Die Streunerin hatte sich fest gesetzt. Seit sie wusste, dass ihre Mutter hier war, blieb auch Shadow.
Und bei einem ihrer Rundgänge hatte sie den Schuppen gefunden. Er war für eine Katze vielleicht etwas groß, aber sicher.

Nun verbrachte Shadow den Tag beinahe wie eine Clankatze. In der Früh jagte sie, am Tag sah sie sich im Wald um und Nachts vorm Schlafen jagte sie wieder.

Gerade war sie wieder unterwegs, um sich was zum Fressen zu fangen.

[--> Ankunft vom Hagelclan]

Regenlied
Wir liefen jetzt schon eine ganze Weile, die Überquerung des Flusses und der Abstieg von den Bergen war nicht leicht gewesen und auf dem Weg hatte sich mein schlaffes Bein sogar aufgeschürft. Mittlerweile hatte es aufgehört zu bluten und ich war mal froh, nichts in dem Bein spüren zu können, da es sicherlich schrecklich jucken würde.
Aber ich riss mich zusammen und so überquerten wir auch den Donnerweg und ließen das Hagelclan-Territorium nun komplett hinter uns. Das Gelände hier war mir unvertraut, aber ich zeigte mich als zuversichtlich und optimistisch, um den anderen nicht den Mut zu nehmen, auch wenn ich selber zu müde und zu hungrig war, um tatsächlich optimistisch zu bleiben.

Auch Rehpfote war ziemlich erschöpft.
Sie war nur froh, als sie nun vom HagelClan Gebiet weg waren . Sie hatte beim Donnerweg etwas Angst bekommen, dennoch war es geschafft.
"Wie... Wie weit gehen wir noch?", fragte Rehpfote leise.

Regenlied
"Ich weiß es nicht." gab ich murmelnd zu. "Aber allzu lange kann es nicht mehr dauern."
Wir versuchten, den Donnerwegen und Zweibeinerbauen so gut wie möglich aus dem Weg zu gehen. Es war alles so fremd und mittlerweile war auch mein Pelz vor Unwohlsein gesträubt.
Rehpfotes Frage brannte sich in mir ein. *Wie weit gehen wir noch?* Ich hatte absolut keine Ahnung.

Shadow hatte zwei Ratten erwischt und war auf den Rückweg, als sie was hörte.
Katzen.
Gut, dass ein oder zwei Katzen hier unterwegs waren, war normal, aber es hörte sich nach einer ganzen Gruppe an.
Die Streunerin legte die Beute ab und schnupperte
Sie war an den Zweibeinergeruch gewöhnt und so roch sie auch die Katzen.
Ihr Fell sträubt sich.
Clankatzen!
Doch sie Rochen nach Blut.
Shadow schnaubte.
Wahrscheinlich an nen Hund geraten.
Sie nahm die Beute, verstecke sie erst mal und folgte den Katzen.
Sie nahm nen Umweg, sodass sie plötzlich vor ihnen stand
"Ich wusste gar nicht, dass sich Clankatzen hier her trauen", knurrte sie.

Rehpfote nickte und ging weiter.
Plötzlich ein Geräusch.
Wenige Sekunden später stand eine rot schwarze Katze vor ihnen.
Rehpfote erstarrte vor Schreck.

Regenlied
Erschrocken sah ich die fremde Katze an und legte den Schweif schützen über Rehpfotes Rücken. "Wenn wir in dein Territorium eingedrungen sind, verzeih uns, wir sind lediglich auf der Suche nach einer Bleibe." miaute ich ruhig und neigte knapp den Kopf, auch wenn es mir nicht gefiel, so respektvoll zu einer Streunerin zu sein. Aber dass sie uns Clankatzen kannte, interessierte mich.
"Wir suchen Zuflucht, wir..." Ich wollte nicht gleich zu viel verraten. "Wir haben Verletzte bei uns." sagte ich daher einfach.

Langsam legte Shadow ihr Fell an.
"Scheinbar gibt's im Clan Probleme, wenn ihr zum Zweibeinerort kommt, obwohl ihr verletzt seid"
Shadow überlegte.
"In dem Zustand kommt ihr nicht weit..."
Irgendwie war sie neugierig, was passiert war.
War sicher spannender als das, was sonst passierte.
"Normalerweise bin ich eher für mich, aber ich es steht sicher nicht im Sinne des SternenClans, wie ihr sagen würdet, dass ich euch hier lasse. Kommt mit. Für eine Nacht könnt ihr in mein Versteck kommen. Es ist groß genug"

Ich war auf dem gesamten Weg schweigend hinter den anderen hergegangen, dicht neben Frostgeist.
Ich spürte, dass die HagelClaner uns nicht vertrauten und ich konnte es auch verstehen, aber wir mussten uns zusammenschließen wenn wir eine Chance gegen Blutstern haben wollten.
Ich hatte mir auf den kalten, scharfen Steinen in den Bergen meine Pfotenballen aufgerissen und trat jetzt dementsprechend vorsichtig auf, beschwerte mich aber nicht. Die graue HagelClanerin hatte bestimmt einen guten Plan. Zumindest hoffte ich das.
Ich freute mich auch, dass wir jetzt wieder in der Ebene waren und es nicht mehr so verdammt kalt war.
Plötzlich tauchte ein Streuner vor uns auf. Ich blieb zwar stehen, sagte aber weiterhin erstmal nichts.