Naji mit @Ahri

Mit den Federn beseitigt fing Naji dann an zu fressen, daran zu teilen dachte er ausnahmsweise nicht. Bei der stockenden Antwort sah er wieder auf, spitzte leicht seine Ohren. "Verstehe, das alte Nest bietet guten Schutz, es sind auch erstaunlich viele Mäuse hier zu finden. Man muss sich nur oft den Schlafplatz hier hier teilen, aber zum Glück ist ja genug Platz." Naji war deutlich redefreudiger, selbst mit vollem Mund. Bei der Gegenfrage wischte er entspannt mit seinem Schwanz über den staubigen Boden. "Nur vorrübergehend. Ich mags hier nicht wirklich, aber ich bin gut geschützt und hab meine Ruhe von Wildtieren."

Ahri mit @Naji
Verständnisvoll nickte ich dem Kater zu und schaute mich etwas in dem Nest um. Er hatte wohl Recht, das ein oder andere Rascheln der kleinen Nagetiere war nicht zu überhören. "Klingt nach etwas gutem, zumindest für den Übergang.", antwortete ich, auch wenn es mich etwas verwirrte. Ja, auch ich hatte hier Schutz gesucht, doch für mehrere Nächte würde ich hier wahrscheinlich nicht bleiben. Immerhin konnte ich den Zweibeinergeruch immernoch wahrnehmen, zumindest in meinem Kopf. Wahrscheinlich lag es eher daran, dass ich ihn wahrnehmen wollte und das ganze hier schlechtreden wollte.

Naji mit @Ahri

"Dafür ist es wohl am Besteh geeignet." stimmte Naji zu und nahm wieder einen großen Happen von seinem Vogel. Er hatte selbst nicht vor länger hier zu bleiben. "Kein Freund von Zweibeinern?" fragte er dann nach längerem Schweigen. Die Spannung der hellen Katze war ihm nicht entgangen. Schlechte Erfahrungen, oder vielleicht sogar eine ehemalige Hauskatze. Was wüsste er schon. "Ich hab hier noch nie welche gesehen, ich schätze die haben kein Interesse mehr an ihren Nestern, sobald diese zerfallen."

Ahri mit @Naji
Ich hatte nur schwache Erinnerungen an meine ganz alte Vergangenheit, doch wusste ich gut dass ich bei Zweibeinern gezüchtet und mit meiner Familie gemeinsam verkauft wurde. "Hm, ich wurde bei Zweibeinern geboren. Aber meine Familie hat sich recht schnell den Weg aus dem Nest geschafft und hat alleine gelebt.", erzählte ich dem etwas kleineren Kater ziemlich angespannt. War es überhaupt sicher, so viele Informationen freizugeben? Er schien nicht so, als würde er mir was böses wollen. "Das war wohl auch das einzig gute, was meine Eltern geleistet haben.", fügte ich nach einer Weile korrigierend hinzu, immerhin wollte ich sie nicht besser dastehen lassen.

Naji mit @Ahri

Neugierig zuckte er mit seinen Ohren. Eine geborene Hauskatze also oder Zuchtkatze vielleicht, so wie erwähnte, dass ihre Eltern mit ihr das Weite gesucht haben. Den Kommentar zu den Eltern kommentierte er mit einem zur Seite legen seines Kopfes, nahm sich erstmal schweigend einen weiteren Bissen. "Wurdet ihr davor aus der Wildnis entführt von den Zweibeinern? Ich war selbst länger bei Felllosen, als mir lieb war. Wurde von ihnen aus meiner Heimat gerissen und hier her verschleppt." Naji sprach ruhig von seinem Schicksal, es erschien ihm fair auch etwas über sich zu erzählen.

Ahri mit @Naji
Schweigend lauschte ich dem Kater und zuckte schließlich mit den Schultern. "Keine Ahnung, ich wurde bei den Zweibeinern geboren. Meine Eltern sind.. verstorben bevor ich das in Erfahrung hätte bringen können.", antwortete ich knapp und ließ gekonnt die Information aus, dass ich meine Eltern selbst erlegt hatte. "Muss noch viel schlimmer sein, selbst verschleppt zu werden.", antwortete ich leiser und malte mir aus, wie es wäre plötzlich aus meiner Obhut gerissen zu werden. "Wie bist du wieder entkommen, von den Zweibeinern?", fragte ich ihn schließlich neugierig - immerhin mussten meine Eltern die Flucht lange planen, bevor wir sie umsetzen konnten.

Naji mit @Ahri

Die kleine Pause mit der überdachten Wortwahl sorgte dafür, dass er kurz die Ohren spitzte, doch er ließ es unkommentiert. Zustimmend nickte er. "Das ist es. Aber das Leben geht weiter." Naji blinzelte ruhig zum Fremden hoch, der anscheinend neugierig geworden war. "Glück, Zufall...Sie haben meine Wunde versorgt," mit einem Nicken verdeutlichte er, dass er sein fehlendes Auge meinte, "und mich immer wieder aus meinem Gefängnis genommen, um sie sich anzusehen. Einmal haben sie das Fenster im Bau offen gelassen und kaum hat man mir den Rücken zugedreht...bin ich durch es entkommen."

Ahri mit @Naji
Bisher war mir das fehlende Auge nciht wirklich aufgefallen, wie auch? Immerhin war es ziemlich dunkel und als ich mir den Kater das erste Mal genauer angesehen hatte, hatten meine Augen sich noch nicht an den geringen Lichteinfall gewöhnt. "Das war wohl wirklich Glück. Wer weiß, was sie mit dir wirklich anstellen wollten.", antwortete ich ihm nachdenklich und schaute durch einen kleinen Schlitz im morschen Holz nach draußen. "Du kannst froh sein, es rausgeschafft zu haben.", fügte ich hinzu, wobei ich für meinen Geschmack etwas viel Empathie zeigte.

Naji mit @Ahri

Er wurde ebenfalls kurz nachdenklich, ließ es sich durch den Kopf gehen, zuckte dann aber abwinkend mit der Schwanzspitze. "Wahrscheinlich hätten sie mich als Hauskatze an andere Zweibeiner weitergegeben. Mir käme Schlimmeres als das in den Sinn, aber am Ende kann ich wohl doch froh sein, wenigstens mit meiner Freiheit davon gekommen zu sein." Nach seiner Entführung war Naji den Menschen deutlich abgeneigt, doch er verstand, dass er ohne ihnen möglicherweise nicht überlebt hätte. Sie waren keine guten Wesen, aber auch keine bösen. Sobald sein Vogel nur mehr ein haufen Federn und Knochen war, richtete er seine volle Aufmerksamkeit auf die Fremde. "Ich glaube ich hab mich noch nicht vorgestellt...Naji ist mein Name, entschuldige die Unhöflichkeit."

Ahri mit @Naji
Ich hörte ihm schweigend zu und nickte schließlich. Ob die Zweibeiner das getan hatten, um ihm zu helfen, oder für andere Nutzen wussten wir am Ende sowieso nicht. Als er sich vorstellte nickte ich, recht höflich. Immerhin wollte ich mittlerweile vielleicht Auseinandersetzungen doch aus dem Weg gehen. "Ich bin Ahri.", stellte ich mich dann vor und schaute erst kurz weg, bevor ich mcih wieder Naji zuwand. "Schön dich kennenzulernen, Naji.", miaute ich dann höflich und atmete dabei tief durch. Für mich umging ich gerade tausende Hürden, normalerweise wäre ich niemals so auf einen Kater zugegangen.