(Ich schreib Mal Tüpfels Gedanken zum Ganzen etwas detaillierter, du bist im Geschehen ja nicht so wirklich drin, wenn du das nachvollziehen kannst ist es auch bestimmt einfacher darauf zu antworten xD)

Tüpfelmaske
Ich wollte zucken, mein Fell sträuben - aber nein, seine Nähe fühlte sich an wie ein dunkler Nebel, der mich umschloss und mir Sicherheit gab. Als würde keiner mich mehr sehen oder verletzen können. Jeder verdient Gerechtigkeit.

Wieso hatte Lavapfote mir dann die Gerechtigkeit nicht gegeben? War es nicht schon ungerecht gewesen, dass Schattenspiel mich einfach aus dem Lager mitnehmen konnte und das nur weil ich krank war und mich nicht wehren konnte? Es waren tausende Fragen die mir schon seitdem ich mich hier wiedergefunden hatte durch den Kopf schwirrten.
Ich war zurückgekehrt. Zurück zu Lavapfote und Vipernblut. Wieso konnte sie nicht akzeptieren, dass ich ihr nie wehtun wollte, sondern dass ich nur Gerechtigkeit wollte und mit meiner Familie vereint sein wollte? Ich schluckte schwer, dann starrte ich dem mir Gegenüber in die kalten Augen.
Er hatte doch Recht - wer sollte darüber urteilen ob das, was ich tat richtig war? Meine Augen waren starr als er sich um mich herumbewegte, fast als würde er mich einschließen damit ich nicht mehr wegkam. Doch das war närrisch, wenn er mich helfen wollte würde ich mich von ganz alleine zu ihm begeben. Wenn ich mich rächen würde wäre es gerecht - gerecht für mich, vielleicht nicht für meine Tochter.

Unschuld. nein, Lava war nicht unschuldig. Er hatte Recht. Sie war schon lange eine erwachsene Kätzin, die den Rang einer Schülerin trug bis ihr Vater es für richtig hielt, sie zu ernennen. Für einen Augenblick schloss ich meine Augen, als ich sie wieder öffnete war mein Blick nicht mehr starr sondern entschlossen - man könnte sogar meinen hasserfüllt. "Sie ist alt genug um zu verstehen, was ich ihr beibringen wollte.", maunzte ich mit fester Stimme und grub meine Krallen tief in die Erde, in den Nebel unter mir. "Ich bin zurückgekehrt um bei ihr zu sein und was ich bekam war Hass, schon bei meiner Zeremonie zur Aufnahme.. Man könnte meinen von ihrem Verhalten ist sie ein dummes Kind, aber nein.. Sie verdient Rache."
Meine Ohren klappten sich zur Seite, ein leises Knurren drang aus mir hervor und ich starrte Finsterwald in seine Augen, als er seinen Blick über seine Schulter zu mir wandte.
"Sie verdient es, Gnade bringt nichts. Ich habe mit Gnade gearbeitet und das für etliche Sonnenaufgänge.. Wenn sie es nicht versteht muss sie es anders lernen.", schnaufte ich und peitschte nun auch mit dem Schweif hin und her.
Jede andere Katze würde wohl meinen, dass ich dabei war verrückt zu werden, so sehr wie mein ganzer Körper sich dem, was ich erlebte hingab - der peitschende Schweif, die verengten entschlossenen Augen, meine ausgefahrenen Krallen und meine angelegten Ohren. Aber nein, was ich gerade verspürte war nur das entschlossene Gefühl das zu verbreiten was ich bekam - das zurückzugeben was ich nie verdient hatte.

@Darkforest

Finsterwald @Tüpfelmaske (thankls xD)

