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RE: Schotterplatz am Wald
invon Gimpel • | 126 Beiträge | 135 Punkte
"Echt?", positiv überrascht hob ich den Kopf an und grinste unwillkürlich, "Das hätte ich nicht gedacht - aber andererseits, woran sonst soll man auch denken, wenn man deine Augenfarbe sieht?" Es war wirklich die Farbe der Häherfeder, nur vielleicht etwas heller - und ich kannte mich damit aus. Schließlich liebte ich es Vögel zu beobachten. Jeder Vogel sah anders aus, klang anders und verhielt sich anders. Ich konnte das den ganzen Tag tun. "Hmm... Nein, eigentlich nicht", meinte ich nach kurzem Überlegen, "nur meine Mutter. Sie hat ein blaues und ein grüngelbes Auge." Von ihr hatte ich vermutlich auch meine unterschiedlichen Augenfarben irgendwie geerbt. Aber ich war auch die Einzige von meinem ganzen Wurf, auf die das zutraf.
@Jay
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RE: Schotterplatz am Wald
invon Häherfrost • | 622 Beiträge | 705 Punkte
Ein wenig fühlte ich mich von ihren Worten schon geschmeichelt. "Ich mag Häher. Sie sind wunderschöne Vögel.", sagte ich schnurrend.
Ich nickte überrascht, bei ihrer Erklärung. "Ich hätte gedacht, dass alle in deiner Familie unterschiedliche Augen haben.", sagte ich interessiert. "Ich hab sowas vorher noch nie gesehen. Alle meine Geschwister haben entweder blaue oder grüne Augen." Ein Schnüren entfuhr mir beim Gedanken an meine Geschwister, aber gleichzeitig wurde mir schmerzlich bewusst, dass ich sie schnell wohl nicht wieder sehen würden. Vielleicht auch gar nicht. So wie Dusty, dachte ich noch immer traurig über den Verlust meines Bruders.
@Gimpel
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RE: Schotterplatz am Wald
invon Gimpel • | 126 Beiträge | 135 Punkte
"Hmm... Blaue oder grüne Augen...", neugierig neigte ich den Kopf zur Seite. Das hörte sich schön an! Eigentlich waren die Augen des Streunerkaters für mich sogar die ersten in meinem ganzen Leben, die wirklich vollständig blau waren. Denn wie schon erzählt hatte meine Mutter nur ein blaues Auge und sonst... hatten die meisten Katzen wirklich nur grüne oder bernsteinfarbene oder gar gelbe Augen. Blau war da eher selten. "Grüne Augen gibts bei mir viel mehr in der Familie - mein Vater und zwei meiner Schwestern haben grüne Augen", erzählte ich fröhlich. Bei den Gedanken an meine Geschwister musste ich wieder daran denken, wie ich fast alle irgendwie verloren hatte. Ein eher deprimierender Gedanke, weshalb ich mich lieber hastig darauf konzentrierte @Jay zu beobachten. Ich hätte schon blind sein müssen um nicht zu sehen, dass irgendetwas von dem, was er gesagt hatte, ihn irgendwie falsch getroffen hatte. Aber selbst so wusste ich nicht genau was ich dazu sagen sollte. Sollte ich überhaupt etwas sagen? Schließlich kannte ich noch nicht einmal den Grund und wir beide kannten uns nicht einmal einen halben Tag lang... Auf den ersten Blick mochte ich eine ziemlich unbesorgte Kätzin sein, unbekümmert und ohne ein Gefühl für Gefahr, wenn ich kopf voran hineinrannte, aber ich war eher der Typ, der sehr viel auf die Körpersprache meines Gegenübers achtete. Und wenn nur um im Anzeichen von Gefahr sofort wegrennen zu können.
