Ich schnaufte noch von dem Kampf und von den Schmerzen meiner Wunden. Diese unheimliche weiße SturmClanerin hatte mir ziemlich zugesetzt, auch wenn ihre schwarzen Augen nicht so aussahen, als wollte sie etwas Böses, sie hatte ganz klar Angst.. ich sah mich aus zusammengekniffenen Augen nach der Kätzin um, konnte sie aber nirgends entdecken. War sie geflohen? Schnaubend sah ich zu dem Roten auf, merkte wie ein angewidertes Knurren in meiner Kehle aufstieg. Jedoch sah ich wie @Haselherz auf die rechte Seite ging. Das konnte er wohl nicht ernst meinen! Ich sah das Schimmern seiner blassen Smaragdkette, die wir vom SternenClan bekommen haben und ich fauchte frustriert. Ich würde zu meinem Gefährten halten.. aber ich würde nicht unter diesem Idioten von Anführer leben, er war ein Mäusehirn und egal was hier ablief.. ich würde mir das nicht ewig antun. Ich schenkte meiner ehemaligen Schülerin @Regenlied einen zuversichtlichen Blick. Früher oder später würde ich ihr helfen, darauf konnte sie sich verlassen, aber für den Moment war es besser sich auf die rechte Seite zu stellen, auch wenn sich dabei mein gesamter Pelz sträubte. Bei meinem Gefährten, lehnte ich mich etwas zittrig an ihn, sah aber aus gebleckten Zähnen zu Blutstern auf.

Zitternd stand ich vor dem Hochstein und sah von der einen zur anderen Seite. Musste ich mich wirklich entscheiden? Ich wollte mich nicht gegen meinen Clan stellen, niemals, er war mein Zuhause, ich war hier geboren.
Doch war ich ein Egoist, und der Clan hatte recht. Ich stellte mein eigenes Wohl über das der anderen. In der Hoffnung, es wie eine Heldentat aussehen lassen zu können.
Langsam und mit steifen Schritt tappte ich zur rechten Seite. Aus dieser Position konnte ich mit Sicherheit mehr ausrichten als ein Gefangener.
Mäusedreck, ich war einfach nur ein Feigling.

Regenlied
Mir wurde mulmig zumute, als sich immer mehr Katzen auf die rechte Seite stellten. Warum? Glaubten sie Blutstern? Hatten sie einfach Angst? Ich war mehr als nur enttäuscht in meine Clangefährten, was hätte der rote Kater getan, wenn niemand sich ihm anschließen wollte? Aber diese Frage würde sich wohl nie beantworten.
Ich knurrte frustriert, dies waren meine Clangefährten gewesen, ob aus Glauben an diesem lächerlich zusammengelogenen Plan oder aus Angst, ich war mehr als nur enttäuscht von ihnen. Ich wusste gar nicht, ob ich sie überhaupt noch als meine Clangefährten bezeichnen wollte, so zornig war ich über ihre Entscheidung.

Nachdem Regenlied bei mir aufgetaucht war, hatte ich mich etwas beruhigt, die Bilder waren verschwunden. Dennoch blieb ich an Ort und Stelle, als die verbale Auseinandersetzung meiner Freundin und dem blutroten Kater begann. Regenlied war zwar meine einzige Freundin, aber ich hatte nicht den Mut dem SturmClan-Anführer zu widersprechen, auch wenn sich alles in mir gegen seine Vorhaben streubte. Mit weit aufgerissenen Augen sah ich zu der grauen Kriegerin und schüttelte den Kopf. Ich hoffte, dass ich sie dadurch nicht verlor, aber ich hatte einfach zu viel Angst davor.. vor den Konsequenzen... und so schlich den Kopf zwischen die Schultern gezogen auf die rechte Seite.

Zweifelnd und immer noch unter Tränen sah Rehpfote zu ihrer Mentorin auf.
"W... Warum.... Warum passiert das alles hier?", fragte sie sich mit zitternder Stimme.

Noch immer stand ich angsterfüllt da. Mein Blick wanderte suchend über die Lichtung in der Hoffnung, meine Mentorin zu finden. Ihr würde ich folgen, sie würde sich sich für das richtige Entscheiden.

Regenlied
Als Spiegelscherbe mich ansah und den Kopf schüttelte, weitete ich erschrocken die Augen. Mein letzter Geduldsfaden riss und ich fauchte die Katzen auf der gegenüberliegenden Seite an. "Feiglinge!"
Ich wusste nicht wie ich Rehpfote antworten sollte und legte ihr daher nur den Schweif auf den Rücken.

Rehpfote hatte Angst.
Was würde mit ihnen passieren? Was passierte mit dem Clan?
Die Angst wurde nur etwas gelindert, da sie Regenlied neben ihr wusste. Ihre Mentorin, die wie eine Mutter für sie war.

Als Spiegelscherbe sich für die rechte Seite entschied zögerte ich doch. Was wenn sie sich täuschte? Vielleicht sollte ich wenigstens dieses Mal auf mich selbst hören.
Mit diesem Gedanken tappte ich zu den wenigen Katzen auf der linken Seite.

Rehpfote spitzte die Ohren, als ein Schüler Zu ihnen kam.
"Danke", miaute sie und wäre dem Schüler am liebsten um den Hals gefallen.
Stattdessen sah sie ihn nur dankbar an.
Doch noch jemand, der auf ihrer Seite stand.
@Finchpaw