Flammensturm
Es war ein schöner Tag für die Jagd und ich hatte mich zum See begeben. Dort war ich aus einem Baum direkt auf ein Kaninchen gesprungen und hatte es gezielt getötet. Nahe am Ufer hatte ich etwas Erde über meine Beute gekratzt und mich schließlich dazu entschieden, mit ein wenig auf einem flachen Felsen direkt am Wasserrand zu sonnen.
Die Sonne schien warm auf mein Fell und ließ meinen Pelz fast schon wie Feuer aufleuchten. Ich hatte es mir auf dem Felsen gemütlich gemacht, auch wenn ich recht nah am Rand lag, um auch die ganze Sonne abzubekommen.
Was ich jedoch nicht erwartet hatte, war, dass ich mein Gleichgewicht verlor, als ich mich umsetzen wollte. Meine sonst so geschickten Pfoten verloren den Halt und ich rutschte vom Stein, direkt ins Wasser.
Mein Fell sog sich schnell voll und Panik kam in mir auf, als ich mit den Pfoten ruderte, um wieder an die Oberfläche zu kommen. Diese Panik wurde mir zum Verhängnis, als ich langsam meine Kraft und Ausdauer aufbrauchte. Ein paar Male kam ich wieder an die Oberfläche, doch zu kurz, um nach Hilfe zu rufen, zu kurz, um Wasser auszuhusten und dadurch sog ich auch gleich Wasser mit ein, als ich panisch nach Luft schnappte.
Keiner war in der Nähe, keiner, der das wilde Plätschern im See hören konnten und schließlich legte sich Stille über das Wasser. Eine Brise wellte die Oberfläche auf, aber kein oranges Haar war mehr zu sehen.
Es war kein schöner Tod gewesen, doch als die Schmerzen verschwanden und sich auch über meinen Körper die Ruhe legte, konnte ich nicht anders, als mich irgendwie glücklich zu fühlen. Ich war... vorfreudig. So viele Katzen hatte ich im Baumclan verloren und im Blitzclan hatte ich nie genug Zeit gehabt, ein neues Leben, wenn sogar eine neue Familie zu starten. Und nun... würde ich sie endlich wiedersehen. Die Familie, die ich so unfassbar geliebt hatte, die Familie, die ich ständig verloren hatte.
Als ich die Augen öffnete und einen braunen Pelz vor mir sah, überfüllte mich eine unglaubliche Freude. "Rindenpelz..." hauchte ich und konnte die Tränen nicht zurückhalten. Er hatte wirklich so lange auf mich gewartet... und nicht nur er. Die ganzen Katzen um uns herum... unsere Familie.
Endlich war ich wieder bei ihnen.
Mein Körper wurde irgendwann ans Ufer getrieben, direkt in die Nähe vom halb vergrabenen Kaninchen.