Ich stand vor Schock gelähmt auf dem sicheren Felsen und starrte auf die Wassermassen in der Schlucht.
Es dauerte einige Sekunden, bis mir klar wurde, dass das Wasser wahrscheinlich verdammt gefährlich war, dass ich fast hineingefallen und dann darin ertrunken wäre und - dass @Daisypaw mich zwar aus der Gefahrenzone gerettet hatte, dabei aber selbst hineingefallen war.
Als ich bei der Erkenntnis angekommen war, kam plötzlich wieder Leben in meinen starren Körper und ich suchte verzweifelt nach einem Weg, ihn dort wieder heraus zu holen.
,,@Rätselpfote !", schrie ich und versuchte, den Lärm des Flusses zu übertönen. ,,Rätselpfote! Kannst du mich hören? Du musst ins Lager rennen und Hilfe holen, schnell!"
Ich wandte meinen Blick von ihm ab und richtete ihn schnell wieder auf meinen anderen Bruder, der zwar versuchte, gegen die Strömung anzuschwimmen, aber dennoch immer weiter flussabwärts getrieben wurde.
Verzweifelt suchte ich nach einem Weg, um zu ihm zu gelangen.
,,Halt durch, Daisypaw!", rief ich und lief am Ufer entlang. ,,Schwimm nicht gegen die Strömung an, du brauchst nur unnötig Kraft dafür und hier kommst du aus dem Fluss nicht mehr raus! Lass dich flussabwärts treiben und versuch' nur, dich über Wasser zu halten! Ic habe suche nach einer Stelle, wo ich zu dir kommen kann."
Durch die Gefahr, in der er schwebte, war mein Kopf plötzlich ganz klar und ruhig, ich wusste schnell was zu tun war.

Daisypaw
Immer wieder wurde ich unter das Wasser gezogen, hörte Goldpfote nur halb und konnte ihren Anweisungen auch nicht klar folgen, da mich pure Panik durchströmte. Wasser füllte mein Maul, was ich auswürgte, doch es wurde gleich wieder von neuem Wasser ersetzt. Ich hustete und keuchte, versuchte mich an der Oberfläche zu halten, aber es schien wie ein unmöglicher Kampf. "@Goldpfote! @Rätselpfote!" konnte ich irgendwann gerade so rufen.

So langsam stieg doch Panik in mir auf und Gedanken wie ,,Was passiert, wenn er sich nicht oben halt kann?" und ,,Was passiert, wenn er ertrinkt?" durchzuckten meinen Kopf, doch ich unterdrückte sowohl die Panik als auch die Gedanken.
Ich musste ruhig bleiben, wenn ich ihm helfen wollte. Ich war hin- und hergerissen zwischen der Möglichkeit, bei @Daisypaw zu bleiben und ihn zu ermutigen und der Möglichkeit, nach einer flacheren Stelle weiter unten am Fluss zu suchen. Ich entschied mich letztendlich für die zweite Variante, verlor durch das Nachdenken aber wertvolle Zeit.
,,Bin gleich wieder da!", rief ich Daisypaw zu und schon rannte ich flussabwärts am Ufer entlang, schneller, als ich je gerannt war.
Das Ufer schien unendlich lange so steil weiterzugehen, doch endlich flachte es weit genug ab, um dort aus dem Wasser zu kommen. So schnell ich konnte rannte ich den Weg wieder zurück und schaute nach Daisypaw. ,,Schwimm flussabwärts!", rief ich ihm zu.

Daisypaw
Ich hörte @Goldpfotes Worte, mittlerweile aber nurnoch gedämpft, während das Wasser gierig an mir zog. Jeder Atemzug schmerzte und es wurde immer schwieriger, mein Maul oben zu halten. Ich wollte wieder nach meinen Geschwistern rufen, aber alles, was aus meinem Maul kam, war eine Ladung Wasser und ich musste husten.
*Lass sie nicht im Stich!* Sagte ich mir. *Schwimm!*

Es brauchte eine kurze Zeit, um zu realisieren, was passiert war, doch war ich sofort an @Goldpfote s Seite, wo ich mit ihr der Strömung die @Daisypaw mitriss nachjagte. "Zum Lager ist es zu weit!" Entgegnete ich meiner Schwester und blickte panisch zu dem schwarzen Pelz, der immer wieder in den Wellen unterging und die beißende Angst darum, dass er nicht wieder auftauchen würde machte sich in mir breit, was mich nur noch schneller mitrennen ließ. Meine Gedanken rasten wie wild. Wie könnten wir ihn aus dem Wasser holen? Was wenn er nicht wieder auftauchte? Was wenn..?

