Flammensturm
Die Rufe von Regenlied hatten mich geweckt und ich hatte erstaunt den Kopf gehoben, als ich den sternengeschmückten Kater erblickte, der den Schuppen betrat.
Ich setzte mich im Nest auf, erhob aber nicht das Wort. Stattdessen überlegte ich, wie ich handeln sollte. Würde meine Tochter Shadow mitkämpfen? Und selbst wenn, wollte ich da wirklich mitmachen? Mein eigenes Leben in Gefahr bringen, für Clans, die ich gar nicht kannte?
Nachdenklich starrte ich meine Pfoten an, ich hatte meine alte Kraft wieder vollkommen zurückgewonnen in den letzten Monden, nur mein Bein protestierte ab und zu, wenn ich mich überanstrengte, aber geheilt war es allemal.
Mein Blick wanderte zu Zeitpfote rüber, ich hatte den Schüler in der Zeit echt gerne gewonnen und er war die ganze Zeit über bei mir geblieben, statt zu seinem Clan zurück zu kehren - und das noch vor Blutsterns Herrschaft - wäre es da unfair, jetzt einfach einen Rückzieher zu machen und weg zu gehen?
Der Baumclan... er war meine Heimat, dort lebte meine Familie... war nur die Frage, wer davon übrig war, so pessimistisch das auch klang. Ich hatte im Leben schon viele Junge verloren, meinen Vater und auch meinen Gefährten. Was, wenn ich wiederkam und keiner meiner Familie war noch am Leben? Ich sah wieder zu dem hübschen Sternenkater. Der Sternenclan würde mitkämpfen - die Ahnen dieser Clans. Wenn ich mitkämpfte, würden dann auch meine verstorbenen Familienmitglieder mitmachen? Waren sie mir überhaupt hier her gefolgt, oder waren sie in den Himmeln über dem Baumclan geblieben?
Ich seufzte leise und sah zur Seite an die Wand. Shadow hatte ich hier gefunden... Frostblut war auch Teil meiner Familie, vielleicht... vielleicht würde ich hier noch weitere Teile meiner Familie wiederfinden? Aber war es das wert, meine Heimat aufzugeben und die Katzen, die dort vielleicht noch lebten?
Anders gefragt... wollte ich in dem Wissen bleiben, dass ich noch Familie im Baumclan hatte, oder wiederkehren und möglicherweise herausfinden, dass sie alle tot waren?
Ich schüttelte den Kopf, ich wusste einfach nicht, wie ich entscheiden sollte.

Ich nickte verstehend. Sie hatte Recht, es gab keine Zeit mehr. Nun hieß es: Jetzt oder nie. "Die Versammlungsinsel klingt gut. Ich würde allerdings vorschlagen wir ziehen erst bei Sonnenuntergang dort hin los, ich kann mir vorstellen, dass morgen einige Katzen und er dort sein werden." Morgen war Vollmond. Vielleicht versammelte er vollmonds alle Katzen, um Dinge auszutauschen und sich zu erkundigen, wie es in den Clans vor sich ging, bei denen er nicht gewesen ist oder sonst irgendwas... Vielleicht war das auch ein totaler Reinfall, aber wir mussten es riskieren.

(Habe das einfach mal so gesagt, weil das klang in meinen Ohren irgendwie sinnvoll, was meint ihr? owo)

(Die Idee hatte ich sogar selber @Kosmosjäger xD Hatte die eigentlich aber weggeworfen, weil eben kein Vollmond ansteht, abeeeer das wäre der einzige gute Grund, der mir hierfür auch einfällt, also ist das denke ich okay für alle ovo)

Regenlied
Nachdenklich sah ich Kosmosjäger an, bis mir einfiel, worauf er hinaus wollte. Meine Miene hellte sich sofort auf, man sah mir genau an, wann ich verstand und darauf nickte ich direkt. "Steppenluchs erwähnte zwar, dass kein Heiler seit Blutsterns Führung zum Halbmondtreffen darf, aber bei so vielen Katzen kann es gut sein, dass er weiterhin Versammlungen abhält." miaute ich überlegt.

