Ich lächelte leicht und setzte mich ebenfalls hin. Es war einfach bequemer und auch höflicher bei einem längeren Gespräch nicht nur herumzustehen. "Hmm... Eigentlich nicht", meinte ich nach ein paar Sekunden des Überlegens und fügte mit einem Hauch Verlegenheit hinzu: "Eigentlich dürfen wir unsere Clangrenzen ja nicht übertreten. Wir dürften daher nicht einmal hierherkommen, jedenfalls nicht ohne Grund oder Auftrag." Dafür war ich selbst allerdings kein gutes Vorbild, schließlich war ich auch hier unterwegs, und das alleine und ohne die Erlaubnis des Clans. Aber ich plante ja auch nicht anderen davon zu erzählen. "Ja, ich bin ein Schüler", nickte ich bestätigend und zögerte kaum merklich, aber nicht sonderlich lange. Es war nicht selten für Streuner an der Struktur eines Clans interessiert zu sein und es war ja keine Information, die irgendwie wichtig war oder meinem Clan schädigen könnte, wenn herausgegeben. Nicht, dass ich solch wichtige Information überhaupt in erster Linie besaß, so ordinär und durchschnittlich wie ich war. "Jungen haben die Endung -junges, Schüler -pfote und Krieger bekommen vom Anführer des Clans eine individuelle Endung, die er persönlich für sie aussucht", erklärte ich freundlich, "Oh, und der Name des Anführers selbst endet mit -stern."

@Jay

"Heh, danke", ich lächelte leicht verlegen. Das war zwar eigentlich nicht wirklich nötig, aber ich schätzte alleine schon die Gestik. Vielleicht kam es auch von dem geringen Altersunterschied, aber ich fand den Streunerkater sympathisch. Vielleicht lag es aber auch daran, dass ich selbst kaum Freunde im Clan hatte - dabei war ich eigentlich ziemlich sozial, wie ich fand. Es war aber auch viel passiert während meines Schülerlebens. "Mhm, ja. Hätten wir die nicht, würde vermutlich Chaos herrschen", bestätigte ich nickend. Die Clans hatten vermutlich nicht so organisiert angefangen, sondern mit der Zeit sich so entwickelt, aber das war auch gut so. Ich wollte gar nicht wissen wie chaotisch es früher, vor vielen, vielen Blattwechseln gewesen sein musste. "Etwas bestimmtes machen? Hmm... Ja und nein", antwortete ich schließlich nach ein paar Sekunden des Nachdenkens, "Junge müssen gar nichts machen, außer sich an die Clanregeln halten. Sobald sie sechs Monde alt sind werden sie zu Schülern ernannt. Schüler dagegen müssen ihr Training abschließen und vielleicht auch eine Prüfung bestehen bevor sie zu Kriegern ernannt werden können. Und Krieger können erst Kandidaten für den Stellvertreter-Posten sein, wenn sie mindestens einen Schüler ausgebildet haben."

@Jay

"Mag komplex klingen", gab ich nach ein paar Sekunden des Nachdenkens zu, "Aber es hört sich nur so an. Wenn man daran gewöhnt ist, ist es eigentlich ziemlich simpel. Und wie du gesagt hast, es tut seinen Zweck." Andererweits war ich ja auch im Clan aufgewachsen, es mochte schwer für mich sein die Sichtweise eines Streuners bezüglich unserer Organisation zu verstehen. Dennoch war es nichts, mit dem nicht umgegangen werden konnte. "In erster Linie wird für den Clan gesorgt. Katzen können natürlich alleine jagen gehen, aber der Stellvertreter schickt sowieso jeden Tag Jagdpatrouillen aus, die allein für den Clan auf die Jagd gehen", erklärte ich leicht den Kopf schüttelnd bei seiner Frage, ob jeder für sich jagte. Das war ein unausstehlicher Gedanke, jedenfalls für mich. Dann würden die Schwachen und Kranken ja zugrunde gehen. "So oder so, wer zuerst nicht für den Clan gejagt hat, hat kein Recht auf Frischbeute. Und selbst dann sind die Königinnen und Ältesten diejenigen, die zuerst mit Beute versorgt werden müssen."

@Jay

In meiner Verzweiflung um Otterpfotes Zustand hatte ich das HagelClan Territorium verlassen und auf Clanloses Gebiet gewechselt. Man sagt mir es gäbe einen zuerfallenen Schuppen in dem man allerlei Kräuter fand. Als ich besagtn Ort von der Ferne entdeckte hielt ich aber kurz inne. Schließlich gab es hier sicherlich ein paar Streuner. ( @Whitekit e

@Haselherz

Ich trottete mit erhobenen Schweif in den Schuppen. Als ich eintrat schaute ich mich neugierig um. Ich war hier noch nie gewesen und die vielen Gerüche der anderen Katzen, die hier gewesen waren, brummten in meinem Kopf. Mit glänzenden Augen lief ich weiter.

"Eine Familie?", ich neigte den Kopf zur Seite, unentschlossen mit den Schnurrhaaren zuckend. Mein Clan war für mich... lediglich mein Clan. Meine eigene Familie dagegen stand mir viel, viel näher. Sie stand sogar über meinem Clan, auch wenn das vielleicht gegen das Gesetz der Krieger verstoß. Aber für andere Katzen traf das, was er gesagt hatte, vermutlich zu. Entschlossen nickte ich, ihm damit augenscheinlich zustimmend, "Ja, das trifft mehr oder weniger zu." Zumindest zu diesen Zeiten. Zu den Zeiten der Blutsonne... Nein, daran wollte ich mich erst gar nicht erinnern. Es war eine schreckliche Zeit voller Tod und Verderben gewesen. Ein psychologischer Schock nach dem anderen schien mich zu ereilen und ich konnte kaum den Schülerbau verlassen, geschweige denn mein eigenes Nest. Darüber will ich weder nachdenken noch sprechen.
"Hmm, ja, es eigentlich ganz normal, dass Streuner in den Clan aufgenommen werden", bestätigte ich nach kurzer Überlegung. War nicht erst vor wenigen Monden die Streunerin Glut unserem Clan beigetreten? Mittlerweile hieß sie ja Glutpfote. Aber auch unsere Heilerin war... Naja, sie war ein Hauskätzchen gewesen, aber das hieß trotzdem, dass sie von außerhalb der Clans gekommen war. "Willst du denn einem Clan beitreten?", mit einer Mischung aus Neugier und Erstaunen blickte ich den Streunerkater an. War das der Grund, warum er die Frage gestellt hatte? Sonst war sie etwas zu spezifisch um einfach nur random eingeworfen zu werden.

@Jay