Unbewusst, was ich tat, ging ich auf ihn zu. ,,Sie gehört mir!'' zischte ich so, dass nur er es hören konnte. ,,Nehm dich ihn acht, oder es wird dir nicht gut ergehen...''

Ich beruhigte mich allmählich wieder und atmete tief ein "Nacht.. Beruhig dich erstmal.." sprach ich wieder in gewohnter Ruhe, doch zuckte nur kaum merklich meine Schweifspitze. Ich würde mir sicher nicht von irgendjemandem sagen lassen, was ich zu tun und zu lassen hatte, auch wenn ich jede Katze, ob jünger oder älter respektierte.

Ich bleckte die Zähne. ,,Hast du mich nicht verstanden?!'' fauchte ich und aufmal loderte wieder dieses etwas.. diese Mordlust in meinen Augen.

Ich senkte den Kopf und legte die Ohren warnend an. "Nachtpfote, du sollst dich beruhigen.." sprach ich leise. Mir war bewusst, wie schnell die Situation aus dem Ruder laufen könnte, weshalb ich vorsichtshalber die Krallen ausfuhr. "Ich suche keinen Ärger, verstanden?" erklärte ich dem jüngeren Kater mit ruhiger Stimme, während ich die Muskeln unter meinem dichten und dicken Pelz anspannte.

( Darf er angreifen ovo ? )

*Für Mitternachtspfote...* dachte ich und starrte ihn wütend an. ,,Du lügst!'' knurrte ich.

(Kann er gern tun xD)

Warum sollte ich lügen?" fragte ich und kniff die Augen zusammen, während ich weiterhin in ruhigem Tonfall sprach. *Was sollte ich denn von Mitternacht wollen?* fragte ich mich im Stillen und blickte kurz dorthin, wo sie verschwunden war. Zugegeben, sie war wirklich hübsch geworden, doch ich hatte an meiner Kinderstubenfreundin eigentlich kein Interesse. Sah es etwa so aus?

Ich knurrte und sprang ohne Vorwarnung auf den Kater. Ich bohrte meine Krallen in seine Schulter, während Tränen aus meinen Augen flossen. *Ich liebe sie... Ich tuhe es für sie..*

Als mich der Kater ansprang konnte nur teils ausweichen, was die Lage nicht besser machte. Seine Krallen bohrten sich nahezu mühelos in meine Schulter, was mich knurren ließ. Ich schmiss mich auf die Seite, um den Schüler unter mir im Schnee zu begraben und mich so aus seinem Griff zu lösen, was mir gelang. Mit einer schnellen Bewegung rollte ich von ihm weg um mit angespannter Haltung zu ihm zu sehen. Dort, wo ich eben noch gelegen hatte, war ein nicht allzu großer roter Fleck im Schnee. Meine Schulter zog und ich starrte Nacht aus zusammengekniffenen Augen an. "Nacht, beruhig dich!" knurrte ich, "Wir haben keinen Heiler und verletzte Katzen ist das letzte, was wir brauchen!"

,,Du verdienst es! Das ist Grund genug!'' jaulte ich und schnellte vor, um ihm die Flanke aufzureißen.

Auf seinen Angriff wartend konnte ich knapp ausweichen, sodass seine Krallen mich streiften, doch genug, dass sie mir die Haut unterm Fell aufriss. Mit eingezogenen Krallen schlug ich ihm kraftvoll über die Ohren, was ihm aus dem Gleichgewicht bringen sollte. Sofort sprang ich zurück, nicht wissend, ob ich ihn getroffen hatte, um ihn zu beobachten. Jede Bewegung seinerseits hatte ich im Blick, um die nächste Aktion vorauszusehen.