Ich war Kosmospfotes dankbar, dass er nicht an mir zweifelte. Dieser Gedanke ermutigte mich etwas und ich schöpfte Hoffnung, dass ich mir vielleicht duch etwas gemerkt haben könnte. Abwartend sah ich die beiden an.

Den Schweif um die Pfoten gekringelt setzte ich mich aufrecht vor den roten Kater und wartete geduldig ab.

"Sicherlich habt ihr beide die Spannungen auf der großen Versammlung wahrgenommen", begann ich. "Das gefällt mir ganz und gar nicht. Ich möchte, dass jede BlitzClan Katze in der Lage ist, sic selbst zu verteidigen." Ernst sah ich die beiden an und erklärte dann, wie ich mir das heutige Training vorstellte. "Ich bin heute ein stiller Beobachter. Ich möchte das ihr euch über euere Techniken austauscht, sie durchspielt, vielleicht einige Züge zusammenstellt, die ihr für brauchbar haltet. Ich schreite ein, sobald ich es als notwendig erachte."

Also.. rein aus Instinkt?" fragte ich ruhig nach um sicher zu gehen. Ich zuckte einmal mit dem Ohr und sah @Sodalithstern einige Zeit in die Augen, bevor ich mich an @Opalpfote wandte und nickte. Mit zitternden Schnurrhaaren erhob ich mich auf die großen Pfoten und blickte die kleinere Kätzin mit zuversichtlichem Glänzen in den Augen an.

Unsicher erhob auch ich mich und sah Kosmos an. Mein Gehirn arbeitete auf Hochtouren, um sich an alles erinnern zu können was Moorblüte mir beigebracht hatte. Leere.
"Eh also..." begann ich unsicher. "Ich bin nicht wirklich gut darin und kann mir kaum Kampfzüge merken. Also erwarte bitte keine Glanzleistungen!"

"Ich erwarte heute gar nichts, außer dass ihr lernt, eure Stärken zu nutzen und wie ihr eure schwächen am besten ausgleicht." Ruhig lasse ich meinen Blick über die beiden schweifen. Unterschiedlicher konnten die beiden Schüler nicht sein, doch das war gut so. Wenn es wirklich zu einem krieg käme, würden die beiden verschiedensten Gegner entgegentreten müssen. "Frei nach eurem Instinkt", wiederholte ich Kosmospfote Worte.

Ruhig nickte @Sodalithstern zu, als Zeichen, dass ich verstanden hatte und blickte beruhigend zu meiner Mitschülerin. Zwar fühlte ich mich nicht sonderlich wohl @Opalpfote aus heiterem Himmel anzugreifen, doch den Überraschungsvorteil konnte ich mir nicht entgehen lassen. Lediglich einen festes Blinzeln und ein kaum merkliches Nicken deutete meinen kommenden Angriff an. Mit einem Satz war ich nach vorn geschnellt und schlug der Kätzin mit einem kraftvollen, aber dennoch sanften Hieb die Beine unterm Körper zur Seite, sodass sie hinfiel und ich sie mit den breiten Pfoten an den Schultern am Boden fixieren konnte. Ich war mir meiner Größe und meinem dazugehörigen Gewicht bewusst, weshalb ich mich auch nicht vollständig auf die zierliche Kätzin lehnte. Mit einem kurzen Zucken des rechten Ohrs beugte ich mich zu ihrem Kopf "Alles in Ordnung?" fragte ich mit leiser ungewohnt sanfter Stimme und man konnte bei genauem Hinsehen ein fürsorgliches, wie auch besorgtes Glänzen in meinen Augen entdecken.

"Außer dass du mich gerade überraschend angegriffen hast? Ging mir nie besser!" gab ich zurück, konnte mir ein kleines Lächeln jedoch nicht verkneifen. Etwas unsicher versuchte ich mich zu befreien bis ich Sodalithsterns Worte in meinem Kopf wiederholte. 'Stärken und Schwächen nutzen.' Was waren meine Stärken? Ich war klein. Vielleicht war es eher eine schwäche, aber im Moment ist es vermutlich hilfreich. Ich wand mich etwas unbeholfen aus dem Griff des großen Katers hervor, und nutzte die Gelegenheit, um ihm mit dem Hinterpfoten eine zu wischen. So schnell es mir gelang huschte ich unter ihm durch und nahm einen gewissen Sicherheitsabstand ein.

Ein minimales, aber sichtbares Lächeln huschte für einen Augenblick über mein Gesicht. Als ich ihre Hinterpfoten so plötzlich abbekam, stolperte ich überrascht zur Seite und drehte mich zu ihr um. Ein anerkennendes Blinzeln ließ sich auf meinen sonst so leere, immer markanter werdenden Zügen erkennen. Ich betrachtete die Kätzin unauffällig und setzte wieder die emotionslose Miene auf, die es unmöglich machte meinen nächsten Kampfzug zu erahnen.

Mit zusammengekniffenen Augen beobachtete ich jede seiner Bewegungen. Insgeheim bewunderte ich ihn etwas für die Ruhe und Eleganz die er ausstrahlte, doch ich ließ es mir nicht anmerken. Abwartend, was er als nächstes machen würde stand ich ihm gegenüber.