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RE: Schotterplatz am Wald
invon Häherfrost • | 622 Beiträge | 705 Punkte
Ich nickte interessiert. "Mein Vater und zwei meiner Geschwister haben auch grüne Augen.", erzählte ich. "Meine Mutter hat auch blaue Augen, so wie ich." Außer den blauen Augen und meiner grauen Fellfärbung hatte ich sonst nicht wirklich viel Ähnlichkeit zu meiner Mutter. Mein blauer Blick lag weiterhin auf Gimpel. So entging mir auch nicht der kurze Moment, in dem sie irgendwie... betrübt schien, als sie von ihren Geschwistern sprach. Doch so plötzlich wie dieses Gefühl bei ihr aufgetaucht war, war es auch wieder weg. Sie war also auch nicht immer so unbekümmert, wie sie zu vermitteln mochte. Ich senkte meinen Blick auf den Boden. Sie war mir also gar nicht mal so unähnlich. "Mein Bruder Dusty hatte auch blaue Augen.", hob ich nun etwas leiser an. "Er starb bei einem Unfall." Ich wusste nicht genau, warum ich ihr das gerade erzählte, aber irgendwie hatte ich das Gefühl, dass es bei ihr gut aufgehoben war. Bisher hatte ich noch nie jemanden davon erzählt, geschweige denn überhaupt darüber gesprochen. Es war gerade mal einen Mond her, dass ich meinen Bruder verloren hatte und noch immer hatte ich dieses Gefühl der Leere, was mich immer wieder überkam, gefolgt von Wut und Hass auf mich selbst. Noch immer gab ich mir die Schuld für seinen Tod.
@Gimpel
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RE: Schotterplatz am Wald
invon Gimpel • | 126 Beiträge | 135 Punkte
Ich hatte nur damit gerechnet, dass vielleicht ein oder zwei Katzen in seiner Familie eine grüne Augenfarbe besitzen würden, aber sogar drei? Das war ja ähnlich wie in meiner Familie. Überrascht hob ich den Kopf etwas an, ehe ich in ein Lächeln ausbrach, "Scheint so, als hätten viele Katzen grüne Augen." Aber es freute mich, dass er die blauen Augen seiner Mutter geerbt hatte. Sie waren schön und passten zu ihm. Ich konnte ihn mir gar nicht mit grünen Augen vorstellen. Das würde bestimmt... vielleicht nicht schrecklich, aber definitiv nicht so harmonisch. "Oh", ein Hauch von Betroffenheit huschte über mein Gesicht. So sehr wie ich nicht erwartet hatte, dass er mir soetwas persönliches erzählen würde, so sehr fühlte ich auch ein immenses Gefühl von Anteilnahme. Nicht viel schien seine Umstände von den meinen zu unterscheiden. "Das... das tut mir leid", murmelte ich schließlich mit leicht gesenkten Ohren und zögerte für ein paar wenige Sekunden, ehe ich eine Schwanzspitze langsam, sogar merklich vorsichtig hob und auf seiner Schulter niederließ. Wenn auch nur für einen Moment, ich wollte ihm Trost, Wärme spenden, selbst wenn er sie gar nicht brauchte oder wollte. "Zwei meiner... meiner Schwestern sind auch verstorben. Eine... hat der Fuchs geholt und die andere ist... ist einfach verschwunden." Es fiel mir schwer die Worte hervorzubringen, aber gleichzeitig wollte ich ihm davon erzählen, ihm diese unbestreitbare Wahrheit, die ich selbst so hasste, anvertrauen, sowie er es auch mir gegenüber getan hatte. Ein Unfall. Das hatte @Jay gesagt. Aber selbst wenn es ein 'Unfall' war, irgendwo gab man sich immer selbst die Schuld, wie ich selbst erfahren hatte. Schließlich war es für meine Geschwister... auch ein Unfall gewesen, jedenfalls wenn man den Worten des Clans Glauben schenken wollte - und ich hatte keinen Grund, dass nicht zu tun. Trotzdem gab ich mir die Schuld daran. Hätte ich meinen Vater daran gehindert, die beiden zum SturmClan zu bringen, hätte ich den Platz einer der beiden eingenommen, hätte ich... Hätte, hätte, hätte. Darüber machte ich mir ständig Gedanken. Schließlich hatte ich sie geliebt, sogar mehr als ich meine eigenen Eltern geliebt hatte. Und auch wenn ich dem Clan und meinem Vater ebenfalls Schuld gab, so schob ich doch die meiste mir selbst zu. Ich zweifelte, dass es ihm dabei anders ging.