Die Versammlungsinsel war Roß genug um alle Katzen unterzubringen, etwas was in den einzelnen lagern nicht möglich gewesen wäre. " Selbst wenn Blutstern nicht auftaucht, gäbe es dir Möglichkeit das sich diejenigen, die gegen Blutstern sind für ein Treffen dort versammeln . Wie auch immer es enden wird, w ir sollten uns jetzt ausruhen damit wir später alle bei Kräften sind."

Regenlied
Ich nickte @Phoenixsturm zustimmend zu. "Ja, wir sollten gut ausschlafen und uns Morgen bereit machen." Auch wenn meine Stimme fest war, kam Unwohlsein in mir auf. Der kommende Tag konnte der Letzte sein, an dem wir manche Katzen zu Gesicht bekamen. Jeder von uns könnte sein Leben in diesem Kampf lassen und selbst wenn wir gewannen, waren Verluste nahezu garantiert.
Ich sah mich im Schuppen um, ob es Katzen gab, die sich nicht dem Angriff anschließen wollten? Bei den Streunern konnte ich mir das gut vorstellen, denn auch wenn sie uns geholfen hatten, war dies nicht ihr Kampf. Und auch wenn ein paar Clankatzen lieber verschwinden wollten, konnte ich das irgendwie verstehen, fast jeder hier hatte schon drüber nachgedacht, wie es wäre, einfach ein neues Leben anzufangen und die Clans hinter sich zu lassen.
Ich setzte mich auf der Stelle hin, ich wollte noch ein wenig wach bleiben, falls jemand mit mir sprechen wollte, zudem ich schon ein wenig drüber nachdenken wollte, wie wir wohl angreifen sollten. Am besten wäre es wohl, sich in Gruppen einzuteilen, wir hatten den Überraschungsmoment auf unserer Seite und sollten so nicht gleich alle auf ein mal angerannt kommen.

Die Zeit verging unheimlich schnell. in der einen Sekunde hatten wir noch den plan besprochen und jetzt war es plötzlich soweit. Nichts konnte uns jetzt noch davon abringen. Wir waren ausgeschlafen und entschlossen, aber die furcht vor dem bevorstehenden Kampf war echt und ich konnte das Adrenalin Öhren, wie es durch meinen Körper strömte und jedes meiner Haare sich aufstellen ließ. "Seit ihr bereit?" fragte ich mit ruhiger, dennoch ernster stimme und schaute in die Runde.
@Regenlied

Regenlied
Ich nickte fest. "Ja. Wir sind bereit." erwiderte ich. Ich war unheimlich froh gewesen, als sich niemand entschieden hatte, die Clans hinter sich zu lassen. Jeder war dabei, selbst die zwei Streuner hatten mir vorhin erst berichtet, dass sie uns im Kampf unterstützen wollten und ich hatte dankend zugesagt. "Holen wir uns unser Zuhause, unsere Familien und Freunde zurück!" miaute ich entschlossen und schob mich durch den Eingang des Schuppens. Nur kurz sah ich zu diesem zurück, er war lange Zeit unser Unterschlupf gewesen, aber jetzt würden wir ihn nicht mehr brauchen.
Phoenixsturm und ich gingen voran und führten den Wiederstand in die Richtung der Clans. Bald war es soweit.

[--> Schlacht]

Veilchen bei @Phantom

Ich lag in einem Haufen aus Stroh auf dem Rücken und blickte gelangweilt auf das morsche Holz, welches das Dach der halb verfallenen Scheune bildete. Ein trauriger Seufzer entrann meiner Brust und mein Blick nahm einen deprimierten Ausdruck an. Es wäre vermutlich nett behaupten zu können, dass ich an meine verlorene, wiedergefundene Tochter dachte, aber tatsächlich hatte ich kaum einen Gedanken mehr an sie verschwendet seit ich sie gesehen hatte. Meine frustrierte Laune war dem leeren Nest neben mir geschuldet, dessen Wärme noch immer spürbar war. Warum bloß hatte ich den Streuner schon so bald fortgelassen? Ich hätte sicher noch einige Dinge mit ihm tun können, um mir die Zeit totzuschlagen, bis der Sturm draußen etwas nachließ. Aber nein, stattdessen hatte ich ihn hinaus jagen müssen, sobald er mir nicht mehr genügend Abwechslung brachte. Wie dumm von mir. Jetzt hier alleine hocken zu müssen, brachte mich nämlich halb um meinen Verstand. Er besaß eh keinen Deut Talent. Und wenn schon! Ich zischte und meine miese Laune wandelte sich langsam in Wut. Immerhin hätte ich vielleicht noch wem zum Reden gehabt, wenn er zu sonst nichts taugte. Der Sturm schien sich nicht beruhigen zu wollen und wenn er nun mehrere Tage ging...?! Ma'ha... Ja, so schnell hatte ich vergessen wie sehr ich meine liebste Göttin vor einigen Sonnenläufen noch verflucht hatte. ...bitte. Tu etwas.

