Emir
"Nun, auf mich wirkst du einsam." antwortete ich. "Ich sehe hin und wieder Gruppen von Katzen an den Grenzen entlanglaufen, oder mehrere Katzen gemeinsam jagen. Zwar sehe ich ab und zu auch einzelne Katzen herumlaufen, aber nicht so oft wie diese... Patrouillen." erklärte ich und legte neugierig den Kopf schief.

Was wenn ich sage, dass ich nach Ruhe gesucht habe?" entgegnete ich, während ich unbehaglich mit der Schweifspitze zuckte. Doch noch bevor er antworten konnte, ließ ich geschlagen die Schultern hängen. "Die einzige Katze, der ich im Clan auch nur ansatzweise traue ist unser zweiter Anführer, mein Mentor." fing ich mit leiser Stimme an, "und.. eigentlich geht dich das gar nichts an, weißt du?" brach ich dann ab und schnippte verärgert mit der buschigen Schweifspitze, unschwer zu erkennen verärgert über mich selbst. Wie könnte ich denken, einem Fremden, dazu einem Streuner, irgendetwas anvertrauen zu können..

Emir
Ich schnurrte belustigt. "Also doch einsam." miaute ich und zuckte mitfühlend mit dem Schweif. "Ich fühle mich auf meinen Reisen auch öfters einsam." sagte ich. "Da ist es erfrischend, mit neuen Katzen zu reden, auch wenn ich nicht weiß, ob ich ihnen trauen kann." Nachdenklich blinzelte ich. "Manchmal muss man einfach mal etwas loswerden und mit jemanden reden, egal wem. Und ich hätte nichts davon, dein Vertrauen zu verletzen, also habe ich wohl keine Wahl, außer zuzuhören."

Früher oder Später kann man jemandes Vertrauen immer missbrauchen.." murrte ich nur finster und funkelte den Kater aus leicht gesenktem Kopf an. "Und wa-.." setzte ich zum Reden an, doch stoppte. Was hatte es für einen Sinn mit diesem.. diesem Streuner zu sprechen? Ihn Dinge zu fragen oder mich ihm anzuvertrauen? Mit zuckender Schweifspitze blickte ich den Kater schweigend an.

Emir
Ich schnippte spöttisch mit dem Schweif. "Wozu sollte ich denn je dein Vertrauen ausnutzen?" fragte ich belustigt mit einem Hauch Neugierde. "Was würde mir das je bringen?"

Wenn du wolltest, würdest du etwas finden, um mir zu schaden, glaub mir." gab ich mit gedämpfter Stimme zurück, die etwas trauriges in sich hatte. Es fiel mir unfassbar schwer mit ihm zu reden, aber es war irgendwie.. Ich wusste nicht was mich hier hielt, ich könnte einfach umdrehen und gehen, aber stattdessen ließ ich mich zu Boden sinken und legte daraufhin den Kopf auf die Pfoten, um den Kater von unten anzusehen. Scheinbar war ich wirklich einsam.. "Spiegelpfote" stellte ich mich nun knapp vor, betrachtete den Streuner erwartungsvoll aus meiner Position.

Emir
"Das will ich aber nicht." erwiderte ich belustigt.
Als sie sich vorstellte, neigte ich freundlich den Kopf. "Emir." gab ich wider.
"Interessanter Name, Spiegelpfote, wie bist du zu dem Namen gekommen, wenn ich fragen darf?" fragte ich interessiert.

*Noch nicht..* dachte ich mit einem letzten Funken Misstrauen, bevor ich den Mund öffnete, um ihm zu antworten. Nachdem ich ihn allerdings schnell wieder schloss, kniff ich nachdenklich die Augen zusammen "Ich schätze.. Meine Eltern haben ihn mir gegeben, ich weiß es nicht mehr.." Meinte ich mit schiefgelegtem Kopf, während ich dem Kater in die eisigen blauen Augen sah. "Vielleicht wegen meinem Fellmuster.. Oder wegen dieser.. 'Teilung' in meinem Gesicht.." Vermutete ich und schielte einen Moment auf die cremefarbene Stelle, die wie etwas wie eine Grenze in der Mitte meines Gesichtes aussah.

Emir
Ich nickte. "Ja, das macht Sinn." miaute ich. "Ich bekam den Namen von den... Zweibeinern, die sich um mich, meine Geschwister und Eltern gekümmert haben." Ich schnurrte belustigt. "Wir sind eine große Familie!"
"Aber irgendwann konnte ich dem Drang, die Welt zu erkunden, nicht mehr widerstehen." Ich schüttelte belustigt den Kopf.

Du hast deine Familie also einfach zurückgelassen, um alleine loszuziehen?" fragte ich neugierig, neugieriger als mir selbst wohl lieb war. Auch ich musste weiterziehen, meine Familie verlassen.. aber wir mussten und diese Katzen.. Nein, sie waren nicht meine Familie, sie waren alle Verräter.. Unbewusst den Kopf schüttelnd blickte ich wieder von meinen Pfoten auf "Wollte keiner deiner großen Familie mit dir ziehen?" fragte ich weiter und schluckte bei dem Gedanken, ich hätte damals alleine fliehen müssen..