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RE: Schotterplatz am Wald
invon Häherfrost • | 622 Beiträge | 705 Punkte
Ein wenig überrascht, war ich schon vom Trost der jungen Kätzin, hatte ich ihn immerhin nicht erwartet. Dennoch ließ ich mich von der sanften Berührung einfangen und wieder etwas beruhigen. Wieder einmal waren da die Schuldgefühle, die ich schon so lange mit mir herum trug. Ich gab mir nach wie vor die Schuld am Tod meines Bruders und das würde sich vermutlich auch nicht so schnell wieder ändern. Bei ihren Worten sah ich wieder auf und blickte ihr direkt in die Augen. "Das tut mir leid." Die Worte waren nicht mehr als ein Hauch. "Ich weiß, wie du dich fühlen musst." Etwas zögernd berührte ich sie schließlich ebenfalls mitfühlend mit der Schwanzspitze an der Schulter. Gimpel war mir, zumindest was unsere Vorgeschichte anging, nicht ganz unähnlich. Ob auch sie sich die Schuld gab, an dem was passiert war? Nach bohren wollte ich allerdings nicht, immerhin wollte ich keine alten Wunden aufreißen. "Jemand hat mal zu mir gesagt, es wird mit der Zeit leichter damit klar zu kommen.", versuchte ich uns beide aufzumuntern, auch wenn diese Worte für mich aktuell noch unvorstellbar waren. Aktuell hoffte ich einfach nur, dass es irgendwann wenigstens erträglicher werden würde.
@Gimpel
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RE: Schotterplatz am Wald
invon Gimpel • | 126 Beiträge | 135 Punkte
Es gab wohl wirklich keinen so großen Unterschied zwischen uns. "Heh, danke", meine Mundwinkel hoben sich schwach, teils verlegen, teils aufgemunterter als zuvor. Die gleichen Gefühle mit jemandem zu teilen, der nicht zur Familie gehörte, war irgendwie erleichternd, so wie auch seine Reaktion zuvor gewesen war. Befreiend. Es war einfacher und sorgenloser. Es gab weder Erwartungen, noch Vorurteile, von beider Seiten aus. Wir spendeten uns einfach gegenseitig ein wenig Wärme und Trost, so wie es zwei Fremden, die sich erst seit kurzem kannten, am Besten gelang, und beließen es dabei ohne unnötigerweise tiefer zu graben.
"Die Zeit heilt alle Wunden, oder was?", ich hob eine Augenbraue, nickte jedoch langsam, zustimmend. "Da ist schon etwas dran. Wer auch immer das gesagt hat, ist ziemlich... weise", bemerkte ich mit einem nachdenklichen Lächeln. "Es wird vermutlich noch einige Monde dauern, vermutlich sogar viele, viele Monde, doch irgendwann können wir darauf zurückblicken und wir werden vielleicht noch etwas traurig sein, aber es wird uns nicht mehr so bedrücken wie jetzt." Darauf glaubte ich, darauf hoffte ich. Es würde alles leichter machen, so auch der Umgang mit meinem Vater und den Clans, wenn ich dann noch überhaupt hier war, mit mir. Und auch @Jay würde es vielleicht helfen.
