Halbmondpfote mit @Kometenpfote
Mit einer langsamen Bewegung folgte ich der Richtung, in die sie ihren Kopf gelegt hatte. Es war bewundernswert, wie gut sie mit ihrer Einschränkung umgehen konnte und wahrscheinlich würde mein Erstaunen dafür auch nie nachlassen. Ich öffnete mein Maul, ließ die Luft durch meine Nase strömen, bis auch mir der Geruch auffiel. Er unterschied sich von dem Geruch, der auf dem Frischbeutehaufen war. Es war als würde er lebendiger, wärmer und frischer wirken - was nun wirklich nicht zu verwundern war. "Ja, ich sehe es auch.", flüsterte ich ihr zu nachdem ich festgestellt hatte, dass es sich um eine kleine Wühlmaus handelte, die im Laub herumknisterte. Noch ohne zu warten hatte ich mich dazu entschieden, das Tier zu erlegen und meiner neuen Freundin als ein Dankeschön für das Beibringen zu schenken! Mehr oder weniger geschickt schlich ich mich an die Beute an, und als ich dachte nah genug daran zu sein sprang ich auf das Beutetier zu. Es war wie ein Instinkt dass ich wusste, wann ich abspringen musste, es war als wären dort mehr Sinne als ich zunächst vermutet hatte. Meine Augen sahen plötzlich schärfer und außer Blockaden und der Maus hatte ich alles in meiner Umgebung ausgeblendet. Ich war mir so sicher, das Tier zu erlegen.
Doch als ich dann schließlich wieder aufkam war es eine halbe Kaninchenlänge, die ich vor der Wühlmaus gelandet war. Perplex starrte ich auf das Tier, welches aufgeschreckt war, fiepte und mich mit großen Glubschaugen angestarrt hatte bevor es wegrennen wollte. Obwohl ich so verwirrt war, ließ ich es nicht auf mir sitzen, richtete mich auf und raste dem Tier hinterher. Doch statt mich wirklich darauf zu konzentrieren fragte ich mich, ob Mäuse in Bauen schliefen, Tunnel hatten oder einfach wie ich ein Nest in einem Busch bauten. *Konzentration, Halbmondpfote*, schnaubte ich mir in Gedanken selber zu und jagte das kleine Beutetier zwischen den Bäumen hin und her. Meine Geschwindigkeit wäre sicherlich ausreichend gewesen, doch meine Flinkheit bereitete mir Schwierigkeiten dabei, mich so schnell durch die Bäume zu bewegen.
Ich kam näher, mein Herz fing schneller an zu schlagen und das Blut in meinen Adern fing vor Aufregung gemischt mit Konzentration an zu kochen. "Ich hab sie sofort!", rief ich Kometenpfote zu, nicht wissend wie weit weg ich gerade von ihr war. Noch ein Sprung, die eine Fuchslänge. Ich sprang ab, haute mit meiner großen Pranke auf das Tier und spürte wie es unter meiner Pfote erschlaffte.
Außer Atem hob ich die Pfote und leckte mir das Blut von den Krallen, die ich noch eben im Beutetier gehabt hatte. "Ich hab sie, ich hab sie!", rief ich vor Aufregung, schnappte mir das Tier und machte mich auf den Weg zurück zu Kometenpfote.