Ich machte große Augen und sah Schattenjunges für einige Augenblicke erstaunt und nachdenklich an. Er... versteht wirklich Gefühle nicht, fragte ich mich in Gedanken. Das würde tatsächlich das ein oder andere erklären! "Wie meinst du das?", fragte ich dennoch vorsichtshalber nach "Du kannst Gefühle nicht verstehen?" Meine stimme war leise. "Meinst du deine eigenen oder die von anderen?" Dass ihm nichts einfiel, was er an sich mochte, machte mich irgendwie traurig. Aber er schien sich da ja nicht ganz sicher zu sein, also vielleicht ist da doch irgendwas..., überlegte ich weiter.

Ich nickte den Kopf. „Meine und... die von... Anderen... schätze ich durch... Gesichtsausdruck... ein..“, erklärte ich ehrlich, wunderte mich etwas, warum er so leise sprach. Fühlte er schon wieder? Wurden normale Katzen davon nicht irgendwann mal müde?

Ich nickte, wenn auch etwas zögerlich. "Aber.. wenn ich dir irgendein Gefühl nenne wie... Freude zum Beispiel. Würdest du dann verstehen, wie es sich anfühlt?" Was Schattenjunges mir da gerade gestanden hatte, machte mich fürchterlich neugierig, aber es sollte ja auch nicht jeder gleich mitbekommen. Deshalb sprach ich immernoch etwas leiser.

Ich schüttelte den Kopf. „Nein...“ Wie denn auch? Ich konnte die Wörter schließlich nicht dem richtigen Gefühl zuordnen.

Erneut sah ich ihn überrascht und mit Erstaunen geweitete Augen an. "Also fühlst du gar nichts?", fragte ich ihn vorsichtig. Ich konnte mir das garnicht vorstellen. Wie wäre das, wenn man keine Gefühle empfindet, oder bloß auf eine Weise, die man slebst ncht nachvollziehen kann? "Nein, warte.", miaute ich. "Du fühlst schon ein wenig, aber kannst diese Gefühle nicht benennen."
Langsam meinte ich zu verstehen, was in dem Kater vorging

Ich nickte. „... Genau...“ Deshalb reagierte ich auch nicht wie andere Katzen entsprechend ihren Gefühlen. „... aber das... ist komisch... nicht? Also... vergiss es... einfach... wieder...“ Ich lächelte.

Ich wusste nicht, ob sein Lächeln ehrlich war, dennoch lächelte ich zurück. "Wenn du willst, müssen wir nicht weiter drüber sprechen.", miaute ich. "Aber auch wenn ich es natürlich etwas komisch finde, ist es halt ein Teil von dir und ich hab dich gern wie du bist."
Ich schnurrte liebevoll "außerdem ist es doch aus deiner Perspektive auch komisch, dass ich immer so viel fühle. Jeder ist etwas seltsam auf seine Art"

Ich blickte ihn etwas verwirrt an. „Also... ist es... in Ordnung...?“ Damit sank auch schon mein Lächeln und Emotionslosigkeit tauchte wieder auf meinem Gesicht auf.

Ich nickte "Natürlich, alles in Ordnung!" Nun verstand ich auch, das seltsame Gefühl, dass ich gehabt hatte, als ich ihn das erste mal hatte Lächeln sehen. "Sei einfach, wer du bist."
Vielleicht würde er ja irgendwann lernen, was welche Gefühle sind und vielleicht könnte ich ihm dabei dann helfen. Aber ich wollte ihn zu nichts zwingen, also war gerade alles okay, wie es ist

Ich zuckte mit den Ohren. „In Ordnung...“ Nachdenklich sah ich ihn an. War das wirklich okay? „Ah... ich bin dran... Uhm... Was sind... deine Hobbys...?“