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RE: Schotterplatz am Wald
invon Häherfrost • | 622 Beiträge | 705 Punkte
Ich war froh, dass ich sie und sogar mich ein wenig aufmuntern konnte. Generell tat es gut einfach mit jemanden darüber zu sprechen, der genauso fühlte, auch wenn sie mir bis jetzt noch recht fremd war. Vielleicht war es aber auch gerade das, was es leichter machte, neben der Tatsache, dass wir das gleiche Schicksal teilten. So gab es wenigstens keine Vorurteile oder unangenehme Fragen. Wir wussten eben beide, was das für Wunden hinterließ.
Ob die Zeit alle Wunden heilen würde, wusste ich nicht. Noch konnte ich mir das nur schwer vorstellen, hatte der Tod meines Bruders doch ein recht großes Loch in meinem Herzen hinterlassen. "Ja.", sagte ich dann seufzend. "Vielleicht braucht es einfach seine Zeit." Ich wusste nur nicht wie lange. Vielleicht würden es Monde werden, vielleicht würde es auch länger dauern. Jetzt hieß es wohl Geduld üben. "Eines wird allerdings nie passieren.", sagte ich dann entschlossen. "Ich werde meinen Bruder nie vergessen. Egal was auch passiert." Das war für mich so klar, wie der Sonnenuntergang am Ende des Tages. Auch wenn er nicht mehr da war, würde ich die Erinnerungen an ihn behalten. Vielleicht würde ich sie auch eines Tages weiter erzählen. Ich würde ihn nie vergessen. Dass hatte ich mir damals geschworen.
@Gimpel
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RE: Schotterplatz am Wald
invon Gimpel • | 126 Beiträge | 135 Punkte
"Alles braucht seine Zeit", stimmte ich leicht nachdenklich zu. Egal wie viele Monde es schon her war, dass ich von dem Tod meiner Geschwister gehört hatte, ich vermisste sie noch immer so schrecklich. Schließlich habe ich als Junges gelobt, dass ich meine Schwestern unter allen Umständen beschützen würde. Dass ich nicht wirklich eine Chance, eine Wahl gehabt hatte, hatte mir noch nie sonderlich geholfen, würde es auch nie. Bei seinen folgenden Worten stahl sich wieder ein Lächeln auf mein Gesicht, halb belustigt, halb seriös. "Es hat auch niemand gesagt, dass du ihn vergessen sollst", meinte ich halb grinsend und stupste ihn leicht an, ehe ich weniger scherzhaft fortfuhr: "Wie soll das auch möglich sein? Egal wie viel Moos über einen Stein wächst, der Stein wird immer da sein." Ich wusste nicht ob der Streunerkater einen ähnlichen Glauben hatte, daher brachte ich es nicht auf, doch als HalbClan-Katze glaubte ich an den SternenClan. Der Gedanke, dass meine Geschwister vom Sternenfirmament aus über mich wachten, beruhigte mich oftenmals. "Aber jetzt genug von dem ganzen traurigen Zeug", miaute ich schließlich energisch und sprang schwungvoll auf, "Unsere Geschwister wollen uns sicher auch nicht so betrübt sehen." Und ich wollte heute in keine depressive Stimmung fallen. "Hast du irgendeinen Plan wie du von hier aus weitergehen willst?", wechselte ich das Thema und sah @Jay interessiert an.
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RE: Schotterplatz am Wald
invon Häherfrost • | 622 Beiträge | 705 Punkte
@Gimpel
Ich musterte die jüngere Kätzin für einen Moment nachdenklich. Doch schließlich nickte ich. Sie hatte recht. Jetzt Trübsal zu blasen, würde unsere Geschwister auch nicht zurück bringen. Vielleicht hieß es jetzt wirklich einfach nach vorne Sehen.
Ich überlegte einen Moment. "Ich bin mir noch nicht ganz sicher.", gab ich zu. "Vielleicht lasse ich mich einfach von meinen Pfoten irgendwo hin führen." Bis jetzt hatte das zumindest immer gut funktioniert. Zu viel zu planen, war doch sowieso nicht gut. "Und was wirst du jetzt machen?", fragte ich dann neugierig.
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