Blatt mit @Ginster

Irritiert zuckte die schildpattgemusterte Kätzin mit den Ohren. Ginster war von ihrer Familie nicht akzeptiert worden, weil sie nicht in irgendein Bild passte? Das klang wahrlich nicht schön oder nach einer liebenden Familie. Wieso musste man denn in irgendein Bild passen? Jede Katze und jeder Kater war doch vollkommen einzigartig! Da konnte man doch gar nicht einem exacten Bild entsprechen, egal wie sehr man es versuchte. Passte es nicht zu einem war das Bild für einen auch nicht zu erreichen.
"Dann... Hat deine Familie aber nicht verstanden, was es bedeutet eine Familie zu sein", sagte sie langsam und legte den Kopf schief, "Ich meine... Grade in der Familie muss man sich doch gegenseitig lieben und unterstützen und akzeptieren, wie der Andere eben ist. Nur weil man nicht ist wie sie sich das vorstellen, kann man dich doch nicht ablehnen." Zumindest war das die Ansicht von Blatt, welche mittlerweile vor der Kätzin saß und sie nachdenklich aus bernsteinfarbenen Augen anblickte.

sorry qwq @Blattpfote

Auf ihre Aussage hin musste ich kichern. "Das kann man wohl so sagen...", schnurrte ich. "Aber weißt du, nicht alle denken so. Meine Familie hatte eine Vorstellung für jeden von meinen Geschwistern - mich eingeschlossen. Wir sollten ehrwürdige Kämpfer und Mütter sein. Aber ich handle nunmal eher wie ein Kämpfer. Das hatten sie so nicht vorgesehen.", erklärte ich der schildpattfarbenen Kätzin. "Und deshalb bin ich gegangen.".

Die schildpattgemusterte Kätzin lächelte ein wenig. Auf jeden Fall schien ihr @Ginster nicht mehr niedergeschlagen. Oder hatte sie sich nur eingebildet das Ginster traurig sein musste, weil sie es traurig fände ohne ihre Familie zu sein? Es schmerzte sie ja schon die Meisten ihrer Wurfgeschwister verloren zu haben und sie hatte noch ihre Mama, ihren Papa und Liebespfote.
"Wenn sie nicht bereit waren ihr Denken anzupassen, dann haben sie dich verloren, weil sie dumm waren. Ich weiß nicht ob es seltsam klingt, aber ohne den Druck ihrer Vorstellungen ist es besser für dich. Ich meine... Du hast dadurch Freiheit gewonnen, auch wenn es schmerzt dafür Familie verlassen zu müssen." Blatt zuckte unzufrieden mit den Ohren und stapfte mit der rechten Vorderpfote in einem Zeichen von Unzufriedenheit auf. Ihre Worte erschienen ihr falsch. Ob sie sensibel waren oder nicht spielte dabei keine Rolle, sondern der Sinn darin. Es schien nicht vollkommen das Ziel zu erfassen, was sie hatte ausdrücken wollen. Sie kannte den Druck, aber weil sie sich den Druck selbst machte und nicht weil ihre Eltern ihr diesen Druck machten.

- @Blattpfote

Zustimmend nickte ich der jungen Kätzin zu. "Das ist wohl wahr...", brummte ich und blinzelte mehre Male. "Aber das war echt nicht schwer für mich. Ich hatte kaum eine richtige Bindung zu ihnen. Mein bester Freund war meine Bezugsperson. Aber er ist schon seit etlichen Monden verstorben...". Ich lächelte. Hoffenlich würden meine Worte der schildpattfarbenen Kätzin keine Angst einjagen. Ich wollte ihr nur ehrlich begegnen.

Blatt mit @Ginster
Als sie von dem besten Freund hörte richtete Blatt ihre Ohren auf und wirkte erleichtert, nur um dann gleich wieder ein wenig in sich zusammen zu fallen. "Oh... Das... Das tut mir sehr leid für dich... Ich... Meine Wurfschwester und zwei meiner Wurfbrüder sind während unserer Jungenzeit gestorben und wachen jetzt aus dem SternenClan über uns. Dort wird auch dein Freund sein und auf dich aufpassen." Auch wenn sie nicht wusste ob sie an den SternenClan glaubte so glaubte sie, das es tröstlich sein konnte und damit wollte sie versuchen Ginster zu helfen.

Freundlich sah ich @Blattpfote an. "Du bist wahrlich eine gute Katze...", schnurrte ich und machte meine Augen kurz zu. "Dein Clan kann über dich froh sein. So eine nette und ehrliche Katze ist viel wert, weißt du.". Ich hatte offenbar eine Welle von Zuneigung und Freundlichkeit überkam mich. "Ich glaube zwar nicht an den SternenClan, aber deine Geste zählt mehr...", bedenklich legte ich meinen Kopf in den Nacken und sah zum Himmel.

Die schildpattgemusterte Kätzin blinzelte und spürte es unter ihrem Pelz warm werden. "Ich gebe nur mein Bestes", miaute sie leise und sanft, "Deine Worte ehren mich und das bedeutet mir viel. Ich hoffe mein Papa ist ebenso stolz auf mich." Ihre bernsteinfarbenen Augen leuchteten sanft und voller Dankbarkeit.
Bis sie dann einen Moment zögerte und in den Himmel hinauf blickte. "Ich bin auch nicht sicher, ob ich wirklich an den SternenClan glaube. Aber ich mag den Gedanken, das die Verstorbenen Nachts als Sterne über uns wachen. Dann sind meine Geschwister zumindest irgendwie für mich greifbar."