Erlenpfote
Mir wurde tatsächlich etwas mulmig zumute. Aber ich versuchte, das Gefühl zu unterdrücken, ich wollte immerhin ein mutiger Krieger werden, da war kein Platz für Ängste.
"Jederzeit!" erwiderte ich dann und schaute noch ein mal herunter, um zu prüfen, in welche Richtung ich wohl am besten springen sollte, um dem Wasserfall und den Felsen fern zu bleiben. Dann trat ich einige Schritte zurück und atmete tief ein.
*Jetzt gar nicht erst nachdenken.* sagte ich mir selber und rannte los, am Klippenrand stieß ich mich so kräftig wie ich konnte, ab und streckte mich, um noch mal möglichst viel Schwung mitzunehmen.
Für einen kleinen Moment fühlte ich mich... total seltsam. Es war, als ob ich schwerelos war, als ob ich... flog. Adrenalin schoss durch meinen Körper und der Wind verwuschelte mein Fell, als ich den langen Weg nach unten fiel. Es war, als ob die Zeit verlangsamt war.
Aber dann war es auch wieder schnell vorbei, als ich, mit den Pfoten voran, auf das Wasser traf, dass meine Geschwindigkeit drosselte und das Zischen des Windes verstummten ließ. Es war auf ein mal ganz leise und kurz war ich wie erstarrt, bis ich mich erinnerte, dass ich Luft holen musste.
Also fing ich an, mit den Pfoten zu treten, um an die Wasseroberfläche zu schwimmen, wo ich erst mal tief die Luft einatmete. Mein Blick zeigte, dass ich total verblüfft war.
@Baumwipfel