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An Aus
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RE: Zeitenspringer
in Darkforest 02.05.2016 18:25von Darkforest • | 1.825 Beiträge | 1976 Punkte
@Engeljunges
soll ich hier die Epsioden nach und nach auch veröffentlichen?
Zitat
Blut soll die Erde tränken, Schreie sollen die Stille füllen, meine Finsternis soll alles Licht vernichten!
Tod den Clans! Tod den Clans!
Episode II
Blutiges Eis
Das erste was ich war nahm, ist der eisige Wind, mein Shirt leicht flattern ließ, dann spürte ich die kalten Tropfen des Nieselregens auf meiner Haut. Zitternd atmete ich aus. Ich wollte die Augen nicht öffnen, ich wollte mich nicht umsehen, wollte keine Bestätigung wo ich war. Schließlich wagte ich mich meine Erinnerung zu durchforsten. Was war geschehen? Ich erinnerte mich daran wie ich geweckt wurde, ich die Augen aufschlug und fünf grinsende Gesichter auf mich herab sahen, dann der fünfstimmige Chor der ‚Happy Birthday Eiscreme‘, rief. Mir wird kurz warm bei dem Gedanken, doch ich konzentrierte mich auf das wesentliche, übersprang das Essen in der Mensa, den Kuchen, die Kerzen und das jubelnde Aufschreien aller Anwesenden als ich sie ausblies. Ich ging weiter durch meine Erinnerungen bis zu dem Punkt, da eine Gruppe Ordenskrieger mich abholten und durch die marmornen Gänge der Schule führten, in das Technikgebäude und zum General. Dann hatte ich einen Filmriss, als nächstes kam der schwarze Raum, das Tor, und dann…die Zeitenhalle. Mein Atem stockte kurz. Die Zeitenhalle, sie war zersplittert, zerschmettert wie ein Spiegel auf den man einen Stein wirft. Bei der Erinnerung an den reißenden blauen Lichttunnel wurde mir schwindelig und ich schlug nun doch die Augen auf. Ich spürte heiße Tränen meine Schläfen hinabfließen. Ich starrte in den Himmel, er war grau, stumpf und emotionslos wie Stahl. Ich atmete zitternd ein und aus. Die Zeitenhalle war zerbrochen, mitten im Testlauf. Warum? Warum?! Davon stand nichts in den Aufzeichnungen! So etwas konnte nicht passieren, es war unmöglich. Unmöglich, und doch war es passiert…
Ich schluchzte leise und rollte mich auf dem kalten Boden zusammen. Ich schloss die Augen und versuchte zitternd, weinend mich zu beruhigen. Schließlich konnte ich einen klaren Gedanken fassen. Ich musste zurück ins Hauptquartier des Nachtordens. Ich öffnete die Augen und stemmte mich hoch. Meine Arme waren von schmalen Schnitten übersäht, doch die Wunden bluteten längst nicht mehr. Wie lange war ich ohnmächtig gewesen? Ich stand auf, schwankte und stützte mich an der Wand neben mir ab. Ich spürte den rauen Stein an meiner geschundenen Handfläche. Stein? Wieso Stein?! Ich drehte den Kopf und strich mir eine schwarze, klatschnasse Strähne aus meinem Sichtfeld. Ich starrte den schmutzigen Stein an, ungläubig strich ich über das kalte, raue Material. Stein… Ein leises, hysterisches Lachen ließ mich zusammenzucken, und mir wurde kalt als ich feststellte dass es mein eigenes war. Ich begann wieder zu zittern. Steine…nein, das durften keine Steine sein…ich sah nach unten auf den Boden. Unregelmäßige, unterschiedlich große Steine die leicht nach oben gewölbt waren, bedeckten die Gasse in der ich mich befand. Ich schluchzte auf. Dann sank ich auf die Knie, Tränen tropften auf den ohnehin nassen Pflasterstein. Stein! Stein! Am liebsten hätte ich geschrien. Bei uns… gab es keine Steine. Meine Hände verkrampften sich, meine Finger krallten sich in die Wand und ich drückte meine Faust gegen mein Gesicht. Das konnte, durfte nicht wahr sein. „He, du Mädchen, es wird bald dunkel, husch, geh heim, bevor dich jemand aufgreift“, ließ mich eine gebrechliche Frauenstimme aufschrecken. Ich stand ruckartig auf und wirbelte herum. Nur wenige Schritte von mir entfernt stand eine Frau. Ihr Lakenkleid war nass und hatte einen undefinierbaren Grünton. Sie trug eine Schürze aus beiger Jurte und im Arm einen Korb mit irgendwelchen Nahrungsmitteln. Diese Frau war alles, aber ganz gewiss nicht aus der Zeit, in der ich sein sollte, und wollte. „Herr Gott Mädchen“, schrie die Frau da und wich vor mir zurück. Ich starrte sie einfach nur entgeistert an, konnte mein Unglück kaum fassen. „Was ist mit deinem Auge?! Und…deine Kleidung! Schwarz! Bei Gott! Erbarmen!“, heulte sie und stolperte rückwärts. Von ihrem Geschrei angelockt bogen zwei Männer in die Gasse ein. Sie trugen Leder und Rüstungen aus schimmerndem Metall, beide mit einem Schwert am Gürtel und einer Hellebarde in der Hand. Sie trugen Helme und Mäntel, waren jedoch genauso nass wie ich. „He du!