Ash mit @Frühlingsbrise
Schneiden? Langsam folgte der vernarbte Jungkater ihrem Deut, ließ seine hellen Augen über die Kanten des sogenannten Schilfs gleiten. Besonders angenehm sah es nicht aus. Vielleicht begriff er nicht so ganz was genau schneiden war, aber er beschloss es nicht auszuprobieren. Also nickte er leicht und achtete etwas mehr darauf seine Pfoten nicht über diese Kanten zu ziehen. Tatsächlich fuhr er seine Krallen gänzlich aus - die ohnehin immer hervor schauten - und nutzte eher seine Krallen dafür das Schilf so anzuordnen wie es ihm die schildpattfarbene Heilerin gezeigt hatte. Seine Krallen müssten doch vor diesen Kanten sicher sein, oder? Die Krallen waren ihm auf jeden Fall nicht verbrannt, im Gegensatz zu Fell, Haut und Pfoten.
"Wofür nutzt man Schilf? Ist es... Einfach nur Schutz, weil es schneidet oder kann man damit noch mehr machen?" Denn es würde doch nicht nur da sein, um ihre Versuche vor Wasser zu schützen, oder? Ash mochte in der Clanwelt noch unbeholfen sein, aber er konnte sich nicht vorstellen das etwas natürlich da war und keinen Sinn und Zweck hatte. Sein Pelz - wenn er denn endlich gänzlich nachwuchs und nicht mehr zum Großteil aus diesem weichem, nichtsnutzigen Flaum bestand - sollte seine Haut schließlich schützen und ihn wärmen. Alles schien mehrere Zwecke zu haben. Deswegen konnte er sich nicht vorstellen, das Schilf keinen Sinn und Zweck hatte.
Die hellen Augen des Katers glitten über seine Umgebung. Noch immer so viel Neues und Unbekanntes. Dinge, die er noch immer nicht begriff und die ihn vor dem Brand gewiss völlig gefesselt hätten. Jetzt sorgte es für einen Hauch an Wehmut und Trauer in seinen sonst so kalt scheinenden Augen. Das Grün schien ein wenig stärker in diesem Moment aufzufallen, das Eisblau etwas unauffälliger und weniger kalt. Seine Ohren drehten sich seitlich, zeigten Trauer und Schmerz und auch seine Haltung veränderte sich entsprechend.
"Ich wünschte, das meine Eltern und Geschwister das sehen könnten", sagte Ash leise und blickte dabei durch das Schilf hinaus auf das klare Wasser, "Ich bin mir sicher, das Domino und Lina begeistert wären." Dann nach einem Moment drehte er den Kopf ein wenig, legte seine klaren, schmerzerfüllten und wehmütigen Augen auf Frühlingsbrise. "Denkst du, das es ihnen gut geht, obwohl sie alle in dem Feuer gestorben sind? Denkst du... Elfenpfote hat von diesem SternenClan geredet und... Dürfen sie da sein und darf es ihnen gut gehen?" Noch immer war er sich nicht sicher, ob er an den SternenClan glaubte, aber es war vielleicht ein Weg sein Herz zumindest ein wenig zu heilen.

Der Zweck des Schilfes? Ich überlegte. ,,Wir benutzen Schilf auch für unsere Nester, es ist stabil und wenn es mal ein Hochwasser gibt schwimmen die Nester oben und fallen nicht vollständig auseinander, dann können wir sie trocknen lassen und später wieder benutzen. Und es schützt uns auch davor, dass unser Lager vom Rand des Sees gesehen wird und macht uns weniger angreifbar und wir können es benutzen, um Baue zu befestigen oder Kräuter darin einzuwickeln." ich nickte ,,Ja, Schilf hat tatsächlich sehr viele Nutzen" ich ließ meine Pfote über das grüne Blatt wandern und versteckte die Trauer die sich in meinen Blick kämpfen wollte. Schilfpfotes Gesicht, ihr rotes Fell und ihre hellen Augen tauchten vor mir auf und ihre Stimme, wie sie lief und lachte und wie sie dalag, am Fuß der Klippe, sie friedlich und still, dass man im ersten Moment gar nicht erkannte was los war... Ich blinzelte und nahm @Ashkit s veränderte Haltung war, richtete meine Ohren nach vorne und konzentrierte mich auf ihn, ein wenig erleichtert, dass er die Bilder aus meinem Kopf verdrängte. Domino und Lina. ,,Komm" miaute ich. Die Steinkuhle war sowieso genug abgedeckt und brauchte nun Zeit und das Gespräch mit Ash wollte ich in Ruhe führen. Ich setzte mich ans Ufer, gerade da wo der Sand und Kies nicht mehr nass war und bedeutete ihm sich zu mir zu setzten. ,,Elfenpfote hat dir bestimmt erzählt, dass Clankatzen, nachdem sie sterben, in den Sternenclan kommen und dort oben" ich deutete zum Himmel ,,Über uns wandeln und wachen und uns beobachten?" ich warf ihm einen Seitenblick zu. ,,Und einmal im Mond wandern die Heilerkatzen zum Mondsee, um sich mit dem Sternenclan die Zunge zu geben, wir reden mit verstorbenen Heilern, erhalten Prophezeiungen und Ratschläge, damit wir uns gut um den Clan kümmern können. Und ich glaube nicht, dass deine Familie direkt da ist, doch hinter den Grenzen des Sternenclans kommt noch viel mehr, so wie du hinter den Clangrenzen gelebt hast, wandeln dort die anderen Seelen. Aber was gleich bleibt, ist dass es wunderschön und friedlich dort ist, niemand muss leiden oder hungern oder ist alleine. Also nein, sie sind vielleicht nicht beim Sternenclan, aber das heißt nicht, dass sie nicht da sind und dass sie dich nicht beobachten und ebenfalls neue Sachen erleben und sehen und vor allem mit dir erleben und sehen, auch wenn du sie nicht bemerkst" ich betrachtete ihn und kniff die Augen schmunzelnd zusammen ,,Weißt du, alle Katzen da oben haben einen funkelnden Pelz, wie aus Sternenlicht gemacht"

