Seelenstern
Meine Miene wurde schlagartig ernst. "Wieso solltet ihr anders sein? In deinen Adern fließt das gleiche rote Katzenblut wie in meinen! Niemand von uns ist weniger Wert als der andere, außer stellt sich selbst niederer.", erklärte ich. "Der einzige Unterschied zwischen uns ist, dass ich zwischen anderen lebe, und es sehr viel einfacher habe. Du und dein Bruder, ihr müsst alleine klarkommen, ihr seit nur zu zweit. Zeigt dass nicht dass du viel stärker und mutiger bist als ich?"

Ich sah ihn verdutzt an. "War das gerade etwa ein Lob?", ich lächelte.

Seelenstern
Ich nickte. "Ich weiß wie hart das Streunerleben sein kann", miaute ich. "Du bringst außerordentliche Leistungen, wenn ihr nur zu zweit für euch sorgen müsst"

Sanft strich ich mit meinem Schweif über seine Schulter als ich an ihm vorbei lief. "Wenn man so aufwächst ist es nicht schwer", murmelte ich. "Man kennt es von Anfang an nicht anders. Viele Streuner leiden innerlich unter der Last des alleinseins, doch sie sind zu stur um anderen von ihren geistigen und körperlichen Leiden zu erzählen".

Seelenstern
Ich sah kurz zu meiner Schulter und dann zu ihr. "So geht es nicht nur den Streunern...aber du hast Recht. Viele sehen es als Schwäche an, sowohl ihr Leid zuzugeben, als auch anderen zu vertrauen. Dabei ist man in der Gemeinschaft so viel stärker..."

"Und doch birgt es Gefahren. Streuner überstehen die Hungersnot der Blattleere leichter, sind frei von Gesetzten und gehen dorthin wo auch immer sie wollen".

Seelenstern
Ich nickte langsam. "Beides ist voller Vor und Nachteile, doch ich würde niemals das Leben in meinem Clan, meiner Familie aufgeben wollen", sagte ich ruhig

"Oh ja, bestimmt hast du deine Geschwister und deine Gefährtin im Clan, die du nicht alleine lassen mlchtest".

Seelenstern
"Meine Gefährtin ist vor einigen Monden gestorben", sagte ich leise. "Und meine Geschwister leben schon seit vielen Blattwenden nicht mehr, doch meine Jungen sind dort, zumindest ein paar wenige. Und der ganze Clan ist meine Familie..."

"Oh, das tut mir leid", mein blick wurde weich. "So ein Verlust muss schwer sein".