Wir kamen dem Vorsprung immer näher und ich konnte seine Sicherheit schon beinahe spüren, da bewegte der Adler sich in einer rasanten Kurve nach unten. ,,Renn!" brach ich noch hervor bevor ich selber lossprintete, der Schnee wirbelte um mich herum und ich sah durch die weiße Wolke den grauen Fels nur verschwommen. Wo war @Rätselflüstern ? Ich hoffte, dass er neben mir war

Schmunzelnd hörte ich der Kätzin zu und nickte zustimmend. Ich wollte auch gar nicht daran denken, wie fürchterlich ich danach stinken würde, Whirlpaw würde dann sicher ne Zeit lang nichts mehr mit mir unternehmen wollen. Momen- warum interessierte mich das plötzlich so sehr? Ich schüttelte schnell den Kopf, um dieGedanken an meine graue Mitschülerin zu vertreiben. Training. Ich musste mich konzentrieren. Gut, weg von der eigenen Geruchstarnung hin zum Spurenlesen, alles klar. Ich musterte den Pfotenabdruck, den @Phoenixsturm hinterlassen hatte. "Und man kann auch erkennen welches Tier man bei der Jagd verfolgt..." murmelte ich nachdenklich und setzte probeweise einen eigenen Abdruck. Ich war zwar groß, jedoch waren meine Pfoten recht schmal und eher klein, jedoch gab die Tiefe mein Gewicht preis. "Verstanden."

Das ließ ich mir nicht zwei mal sagen! Doch vor lauter Schreck rutschte ich im langsam tauenden Schnee aus und fiel längs auf die Nase und ich dachte schon es sei nun endgültig mein Ende. Zugegeben dachte ich das ziemlich oft, aber diesmal wirklich. Doch meine Angst wurde überraschenderweise größer, als ich sah, dass es der Adler es nicht auf mich abgesehen hatte. Nein, der Grund meiner Angst, ja meiner Panik war, dass er schnurstracks auf @Stimmenfeuer zuraste. Ich wusste gar nicht so recht was passierte, als ich mich aufrappelte und so sicher und schnell wie wahrscheinlich noch nie losrannte und direkt auf meine Freundin zu. Sie würde ganz sicher nicht das Mittagessen für irgendeinen übergroßen Vogel werden! Mit zusammengekniffenen Augen zog ich das Tempo nochmal an und da war der Vorsprung, aber auch der Adler und... oh SternenClan, ich wollte gar nicht hinsehen, sie musste seinen Flügelschlag schon förmlich gespürt haben, als ich sie von hinten ansprang und uns beiden einen ordentlichen Schub unter den Vorsprung verschaffte. Im Schutze des Vorsprungs schlug mir mein Herz noch immer bis zum Hals und mein Adrenalin pumpte mit solch einer Wucht durch meinen Körper, sodass ich auch gar nicht merkte, welche Kratzer mir der Adler über den Rücken eingebracht hat, als er gerade nach Stimmenfeuer hatte greifen wollen. Schwer schnaufend hatte ich mich schützend vor die gefleckte Kätzin gestellt und sah hinaus, wo der Schatten langsam kleiner und kleiner wurde, aber noch nicht ganz verschwand. Ich hatte nicht erwartet, dass der Vorsprung doch so viel weiter weg war, als ursprünglich angenommen.

"Richtig. Spurenlesen, so wie vieles andere, kannst du nur mithilfe von Übung wirklich beherrschen. Sobald du jedoch gelernt hast anhand von Spuren zu wissen wen du verfolgst und wie du am besten vorgehst, kannst du ein Gefährlicher Jäger werden, nicht nur für Beute. Ich habe eine praktische Aufgabe für dich. Ich werde hier warten wärend du dich versteckst. Es gibt keine Abgrenzung wie weit du gehen darfst. An sich ist es wie eine Runde Verstecken. Ich werde hier eine weile warten und dich dann versuchen anhand deiner Spuren zu finden. Deine Aufgabe ist es, deine Spuren so gut wie möglich zu verstecken." Ich schaute in den Himmel, es war kurz nach Sonnenhoch, "Wenn ich dich bis sonnenuntergang nicht gefunden habe, gewinnst du."
@Leuchtpfote

Vor Schreck erstarrt lag ich auf dem eisigen Boden gegen den Fels gepresst, @Rätselflüstern noch halb auf mir. Es war so schnell gegangen, dass ich gar nicht bemerkt hatte was wirklich passiert war. Die Flügelschläge waren immer näher gekommen und einen Moment lang hatte ich gedacht es wäre der Vogel, bevor ich realisierte, dass es die Berührung des schwarzen Kriegers war, die ... die mich gerettet hatte. Mein Herz pochte laut in meinen Ohren und ich schaffte es mich herum zu drehen und sah ihn einen Moment lang einfach voller purer Erleichterung und Dankbarkeit an ich wusste nicht was ich sagen sollte, doch meine Gefühle für diesen Kater waren in diesem Moment so stark, dass ich kaum atmen konnte und ohne Worte reckte ich mich ein wenig nach vorne und berührte liebevoll, fast schon zärtlich, ganz kurz seine Nasenspitze mit meiner.