Stumm beobachtete ich wie meine Worte Nährboden fanden. Wie ein Funke, der durch den Himmel schwebt, aufleuchtend, mit jedem Windstoß der ihn weitertreibt, bis er schließlich aufkommt, auf dem Bett ewig vertrockneter Gräser.
Der Nebel wurde dichter, schwärzer. Er war eine Verlängerung meiner selbst, triefend von meiner Macht. Niemand, der in meinem Reich wandelte, war jemals voll bei Sinnen. Mit jedem Atemzug, den eine Seele in meinen Gefilden tat, trat sie mehr von ihrem Sein ab. Und je mehr sich eine Seele im Delirium meiner giftigen Worte verlor, desto mehr erstarkte der Griff meiner Dunkelheit. Hier und in der Welt der Lebenden. Die ersten Flammen, die aus dem Gras züngelte, brannten in meinem Innern. Ein Flackern nur, im Vergleich zu der lodernden Macht die ich einst in der Welt der Lebenden hatte.
Mein schwarzer Schweif strich über das gesträubte Rückenfell der Kätzin, hinterließ tiefschwarze Spuren, die an ihrem Pelz herabperlten. Ich nickte langsam. "Sie hatte die Wahl, und sie hat ihre Entscheidung getroffen.", stimmte ich Tüpfelmaske zu, blieb stehen, und blickte auf sie herab. Mein Blick war eisig geworden. "Und keine Entscheidung wird ohne Konsequenzen bleiben.", grollte meine Stimme. "Sie hat sich gegen dich gewandt. Und wer weiß wen sie noch gegen dich aufbringt, wenn du nicht eingreifst.", bemerkte ich dann, fast beiläufig. "Hass breitet sich aus, greift um sich wie Feuer, wenn man ihn nicht rechtzeitig erstickt.", meine Worte war so zweischneidig. Jedes einzelne. Jeder Satz. Ich blieb mit voller Absicht in Ambivalenz. Viele meiner Untertanen waren direkt. Aggressiv. Schürten Hass oder Furcht, machten sich andere durch rohe Gewalt zu nutze. Doch es war so viel...aufreizender eine Katze in eine Richtung zu stupsen, und zuzusehen wie sie in ihr eigenes Verderben rannte, und am Ende nichts anderes konnte, als sich selbst die Schuld zu geben. Ich zwang niemanden. Denn so war es IHRE Entscheidung. Und keine Entscheidung würde ohne Konsequenzen bleiben...

Tüpfelmaske
Mein entschlossener Blick schweifte hin und her, durch den Nebel der dichter wurde. Sollte es mich beunruhigen? Wahrscheinlich schon, aber irgendwas hinderte mich daran und es gab mir nur noch mehr Sicherheit, umhüllt von dem mir gegenüber zu sein und es fühlte sich an, als wäre es nicht Ich gegen Lavapfote, sondern Er und Ich gegen Lavapfote. Es fühlte sich an, als wäre ich nicht mehr so hilflos und unbewaffnet gegen ihre kalten, verletzenden Worte.
Es war nicht, als würde ein Katzenschweif über meinen Rücken streichen, viel mehr war es der Nebel, er nahm keine wirkliche Form an und das, was von meinem Fell perlte waren auch keine Haare, die er verlor.
Mein Blick lag auf ihm, es war als hätte ich einen Moment der Klarheit. "Wer bist du?", fragte ich ihn und schaute ihn an - nein, kein Hass war in meinem Blick. Es war keine Angst, aber die Unsicherheit die ich noch bewusst hatte, war nicht zu übersehen. Würde ich erfahren wer er war, würde ich wohl nicht zurücktreten oder weglaufen, aber seine Aura - das Gefühl, das Unbehagen. Ich kannte das Gefühl und dass es sich so gut anfühlte und doch so verboten wollte mir einfach nicht aus dem Kopf schwinden.

Sie hatte ihre Wahl getroffen. Wir hätten reden können und uns vertragen können, ich hatte erzählt was mir widerfahren war und dass ich nur sie verehrt hatte und nicht meine.. neuen Jungen hatte sie ignoriert. "Sie will das Verderben..", flüsterte ich, hauchte es fast, als meine Ohren sich nicht mehr angelegt hatten sondern wieder in die Höhe gerichtet waren. Mein Blick lag auf meinen Pfoten, auch wenn es nur leichte Silhouetten durch den Nebel waren. "Sie hat die Wahl getroffen und dachte, dass ich zu feige wäre zu handeln.", knurrte ich und kniff meine Augen schmerzhaft zusammen. Es tat viel mehr weh, als ich wütend war darüber, dass sie es nicht verstanden hatte. War nicht alles was ich ihr geben wollte nur Liebe gewesen? Sie könnte Viper gegen mich aufbringen, sie könnte Vulkanpfote und Veilchenpfote gegen mich aufbringen. Vipernpfote hatte sich schon entschieden aber er war jung, unerfahren und ein Narr. Ein scharfer Atemzug bevor ich meinen Körper aufbaute und plötzlich viel größer und breiter wirkte - nur neben der Schattengestalt wirkte ich noch klein. "Gibt es einen anderen Ausweg als sie zu töten?"