ich saß an meinem gewöhnlichen platz vor dem Anführerbau und schaute in die ferne als ich @Rosenstaub auf mich zukommen sah. Ich richtete mich auf und blickte die Kriegerin an, "Womit kann ich dir helfen?"

Ash mit @Frühlingsbrise
Er würde also lernen müssen wirklich mit Schilf umzugehen, denn Ash wollte bleiben. Vielleicht würde er irgendwann weggeschickt werden, aber er konnte sich nicht vorstellen zu gehen. Sie hatten ihn hier aufgenommen und kümmerten sich um ihn, obwohl er wohl nicht immer der Netteste war. Das wusste er und trotzdem konnte er es noch nicht wirklich ändern. Die Furcht erneut jemanden nahe an sich heranzulassen und jemanden zu lieben und dann wieder verlassen zu werden würde ihn vollkommen zerstören. Seine Eltern hatten Liebe immer so schön und toll klingen lassen, aber ihm machte sie jetzt einfach nur noch Angst. Aber wenn er sich hier nützlich machte und lernte und half, dann durfte er bleiben. Das hatte Lichtstern gesagt und auch wenn er sie kaum kannte glaubte er ihr. Die Clankatzen schienen viel auf ein gegebenes Wort zu geben.
Als die Heilerin ihn nach seiner Frage aufforderte mitzukommen zögerte der vernarbte Kater einen Augenblick. Dann aber erhob er sich auf seine Pfoten und folgte ihr hinüber zum Ufer, wo sie sich niederließen. Sand und Kiesel waren grade so noch trocken. An sich störte es ihn wahrlich nicht, wenn seine Pfoten nass wurden. Da hatte er sich längst dran gewöhnt und legte sich zu oft ins Wasser, um die imaginäre Hitze von seiner Haut zu verjagen. Aber seinen Flaum jetzt nicht nass zu machen erschien ihm doch gut.
Seine Ohren blieben weiterhin seitlich zurück gedreht und seine hellen Augen von Trauer und Wehmut gezeichnet. So schlang sich der eigentlich graue Kater den Schweif um die Pfoten, versuchte sich selbst irgendwie das Gefühl zu geben nicht alleine zu sein. Selbst unter all den Clankatzen war dies oft ein Thema für ihn. Es konnte aber auch nicht wirklich besser werden, da er sich eben nicht traute jemanden wirklich nahe an sich heran zu lassen. "Mehr oder weniger", stimmte er leise den Worten der schildpattfarbenen Kätzin zu.
Allerdings sah er sie dann an und noch mehr Schmerz türmte sich in seinem Inneren auf. Seine Familie würde nicht im SternenClan sein? Nicht das er richtig daran glaubte, aber... Wieso sollte er an etwas glauben, wo seine Familie nicht sein konnte? Verletzt blinzelte er, legte die Ohren nun völlig an und begann zu zittern, so als hätte ihn große Kälte erfasst. Nur das diese Kälte innerliche Kälte war. Seine langen Krallen gruben sich in den Boden.
"Aber ich bin jetzt hier", sagte er fast schon verzweifelt und erstickte fast an den Worten, "Wieso dürfen sie nicht beim SternenClan sein, wenn ich jetzt hier bin und hier lebe? Sie sind meine Familie! Sollten sie... Wieso müssen sie außerhalb des SternenClans bleiben? Ich verstehe nicht... Wie sollen sie bei mir sein, wenn sie nicht hier sein dürfen?! Und wenn es nur in diesem SternenClan ist?!" Kalte Wut sammelte sich scharf und beißend in seinem Magen zusammen, während er das bisschen Pelz was er zwischen all dem Flaum hatte sträubte. Deutlich knirschte er mit den Zähnen.
"Was nützt einem Sternenlicht im Pelz, wenn man nicht bei denen sein kann die man liebt?" Seine Stimme war beißend kalt und voller Bitterkeit, während die Tränen in seinen hellen - nun wieder deutlich kalten eisblauen und kaum sichtbarem Grün - Augen schimmerten. Elfenpfote hatte gesagt, das er seine Familie irgendwann wiedersehen würde. Konnte er das, wenn er hier blieb und ein Teil dieses SternenClans wurde, wo seine Familie nicht war?

