Obwohl ich mich in letzter Zeit nach meinem vermutlich letzten verbleibenden Familienmitglied umgesehen hatte, hatte ich nie wirklich gedacht, dass ich es wirklich finden würde. Es war seltsam. Weder wusste ich, wie ich nun reagieren sollte, noch wie ich mich fühlen sollte. Ich schwieg für eine lange Zeit ohne den Blickkontakt mit @Weltenbruch abzubrechen, allerdings ohne auch irgendein Anzeichen von Freude aufkommen zu lassen. Schließlich öffnete ich wieder den Mund, um zu sprechen. "Kann ich dich irgendwo umtauschen?"

Ich saß vor der Kinderstube. Ich hatte seit meiner Ankunft hier noch keine Kontakte geknüpft - ganz anders als mein Bruder Alligatorjunges. Mit angelegten Ohren sah ich mich um.

[Ich ergreif mal die Chance @Tränenjunges ]

(xD)
Ich riss den Kopf hoch und schüttelte ihn heftig. Erst nach wenigen Sekunden blinzelte ich vorsichtig und öffnete meinen Augen ganz, nur um die Wände der Kinderstube vor mir zu sehen. Unsicher richtete ich mich auf und sah mich um, bevor ich erleichtert ausatmete. Wieder ein Alptraum, ein Traum voller Dunkelheit. Obwohl ich mich wieder etwas beruhigt hatte, fühlte ich mich im Dämmerlicht in der Kinderstube noch nicht wieder sicher, weshalb ich mich hastig erhob und zum Ausgang schritt, um den Bau zu verlassen. Dabei achtete ich nicht wirklich auf irgendwelche Hindernisse oder Katzen und wäre fast gegen ein anderes, größeres Junges geprallt, konnte jedoch noch ein paar Schritte zur Seite machen. "Ah... Entschuldigung", ich sah @Krokodiljunges an, wobei mich das helle Tageslicht etwas desorientierte.

Bei der Stimme des schwarzen Katers korrigierte ich meine Körperhaltung und musterte ihn. "Was?", fragte ich verwirrt.

Einige Herzschläge lang antwortete ich nicht, sondern blinzelte einfach schweigend, den Blick auf die Kätzin fokussiert, bis ich mich an das Licht ganz gewöhnt hatte. Dann legte ich den Kopf etwas schief und wiederholte meine Worte, drückte mich jedoch ausführlicher aus: "Ich wäre fast gegen dich gelaufen - tut mir leid."

"Kein Ding, ist ja nicht passiert", antwortete ich. Der Blick von Tränenjunges störte mich, es fühlte sich so an, als würde er mich anstarren. Ich brach den Blickkontakt und hob leicht das Kinn. "Wie ist dein Name? Ich kenne dich gar nicht".

"Ich dich ja auch nicht", gab ich nur zurück und setzte mich, um meinen langen, buschigen Schweif um mich herum zu legen. Ich hatte zwar nur wenig Kontakt mit anderen Altersgenossen, trotzdem war ich mir sicher, dass ich sie noch nicht gesehen hatte. Trotzdem entschloss ich mich, ihrer Frage zu antworten. "Tränenjunges. Und dein Name ist?"

Irgendwie fühlte ich mich seltsam. Ich kam mir blöd vor, auch wenn wir ein gewöhnliches Gespräch führten. "Mein Name ist Krokodiljunges", sagte ich dann. Kommikation war keine meiner Stärken, aber Schweigen wollte ich auch nicht. "Dein Name passt zu dir".

"Ich weiß. Deiner auch", antwortete ich, ohne lange darüber nachzudenken, schwieg jedoch daraufhin. Ich hatte keine Fragen und normalerweise würde ich mich einfach abwenden, allerdings hatte ich gerade nichts anderes vor. Schließlich wandte ich den Blick ab und sah nachdenklich zum Lagerausgang. "Bist... du schon lange hier?"

Ich zuckte mit den Schultern. "Eine Weile. Wir stammen aber von hier", berichtete ich ihm. Ich wusste nicht, ob er ein Streunerjunges war, aber meine Herkunft war mir ziemlich wichtig.