Ein leises knurren stieg in meiner Kehle auf, doch ich wusste nich was mein Kopf mir damit sagen wollte. „Nein ist es nicht. Es ist nicht einsam.“, gab ich zur Antwort und wollte ein weiteres mal Abstand zwischen uns bringen, doch der Zaun war hinter mir.

Irritiert überlegte ich. „Du redest von anderen Hauskätzchen? Die bezeichnest du als Freunde? Aber ihr habt doch ganz andere Reviere, und sie würden dich doch bestimmt sofort ersetzen, wenn sie einen zweiten Mitbewohner bekommen. Oder? Ist das nicht meistens so?“

Jetzt wusste ich was das knurren bedeutete und ich konnte nicht verhindern, dass meine Pfote mit ausgefahrenen Krallen über seine Nase fuhr und drei blitige Kratzer darauf hinterließ. Er sollte nicht so über meine Freunde sprechen! Sie würden mich nie alleine lassen, genauso wenig wie ich sie.

Erschrocken wich ich zurück und riss meine Augen verängstigt auf. „Was...?“. Ich war oft in Gafahr gewesen, hatte viele Narben davon getragen. Doch nie war eine Katze auf mich losgegangen. Was hatte er?!

Ebenso erschrocken sah ich auf meine Pfoten. Hätte das wirklich sein müssen?! „Bleakness! Es tut mir leid, ich wollte nicht...!“. Ich hatte aus Wut gehandelt. Ich hatte noch nie aus Wut gehandelt?! Doch der Streuner hatte mich Wahnsinnig gemacht.

Ich schielte auf meine Nase und versuchte das Blut mit der Pfote zu entfernen. „Ist...schon gut ich hätte das auch anders verstanden.“, sagte ich schnell und sah zu boden.

Das schlechte Gewissen übermannte mich wieder einmal und ich trat zu ihm. „Ich konnte es nicht verhindern! Bitte sei nicht böse!“, bat ich ihn und fluhte innerlich über mich selbst.

Sofort trat ich einen Schritt zurück. „Wirklich...das passt.“. Mein Schweif hatte aufgehört, sich zu bewegen und ich sprang an ihm vorbei auf den Zaun. „Ich sollte wohl gehen.“

Mir war jetzt klar dass der Kater nur aus Unwissenheit gesprochen hatte. Ich hätte ihm erklären sollen, nicht verletzen. „Bleakness bitte! Lass mich dir wenigstens helfen die kratzer zu versorgen!“

Ausdruckslos sah ich zu ihm zurück. „Du bist kein Hauskätzchen, denk drüber nach!“, mit den Worten begab ich mich auf die andere Seite des Zauns und verschwand im Schatten der Gasse, welche an seinem Haus vorbei führte.