Ihre abweisende Haltung ließ mich schmerzhaft zusammenzucken. "Ich bin es doch", murmelte ich, "Du musst dich nicht vor mir fürchten." Vorsichtig machte ich einen Schritt auf sie zu, sah sie beinahe flehend an.

Ich widerstand nur ganz knapp dem Gedanken zurückzuweichen, aber trotzdem konnte er bemerkt haben, wie ich eine meiner Vorderpfoten angehoben hatte - um sie jetzt langsam wieder in den Schnee zu setzen. Mit abgewandtem Kopf, beinahe scheu, versuchte ich aus dem Augenwinkel zu ihm hochzusehen.

Ich ging einen weiteren Schritt auf sie zu und berührte sie ganz vorsichtig mit der Nase an der Wange. "Sieh mich", hauchte ich, "weich nicht vor mir zurück."

Ich schreckte ein wenig zusammen, als ich seine sanfte Berührung an meiner Wange spürte. "T-tut mir leid..." Meine Stimme klang leise und ein wenig gepresst. "S-sodalithstern..."

Es zerriss mir das Herz. "Zwischen uns hat sich doch nichts geändert, nur weil ich einen blöden Titel trage, Du bist meine Prinzessin, erinnerst du dich? Egal wie mein Name lautet oder welchen rang ich genieße, du wirst immer an erster Stelle stehen. Bitte sieh mich an", flehte ich, "Ich bin immer noch der selbe wie zuvor!"

"A-aber du bist jetzt Anführer...", miaute ich leise und senkte den Kopf. "Du musst dich um den Clan kümmern.. die Ernennungen; alles andere..."

"Na und? Das hat doch mit dir nichts zu tun! Rein gar nichts", versicherte ich leise und startete einen weiteren Versuch mich ihr anzunähern, "Oder empfindest du nicht mehr das selbe?" Eine Kälte breitete sich in mir aus, als ich diese Option nur in Erwägung zog.

Ich sah zu ihm auf, winkelte aber zeitgleich auch wieder die Ohren an. Ich wollte antworten, aber die Worte kamen mir einfach nicht über die Lippen. Meine Pfoten zitterten leicht. "I-ich..."

Ich wich erschrocken zurück. "W- Wa- Was?" es hatte mir zum ersten mal im Leben komplett die Sprache verschlagen.

"Ich..." Ich wollte erneut zum Sprechen ansetzen, aber die Worte kamen einfach nicht heraus. Mit geweiteten blauen Augen starrte ich ihn an, während die verschiedensten Gedanken durch meinen Kopf wirbelten. Wäre es nicht vielleicht sogar besser? Ich behinderte ihn doch nur. Mit meiner Angst und Scheu. Ich wollte ihn nicht von seinen Anführerpflichten ablenken oder schlimmer noch, abhalten. Ein dumpfes, kaltes Gefühl grub sich wie eine Kralle in meinen Magen und ließ mich Galle schmecken.