@Darkforest

Finsterwald @Tüpfelmaske
Ich setzte mich vor sie, wieder ruhte mein Blick auf ihr. Mein Ausdruck war gelassen. "Ich bin die Waage aller Dinge.", erwiderte ich. Es war keine Lüge. Es war meine Berufung, mein Schicksal, meine Existenz. "Ich bin der Schatten und das Feuer, die Nacht und die Kälte. Ich bringe das Ende und den Anfang. Ohne mich ist kein Licht und kein Leben, keine Wärme und kein Tag. Ich bin die Ruhe vor dem Sturm und der Donner in den Wolken. Ich bin das Echo deiner Welt.", meine Stimme kam, von überall, hallte umher wie das Rauschen eines Flusses. "Verderben oder Auferstehung. Ich bin das, was du aus mir machst.", keines der Worte war Unwahrheit, und doch war die Wahrheit so viel tiefgreifender als das, was sie ausdrückten.
"Man nennt mich Finsterwald. Ich bin der Herr der Gefallenen und Wächter über das Dämmerreich. Und hier, und jetzt, bin ich dein Verbündeter. Wenn das dein Wunsch ist.", einlullend ruhig klang meine Stimme, dunkel und zäh, süß und verlockend wie Honig.

"Wege gibt es viele. Welcher am Ende der richtige ist? Wie viele Wege enden an den Klippen des Versagens? Und wie oft bist du bereit zu versagen? Wie viel willst du riskieren?", erwiderte ich waage auf ihre Frage. Das Rot meiner Augen glühte regelrecht. "Was bist du bereit zu geben, um Gerechtigkeit zu fordern? Wie viele weitere Sonnenaufgänge willst du leiden, in Kauf nehmen, dass ihr Einfluss erstarkt und sich andere gegen dich wenden?", fuhr ich fort. "Wege gibt es viele. Doch was ist der Preis den du zahlen musst, um sie zu beschreiten?"

Tüpfelmaske
Mit gespitzten Ohren hörte ich ihm zu, seine Beschreibungen waren intensiv und die Gedanken darüber wirrten wie ein Schwarm an Bienen durch meinen Kopf. Er war das Gleichgewicht. Und schon bevor er mir sagte, wer er war hatte ich es wohl gewusst. Finsterwald. In keinem anderen Moment hätte ich ihm Respekt geschenkt, aber in diesem nickte ich ihm respektvoll zu und verneigte mich sogar ein Stück. "Es ist mir eine Ehre.. Aber womit habe ich verdient dass du persönlich mich.. besuchst, oder zu dir holst?", fragte ich leise, Verwirrung war wahrzunehmen. Hätte er nicht einen seiner Untertanen zu mir schicken können und in den Schatten bleiben können? Ich wollte, dass er an meiner Seite war - er war erfahren, stark und er könnte zu dem werden, was mir fehlte. Er könnte die Katze, oder Gestalt sein, zu der ich die ganze Zeit Bezug suchte und von einen auf den anderen Moment könnte Viper das sein, was ich nicht mehr wollte.
Seine Stimme war so zäh, so gefährlich und es fühlte sich schon fast verboten an, überhaupt daran zu denken mit ihm zu kooperieren, aber gleichzeitig als wäre ich dazu befugt den Honig aus der Bienenwabe zu holen, an die sich keiner herantraute.

Versagen? Ich wollte nie wieder versagen. Mein Fell war wieder angelegt, ich leckte mir über das Brustfell während meine Ohren nervös zuckten und ich ihm lauschte. "Ich werde nicht versagen.", sagte ich schließlich mit fester Stimme. "Es ist Lavapfote die ich an den Abgrund treiben werde, die ich töten werde wenn sie nicht endlich zur Vernunft kommt. Die Zeit läuft ab.", schnaufte ich und ließ meinen Schweif auf den Boden fallen, im Nebel verschwinden. War ich bereit alles zu geben? "Ich bin bereit mein Leben zu geben um ihres zu nehmen.", maunzte ich schließlich und es wirkte, als würde ich mich dem Schatten aneignen wollen, als würde ich wollen dass der Schatten der mich von der Gestalt umgab von mir aus kam. Seine roten Augen stachen hervor, es tat fast weh ihnen direkt gegenüber zu treten, aber doch fühlte ich mich so stark und unverletzlich dass ich es mich traute. "Der Preis ist mir egal, ich will nur nicht dass jeder von ihrem dummen Gerede gegen mich gewendet wird.."

@Darkforest