Stille lag über die Wiese, wurde nur von einem leisen Rascheln unterbrochen, als eine kleine Katze vorsichtig ihren Weg durch die Wiese suchte. Sie sah sich aufmerksam um, so aufmerksam wie es ihre Müdigkeit zuließ. Das Junge war nämlich schon eine gefühlte Ewigkeit unterwegs. Ab und zu sah sie hinter sich, mit ängstlichen Blick, als könnte sie jemand verfolgen.
So ganz wusste sie nicht, was sie hier tat, sie wusste nur, dass sie nach Hause wollte.
Erst hatte sie noch in ihren Nest im Zweibeinerbau gelegen, dicht neben ihrem Bruder und ihrer Mutter, dann war sie aufgewacht und hatte sich auf einer Wiese befunden. Wie sie dahin kam, wusste sie nicht, war es der laute Zweibeiner gewesen, mit dem sie dem Bau teilten?
Doch wer es auch gewesen war, das Junge wusste nur eines. Sie wollte nach Hause!
Doch wo war zu Hause? Überall um sie war nur Gras, Blumen und Nebel. Kalter Nebel. Obwohl es Sommer war, war das Junge die Nässe definitiv nicht gewohnt und zitterte deshalb auch leicht.
Wenige Schritte ging sie noch, ließ sich dann auf ihr Hinterteil sinken und drückte sich zu Boden. Vielleicht würde es was bringen, wenn sie einfach die Augen fest schloss? Vielleicht würde sie, wenn sie die Augen wieder auf machte, wieder in ihrem Nest liegen und wissen, dass es nur ein Traum war.
Doch so fest das Junge sich auch wünschte, so fest sie die Augen auch zu machte, als sie wieder aufsah, war sie immer noch an der selben Stelle wie vorhin.
Traurig und ängstlich zugleich drückte sie sich noch fester zu Boden und winselte leise.
"Wenn ich hier liegen bleibe, findet mich Mami bestimmt wieder", flüsterte sie mit leiser Hoffnung.
"Ich will nicht hier bleiben"