Je länger und mehr meine Mentorin sprach, desto mehr musste ich ungläubig grinsen. Sie wollte wirklich... Verstecken mit mir spielen? Hatte ich das richtig verstanden? Klar, es ergab Sinn. Es war eine gute Übung das neu Erlernte anzuwenden, aber es klang so absurd, ich wollte mir gar nicht vorstellen wie Dunkelpfote und Whirlpaw reagieren würden, wenn ich ihnen erzählte, dass @Phoenixsturm mich mit raus genommen hatte um.. ja Verstecken zu ´spielen´. Ich schüttelte schnell den Kopf, setzte einen ernsteren Ausdruck auf, nickte dann fest. "Bis Sonnenuntergang... in Ordnung. Wie lange wirst du hier warten?" fragte ich die rote Kätzin dann, war in diesem Moment froh solch ein überwiegend helles Fell zu haben, das wäre mir sicher ebenso nützlich in der verschneiten Berglandschaft.

Mein Atem ging noch immer ziemlich schnell, als ich zu der gefleckten Kätzin sah, um mich zu versichern, dass es ihr auch wirklich gut ging, da... ich riss die goldenen Augen auf bei der zärtlichen Berührung und merkte kaum, dass ich meinen Atem anhielt. Was-... mein Fell hatte sich ziemlich aufgeplustert und als sich unsere Nasen dann nicht mehr berührten fühlte ich mich so... unvollkommen? Was sollte das? Sie konnte doch nicht einfach... das mit mir machen und dann... nein! Reflexartig streckte ich wieder meinen Kopf nach vorn, um meine Nase wieder, wenn versehentlich auch etwas stürmisch, aber voller Liebe, an ihre zu drücken. Das war lange überfällig gewesen... noch vor der Blutsonne hatten sich diese Gefühle für @Stimmenfeuer entwickelt und nun hatte ich die Augen fest geschlossen, die Ohren angelegt, Angst von ihr weggestoßen zu werden. Noch nie hatte ich solche Angst etwas, jemanden zu verlieren. Meine Eltern waren schon lange beim SternenClan, Daisypaws Tod hatte ich selbst gesehen und nun war auch Goldpfote gegangen, ich wollte nicht, dass Stimmenfeuer mich auch noch von sich stieß. Das Zittern, das nun meinen Körper durchzog konnte ich nicht so ganz zuordnen, ob es nun der Verlustsangst entsprang oder doch eine Folge der Wunde war, die mir der Adler zugezogen hatte, die ich bisher aber noch nicht bemerkt habe, so sehr wie mir noch das Herz schlug.

Ich erwiderte die Berührung, fast genauso stürmisch. Die Angst im mir dass @Rätselflüstern mich nicht mochte, ihn zu verlieren, nachdem ich Schmelzjunges Peaceseeker und Wolfpelz verloren hatte, war nicht groß genug um meine Gefühle zu unterdrücken. Eine Weile lang blieb ich so dann zog ich meinen Kopf zurück und musterte ihn so gut es ging. ,,Geht es dir gut? Hast du dich verletzt?"

"Ich Zähle von 100 abwärts. Du kannst dich auch noch weiter bewegen wenn ich bereit bei 9 angekommen bin, aber ab dann werde ich beginnen dich zu suchen, wei also vorsichtig wenn du dich dann noch auf offenem Gelände aufhältst." erklärte ich. Da wir den Raum für die Trainingseinheit eingegrenzt hatten, sollte die Zeit ausreichen um sich etwas gutes zu suchen. @Leuchtpfote

Ich glaubte mich etwas beruhigt zu haben, als sich @Stimmenfeuer nach einer gefühlten, aber sehr willkommenen, Ewigkeit wieder etwas von mir entfernte, zumindest ihren Kopf. Ja, beruhigt. Zu meinem Leidwesen, denn jetzt spürte ich auch die ekelhaft brennenden Kratzer an meinem Rücken und unterdrückte ein schmerzhaftes Zischen, bei der Erkenntnis, dass ich verletzt war. Aber ich nickte. "Nein. Ja. A-also mir gehts g-gut. Das wol-wollte ich damit sagen." ich stotterte gar nicht so schlimm, wie sonst immer, aber sprach ich genau so leise wie gewöhnlich, jedoch mit fester Stimme, wenn man mal von dem bisschen Rumgestammle absah. "I-ist bei dir a-alles in Ordnung?" kam quasi direkt darauf die Gegenfrage und ich beschnupperte sie vorsichtig, so als könne sie mir bei jeder kleinsten Berührung zerbrechen.