Es war eine Weile vergangen und ich lebte noch immer in dem Zweibeinernest, in das ich vor etwa einem Mond verschleppt wurde. Das Essen schmeckte nach wie vor geschmacklos in meinem Mund und so musste ich mich jedes Mal etwas überwinden, es überhaupt zu mir zu nehmen. Aber ich aß, immerhin durfte ich nicht an Kräften verlieren, wenn ich hier jemals wieder raus wollte. Und das wollte ich. Vielleicht hätte ich Frostblut fragen sollen, ob sie mich trainierte, aber dazu getraute ich mich nicht. Generell sprach ich nicht wirklich mit der Riesin. Ich wollte ihr nicht auf die Nerven fallen und hätte auch nicht gewusst, wie ich ein Gespräch richtig beginnen sollte.
Und so saß ich heute mal wieder alleine im Garten und blickte sehnsuchtsvoll durch die Umzäunung hinaus.
@Nightmarehunter

Wie so oft in letzter Zeit streifte ich durch das Gebiet der Zweibeiner und sah mich um.
In meiner Heimat hatte es sie nicht gegeben und danach war ich sofort dem Clan beigetreten. So nutzte ich nun die Zeit, um mehr über diese Wesen heraus zu finden. Doch sie schienen sehr dumm und nicht wirklich interessant, höchstens gefährlich zu sein.
Als ich an einem weiteren umzäunten Bereich vorbei kam, bemerkte ich den Geruch einer anderen Katze und hob den Kopf.

Aus fast schon apathischen Augen musterte ich die bereits allzu bekannte Umgebung und ließ den Kopf hängen. Es schien nie etwas Neues zu passieren. Und außer die wenigen Sätze, die ich mit Frostblut ausgetauscht hatte, hatte ich mit keiner Katze mehr geredet, seit dem ich entführt wurde.
Es war zum Verrücktwerden. Aber ich drehte nicht durch, eher schien ich einfach nur in der Einsamkeit zu versinken, von Stille verschluckt zu werden. Und da ich also eher teilnahmslos da lag, fiel mir der Geruch der anderen Katze gar nicht auf.

Suchend sah ich mich um und sprang erschrocken zurück als ich die Katze hinter der Umzäunung b merkte. Was machte sie denn hinter diesem Ding?
Vorsichtig kam ich näher. “Hallo?”

Die Stimme des Fremden, sorgte dafür dass ich ordentlich zusammenzuckte und meine Augen sich weiteten. Im ersten Moment blinzelte ich den Kater dann nur erschrocken an, dann senkte ich etwas verlegen den Blick. Wieso sagte ich nichts? Irgendetwas musste ich sagen...
,,Hallo", kam es schließlich sehr leise zurück. Ich war so verschüchtert von der unerwarteten Begegnung, dass ich nicht einmal dazu kam mich über diese zu freuen.

Ich legte den Kopf schief. “Ist alles okay bei dir? Du wirkst...verschreckt! Vor mir musst du keine Angst haben...”, redete ich auf sie ein.

Ich hob den Blick an und schüttelte etwas zögerlich den Kopf. ,,Nein...a-alles gut" Zwischen uns war sowieso ein Gitter, aber Angst hatte ich auch nicht. Nur unerwartet war sein Auftauchen doch.
,,Wer...wer bist du?",fragte ich sehr zaghaft nach.

“Ich bin Nightmarehunter!”, stellte ich mir vor und setzte mich, sodass ich etwas kleiner wirkte. Mittlerweile hatte ich schließlich gelernt dass die Katzen hier für gewöhnlich unauffälliger gebaut waren. “Und du?”

Nach dem ich Frostblut kennengelernt hatte, beunruhigte mich @Nightmarehunter s Größe mich nicht so sehr, wie es das sonst vielleicht getan hätte. Wenn ich mich auch unwillkürlich fragte, ob alle Katzen hier denn so riesig waren. Da fühlte ich mich ja geradezu winzig.
Ich suchte tapfer meine minimale Angst zu verbergen und setzte mich auf. ,,Nightmarehunter..." Als ich den Namen tonlos wiederholte, blinzelte ich erstaunt. Er schien mir sehr ungewöhnlich, vor allem hier, wo ich eher erwartet hätte Hauskatzen zu begegnen. Aber Hauskätzchen hießen sicherlich nicht so.
,,Ich...ich bin Kieselpfote",gab ich leise zurück, ehe ich mich innerlich selbst schalt. So konnte mich doch keine Katze verstehen! Also räusperte- und wiederholte ich mich, wenn auch sehr hastig.

"Kiesel..pfote??", fragte ich mit großen Augen und musterte sie. "Du bist eine Clankatze? Oder Tragen Zweibeinerkatzen auch derartige Namen?". Ich war mir nicht sicher, doch wagte ich dies zu bezweifeln.
Aber was suchte eine Clankatze an einem Ort wie diesem? Sprachen doch alle so abfällig von Hauskätzchen.
@Kieselpfote