Ich legte alamierend die Ohren zurück. "Das kannst du nicht wissen. Immer nehmen andere an, man wisse nicht wie man sich fühlt. Dabei hat man keine Ahnung, was die andere Katze durchgemacht hat", grummelte ich dann.

Ich drehte den Kopf wieder zu ihm und richtete mein Ohr auf, sah ihn verblüfft an. "Was hat das jetzt damit zu tun?" Wie kamen wir jetzt von einem Thema zu einem anderen? Zwar zweifelte ich, dass er wusste, was ich selbst bis jetzt erlebt hatte, aber das hatte nur wenig damit zu tun, worüber wir gesprochen hatten. "Wieso redest du jetzt über... soetwas emotionales?"

Ich zuckte mit den Schultern. "Weiß ich nicht, geht manchmal mit mir durch", murmelte ich dann als Antwort auf seine Frage.

"Das... seh ich", murmelte ich immer noch etwas verwirrt, hatte mich jedoch schnell wieder gefasst, und richtete meine Postur. "Dein Mentor ist?", wechselte ich schließlich das Thema. Nicht, dass er wieder so ausschweifend anfing zu denken.

"Freiheitsatem. Kennst du ihn?", erzählte ich. "Er kam als Streuner in den Clan. Also als richtiger Streuner." Alle Streuner waren richtige Streuner. Aber anders als die zahlreichen Jungen, die magischerweise immer im Wald auftauchten, war er bereits im Kriegeralter gewesen.

"Nein, ich kenne ihn nicht", schüttelte ich den Kopf, bevor ich ihn fragend ansah. "Was ist ein 'richtiger' Streuner?" Also gab es noch mehr Streuner, die sich dem Clan angeschlossen hatten. Vom Verhalten meiner Mutter ausgehend hatte ich immer gedacht, dass die meisten lieber unter sich blieben.

"Er ist im Kriegeralter dem Clan beigetreten. Es wurde also nicht als Junges in den Clans ausgesetzt", meinte ich. "Er hat also eigenständig das Streunerleben gewählt gehabt. So mein ich das".

"Aha." Wohl eher andersherum, er hat das Clanleben gewählt, allerdings sagte ich das nicht. Abwesend blickte ich zu Boden. Ich wurde nicht ausgesetzt. Oder wurde ich? Ich schüttelte meinen Kopf leicht, um die Gedanken zu verscheuchen, und sah Hasenpfote wieder an. "Und? Wie ist er so?"

Hasenpfote
"Naja geht so. Er ist schon ein guter Mentor, aber es fehlt irgendwie der Draht zueinander. Schade eigentlich", erklärte ich und zuckte mit den Schultern. "Wie ist es mit dir und Siedefrost?"

"Sie ist eine sehr gute Mentorin... denke ich", fügte ich nach kurzem Zögern hinzu. Schließlich hatte ich nicht viel Ahnung davon, ab wann ein Mentor toll war, allerdings verstand ich ihre Erklärungen und das sollte auch zählen. "Und wir verstehen uns auch."