Hab was von 'nem Sturm gelesen und übernehm' das jetzt einfach xD
Der peitschende Sturm dröhnte in seinen empfindsamen Ohren, während seine Pfoten ihn durch diese verlassenen Gegend über den nassen Untergrund trugen. Die blassblauen Augen gegen den heulenden Wind zusammengekniffenen, blickte der Kater weiterhin stur geradeaus, suchte nach einer Unterkunft, in der er sich für diese Nacht niederlassen konnte. Er hatte es in der Luft schmecken können, dass sich ein Sturm über ihm zusammenbraute und doch war es zu einer Fehleinschätzung gekommen. Er hatte das Wetter und seine typischen Launen einfach unterschätzt. Das war noch nie seine Aufgabe gewesen, so hatte der Silbergraue sich seit seiner Anbandelung mit Klang immer auf die Kätzin verlassen können. Wo auch immer sie sich nun aufhalten mochte. Ihre Wege hatten sich bereits vor Monden getrennt und während Phantom in der Gegend geblieben war, schien sie sich auf ihre ganz eigene Reise aufgemacht zu haben. Der Kater dachte nicht, dass er sie jemals wiedersehen würde, doch - wie immer - stimmte ihn das nicht weiter traurig. Es war nur bedauernswert, dass er sich von nun an allein um solch prekäre Tätigkeiten, wie das Voraussagen der nächsten Wetterwandlung, würde kümmern müssen. Die klaren Iriden erhaschten einen ersten Blick auf einen heruntergekommenen Schuppen, der sich jedoch wacker gegen den Sturm zu halten schien. Phantom bewegte sich leichtpfotig darauf zu, schüttelte - beim Eingang angekommen - seinen tropfnassen Pelz aus und schlüpfte hinein, die Ohren prüfend aufgestellt, um lauernde Gefahr rasch entdecken zu können. @Veilchen

War der Plan xD

Ich bemerkte gar nicht wie eine andere, mir sogar bekannte, Katze den entlegenen Schuppen betrat. Der Sturm draußen war zu laut, als dass ich die leisen Pfotenschritte hätte ausmachen können. Stroh raschelte, als ich mich in dem provisorischem Nest ausstreckte und bekümmert zu der leeren Senke an meiner Seite sah. Langsam steigerte sich mein Mitleid - natürlich nicht für den Kater, den ich in den Sturm hinaus gejagt hatte, sondern für mich selber - und meine Ungeduld nahm zu. Es war nicht so als könnte ich nicht ausharren, oh doch das konnte ich. Nur fehlte mir die Lust mich wie eine ausgeglichene, erwachsene Katze zu benehmen. Wenn ich hier sonst keinerlei Beschäftigung fand, würde ich mich vor den Göttern ganz sicher nicht zusammenreißen. Ma'haena schien mich ignorieren zu wollen. Schön, konnte sie haben. ,,R'hadgor", trällerte ich leise in den vermeintlich leeren Raum. ,,Du willst mich doch nicht leiden sehen, mein Lieber?" Ich ließ lasziv die Lider herabsinken. Neben Ma'ha war R'hadgor meine liebste Gottheit und wenn ich sehr einsam war (was selten genug der Fall war), flirtete ich mal mit ihm. Was meinerseits wohl einem Gebet am nächsten kam. Wüsste ich, dass jemand mich hörte, würde ich die Albernheiten natürlich gleich einstellen. Wüsste ich, wer mich tatsächlich hörte, wäre ich längst auf den Beinen. @Phantom