,,Gut, dann... @Rätselpfote, ein ganzes Stück flussabwärts ist eine Stelle, wo wir ihn an Land bringen können", sagte ich ungewöhnlich ernst, dann fügte ich zögernd hinzu: ,,Bitte, lauf' zu der Stelle und hilf mir dann, ihn dort rauszuziehen. Ich... Ich werde zu ihm ins Wasser springen und versuchen, ihn noch etwas oben zu halten. Das... das ist irgendwie meine Pflicht, schließlich hat er vorhin auch mich gerettet!"
Ich sah Rätselpfote noch einmal in die Augen und sprang dann, ohne seine Antwort abzuwarten, nach unten zu @Daisypaw . Deutlich spürte ich, wie die Strömung an mir riss und versuchte, mich unter Wasser zu drücken, doch ich strampelte so gut ich konnte mit den Beinen, um mich über Wasser zu halten. Ich brauchte kurz, um Daisypaw zwischen den Wassermassen zu entdecken, doch dann schwamm ich zu ihm und packte ihn am Nackenfell. Augenblicklich spürte ich, wie er auch mich weiter nach unten zog, doch ich hielt mich tapfer über Wasser und versuchte, zusätzlich zur Strömung, auch mit meinen Bewegungen, uns weiter flussabwärts zu tragen, denn das war alles was zählte!
(Sorry, Gold musste einfach mit reinhüpfen... Das war so typisch Gold. xD
Aber Gold wird überleben, auf jeden Fall.)

Daisypaw
Ich drohte, nicht mehr an die Oberfläche zu kommen, als mich @Goldpfote packte. Ich war zu schwach, noch zu schwimmen und mir wurde schwummrig, sodass ich mehrmals erschlaffte, aber hin und wieder aufwachte und schwach weiterpaddelte. Meine Lungen brannten, meine Muskeln schmerzten und ich nahm kaum nich war, wie das Wasser uns herumschubste.
@Rätselpfote

Ich versuchte verzweifelt, meinen Kopf und möglichst auch @Daisypaw s Kopf über Wasser zu halten, aber das Wasser zerrte an mir und mein Fell saugte das Wasser auf. Als plötzlich mein Sichtfeld kurz verschwamm, weil ich nicht genug Luft bekam, stieg Panik in mir auf. Aber ich konnte weiter flussabwärts schon die flachere Stelle erkennen und wusste, dass ich unnötig Energie verschwenden würde, wenn ich panisch strampeln würde. Ich zwang mich, langsam zu schwimmen und steuerte auf das flache Ufer zu.
Wir können es schaffen!, dachte ich verzweifelt und bemerkte, wie Daisypaw immer wieder kurz das Bewusstsein verlor.
Ich hoffe, @Rätselpfote kann uns helfen, sobald wir ans Ufer kommen..., überlegte ich noch, während mein Sichtfeld schon wieder verschwamm.

Daisypaw
Mein Körper zitterte schwach in dem Versuch, sich aufzuwärmen. "Gol...d..." hauchte ich mit kratziger Stimme und mir kamen die Tränen. Ich wollte meine Geschwister nicht verlieren und sie nicht mich. Warum musste das bloß passieren? *Sternenclan, warum!?*
@Rätselpfote @Goldpfote

@Goldpfote nein!" rief ich mit ungewohnt lauter Stimme und widerstand dem Drang ihr nachzuspringen. Schnell wie noch nie sprang ich die nassen Steine, auf denen ich hin und wieder eher schlitterte, neben dem Fluss, in dem ich nun meine beiden Geschwister gelegentlich aus den Augen verlor, flussabwärts, um weit vor ihnen die flachere Stelle zu erreichen. Mit bebender Brust und nach Luft schnappend spannte ich all meine Muskeln an, um bereit zu sein, wenn meine Schwester, hoffentlich mit @Daisypaw zusammen, an mir vorbeitrieb. Panisch versuchte ich meine Geschwister in den Wassermassen auszumachen, bis ich sie entdeckte. *Oh SternenClan..*