbrechlich ich war und setzte meinen Bau am Boden ab. Er öffnete sich plötzlich und ich kroch an die frische Luft. Da sah ich eine rosa Pfote auf mich zu kommen, genoss noch die kurze Streicheleinheit und sah dann zu Oma hoch. Sie lächelte traurig, was ich nicht verstand. "Leb wohl, kleiner Bendy.",waren die einzigen Worte, die ich verstand. Den Rest konnte ich nicht mehr hören, denn da startete Opa das Monster und Oma setzte sich neben ihn. Bevor ich überhaupt reagieren konnte, waren sie schon weggefahren. "Hey, wartet auf mich!",rief ich und versuchte, ihnen hinterher zu rennen. Doch nach kurzer Zeit gab ich bereits auf und sah ihnen verwirrt, ängstlich und traurig nach. Ich verstand überhaupt nicht, was hier los war. *Warum haben die uns hier her gebracht? Hab ich was böses angestellt?*,fragte ich mich weiter. Da fiel mir auf, dass keine einzige Katze mehr da war. Ihre Geruchsspuren waren noch deutlich zu erkennen. Aber weder Hamilton, noch Marmelade, Mike oder Lucius waren zu sehen. Der alte Rasmus war ebenfalls verschwunden. Ich bekam nur noch mehr Angst, schlich zitternd in den Wald hinein. Irgendwo musste ich hin. Irgendwo musste ich unter kommen.