Ich sah @Ashkit s Reaktion, sah, dass sie anders war, als erwartet und der Schmerz den er ausstrahlte zerriss mein Innerstes und ich versuchte mich dem jungen Kater zu nähern, ihn irgendwie zu trösten. Aber wie sollte ich ihn trösten, wo er so schlimmes erlebt hatte? Wo so schlimmes passiert war, was kein Sternenlicht der Welt wett machen konnte? Ich drückte ihn an mich, leckte ihm beruhigend über die Ohren. ,,Ashkit" versuchte ich ihn zurück zu holen. ,,Scht, hör mir zu." ich sah ihm in die Augen und das Leid in ihnen erinnerte mich an den Blick von Elfenpfote, von Eclipsejunges, Grätenstern, Schlmmpfote und all die anderen um mich herum, die so viel verloren hatten. Oh Sternenclan, wieso lässt du das zu? Wieso kannst du uns nicht beschützen vor diesen Gefühlen? Ich wusste, dass das nicht so funktionierte, dass er nicht der Wunsch des Sternenclans war, dass wir litten. Dass unsere Ahnen alles taten, um uns zu helfen. ,,Ashkit, ich habe nicht gesagt, dass sie nicht hier bei dir sind." ich blinzelte. ,,Ich habe noch nie erlebt, dass sich ein verstorbener Streuner oder ein Hauskätzchen dem Sternenclan angeschlossen hat. Aber nur, weil ich das noch nicht habe, heißt das nicht, dass es nicht möglich ist oder noch nie passiert ist, ok?" ich blickte eindringlich in die hellen Augen. ,,Vielleicht sind sie dir gefolgt, hierhin, zu unseren Ahnen. Tatsächlich wäre das nicht das erste mal. Der Regenclan ist noch nicht so lange hier, wie die anderen Clans und als wir hier her gekommen sind, sind unsere Vorfahren und Ahnen" Schlammpfote. ,,Mitgekommen und sind nun eins mit dem Sternenclan." ich schluckte. ,,Ich bin mir sicher, dass sie über dich wachen und auf dich aufpassen, egal wo sie sind. Und irgendwann, wenn du dich dem Sternenclan anschließt und sie vielleicht nicht da sind, dann machst du dich auf die Suche nach ihnen-oder sie sich auf die Suche nach dir- und ich bin überzeugt davon, dass du sie finden wirst." ich strich ihm über die Flanke und wartete, ob er sich wieder ein wenig beruhigte. Was sollte ich nur tun? Wie kam Jägermond darauf, dass ich bereit war für so etwas die Verantwortung zu tragen? Vielleicht sollte ich mit ihm reden, vielleicht konnte er mir einen Ratschlag geben.

Ash mit @Frühlingsbrise
Der ganze Körper des jungen Katers verkrampfte sich. Unwillkürlich zog er die Leftzen zurück, zeigte seine Zähne und zitterte vor Anspannung. Seine Augen schillerten vor Kälte und Zorn. Die Spitze seines Schweifs zuckte und klopfte immer wieder auf den Boden. Fest presste er die Ohren an seinen Schädel. Natürlich spürte er ihre Nähe und wie sie ihn beruhigen wollte, konnte ihre Stimme in seinen Ohren hören. Er wusste das sie es gut meinte und das sie ihm helfen wollte. Aber er war so unglaublich wütend und voller Zorn. Wieso sollte er von etwas Teil werden wollen, das seine Familie nicht akzeptierte?
"Aber wieso soll ich ein Teil von etwas werden wollen, wo meine Familie nicht ein Teil von ist?", fragte Ash bitter und schüttelte den Kopf, "Du sagst, das sie vielleicht doch da sind? Wie soll ein vielleicht ausreichend sein? Wie kannst du sicher sein, das ich sie wiedersehen werde?" Seine Haltung lockerte sich etwas, seine Zähne verschwanden hinter seinen Leftzen. Sehnsucht schien das Eis seiner Augen ein wenig aufzutauen, ihn wieder weicher und wärmer zu machen.