“, schrie der eine zu mir, die beiden kamen im Laufschritt auf mich zu. Nun schlugen meine Kämpfersinne Alarm. Ich wirbelte herum und rannte los. Ich hörte die Rufe der Männer und das laute, wimmernde Gebet der Frau, doch ich hatte jetzt andere Probleme. Ich sprintete durch die Pfützen und über die rutschigen Pflastersteine. Ich durfte nicht auf die Hauptstraßen, dort würden gewiss viele Menschen sein. Kurzerhand sprang ich auf einen leeren Karren der hinter einem Haus in der Gasse stand, sprang nach oben und bekam eine Kante in der Mauer zu fassen. Schnell kletterte ich von Vorsprung zu Vorsprung. Immerhin dieser Teil meiner Ausbildung erwies sich als praktisch. Ich hievte mich auf das Dach des Hauses. Ich hielt mich an einem der zahlreichen Holzbalken fest und kletterte höher auf die Dachkante. Ich holte keuchend Luft und wischte mir den Regen aus den Augen und lehnte mich gegen eine Holzkonstruktion die am Ende des Daches etwas aufragte. Ich keuchte und zog die Knie an. Was zu Hölle lief hier falsch?! Was hatte diese Frau gemeint als sie mich fragte was mit meinem Auge sei?! Ich lehnte den Kopf gegen das Holz und schloss die Augen. In der ganzen Hektik hatte ich gar nicht bemerkt dass es aufgehört hatte zu regnen. Wenigstens etwas, auch wenn es mir nicht viel nützte, ich war schließlich klatschnass. Doch die Frau behielt Recht, die Dämmerung hatte bereits eingesetzt und es wurde immer dunkler. Ich seufzte zitternd und vergrub mein Gesicht in den Händen. In was war ich da nur schon wieder hineingeraten?! Hatte General nicht gesagt dass nichts schief gehen konnte? Wo war Daemon jetzt? Wo war der Nachtorden, und wo zur Hölle, war ich?
Ich öffnete wieder die Augen und verschränkte die Arme und blickte über die Dächer der Stadt. Irgendwo in der Mitte ragte ein Kirchturm auf. Eine Kirche…in welcher Zeit war ich bitte gelandet?! Erst als die Dunkelheit über die Stadt hereingebrochen war und mir entschieden zu kalt wurde, begann ich vorsichtig vom Dach zu klettern. Ich fand einen Fenstersims und schwang mich darauf. Ich tastete nach der Scheibe, doch da war keine und so plumpste ich in das Haus, das mir als Versteck gedient hatte, hinein. Ich fluchte leise und rappelte mich auf. Ich blinzelte und tastete mich durch den Raum. Verflucht war es dunkel hier. Ich hörte Stimmen von unten und erstarrte, doch niemand schien hoch zu kommen. Ein sanfter Lichtschein, flackernd, drang zu mir herauf. Seltsame Geräte schälten sich aus der Düsternis auf die Fäden gespannt waren. Halb fertig gestellte Stoffteile waren darauf befestigt und an einer Leine am anderen Ende des Raumes, konnte ich mehrere fertige Stoffe ausmachen. Ich tastete mich darauf zu, stolperte über irgendetwas und landete fluchend auf dem Boden. Die Gespräche verstummten. „Scheiße“, fluchte ich leise. Ich hörte Schritte. Schnell rappelte ich mich auf und schnappte mir zwei Teile des kratzigen Stoffes. Besser als nichts. Dann hetzte ich zum Fenster und sprang in dem Moment nach draußen, da jemand die Stufen hoch geeilt kam, Licht einen Teil des Raums erhellte und eine wüste Stimme irgendetwas bellte, das ich nicht verstand. Ich landete in der Gasse und Schmerz schoss durch meine Knöchel. Taumelnd erhob ich mich und rannte durch die stockdüstere Gasse, weg von dem Haus. Keuchend kam ich zum Stehen und sah mich um, doch niemand folgte mir. Ich seufzte nervös und warf mir die Jurtelaken über die Schultern. Ich sah mich um. Bis die Sonne aufging musste ich einen Unterschlupf suchen und mich ausruhen. Ich blickte mich erneut und lief dann weiter. Diese Stadt, diese Menschen, alles hier war mir nicht geheuer, doch ich verließ mich auf meine Instinkte und das was der General uns beigebracht hatte. Ich wanderte durch die Gassen und Straßen, sorgsam darauf bedacht, allen Stimmen und jedem Lichtschein aus dem Weg zu gehen. Vor einem Gebäude entdeckte ich schließlich einen Wagen, auf dem Fässer standen. Ich eilte möglichst leise dorthin, und atmete erleichtert auf. Wenigstens einmal hatte ich Glück, die Fässer waren leer. Ich hob einen Deckel an und kletterte in das leere Fass. Über mir zog ich den Deckel zu, Nun war es stockfinster hier drin. Ich wickelte mich in die gestohlenen Laken und schloss die Augen. Ich verbannte all die Verwirrung, Angst, Verzweiflung und die Hilflosigkeit, genau wie die grenzenlose Leere in meinem Innern, sodass es mir gelang, mich von der Erschöpfung in den Schlaf ziehen zu lassen
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