@Weltenbruch
Ich bin gerade in einem schönen Traum versunken, als ich Schritte höre. Verschlafen hebe ich mein Näschen aus dem Fell von meiner Adoptivmutter, die immer noch tief und fest schläft. Durch Strecken meiner Beine versuche ich wach zu werden und richte meinen Blick auf den Eingang der Kinderstube, wo gerade ein schwarzer Kater seinen Kopf durchsteckt. Blinzelnd stehe ich auf und tapse verschlafen zu dem schwarzen Kater.

Ich schnurrte als @Donnerflamme seinen Kopf an mir rieb. "Siedestern hat gesagt, dass es wegen dem Brand viele Verletze im Blitzclan gibt, zum Glück ist aber niemand gestorben." begann ich. " Sie mussten ihr Lager verlassen und werden vorübergehend das Territorium an der Nebelebene nutzen." erzählte ich meinem Gefährten. Ich hoffte sehr, dass der Blitzclan bald wieder in sein Lager zurückkehren konnte.

,,Du kannst ein Teil deiner Familie sein und ein Teil des Clans..." ich hielt es nicht für angemessen ihm zu sagen, dass der Clan mit der Zeit, wie seine Familie werden könnte oder er hier eine neue Familie finden und aufbauen könnte. ,,Hör mal @Ashkit , so schmerzhaft es auch ist, wir haben keine Macht darüber was unsere Ahnen tun und lassen und wohin sie gehen. Ich bin mir sicher, dass sie den Kontakt zu dir nicht abrechen wollen und versuchen in deiner Nähe zu bleiben. Aber ich kann dir nur sagen, was ich weiß und glaube und ich werde dir keine schönen Geschichten erzählen, damit du dich besser fühlst, sondern nur was ich für wahr erachte." ich sah ihn eindringlich an. ,,Nächsten Halbmond, beim Heilertreffen, halte ich im Sternenclan nach ihnen Ausschau, ok?" fragte ich das Junge ,,Ich kann dir nicht versprechen, dass ich sie sehe, aber ich werde die Augen offen halten." ich strich ihm übers Schulterfell. ,,Das was geschehen ist, kann niemand wieder rückgängig machen. Aber du hast überlebt und du darfst dein Leben jetzt nicht wegschmeißen, du musst versuchen es auszunutzen und für sie mit zu leben und irgendwann wenn ihr euch wiederseht kannst du ihnen alles erzählen..." ich legte den Kopf schief. ,,Wenn einer von ihnen anstatt deiner hier wäre- wäre es nicht das, was du dir für ihn wünschen würdest?"

Ash mit @Frühlingsbrise
Skeptisch krauste der helle Kater für lange Herzschläge die Schnauze. Ein Teil seiner Familie sein und trotzdem ein Teil des Clans werden? Wie sollte das denn funktionieren? Nun... Ja, vielleicht ging das, aber er war sich nicht sicher, ob es richtig war. Nicht das er gehen wollte, aber er hatte gehofft... Ja, was eigentlich? Das sie ihm seine Familie auf irgendeine Weise wiedergeben konnten? Das war vollkommen unrealistisch. Trotzdem schmerzte der Gedanke, das er sie vielleicht nie wiedersehen würde. Wobei er ja noch immer nicht richtig daran glauben wollte, das irgendwelche Katzen durch den Himmel liefen und über sie wachten. Dann könnten sie seine Familie auch nicht ausschließen.
"Du hälst nach ihnen Ausschau?", fragte Ash verdutzt und blinzelte sie dann doch recht erstaunt an, "Ich meine... Du kennst sie doch gar nicht und weißt gar nicht... Ich... Geht das?" Ohne das er es verhindern konnte bohrte sich schmerzhaft hart die Hoffnung in seine Brust. Seine hellen Augen blitzten voller Flehen und Sehnsucht, dem Verlangen selbst seine Familie zu sehen. Er wollte seine Familie nur wiedersehen! Er wollte sie bei sich haben und sein Leben mit ihnen teilen! Doch das ging nicht. Sie waren fort, waren seinen Pfoten entrissen worden.
"Ich würde wollen, das sie das beste Leben führen, was sie leben könnten", sagte er verbittert und senkte den Blick auf seine Pfoten hinab, "Aber das ist nicht so einfach... Wenn ich die Augen schließe kann ich es noch immer sehen... Und manchmal ist die Welt vollkommen ohne Farbe... Oder die ganze Welt riecht nach Feuer und Rauch... Ich weiß nicht, wie es besser werden soll?"