Erlenpfote
"Jedes Junge lernt schon schwimmen." meinte ich leichthin und glitt ins Wasser. "Wie sonst wären wir auf die Insel gekommen?" Ich stieß mich vom Boden ab und bewegte mich so ein Stück auf den See hinaus, bevor ich überhaupt zu paddeln beginnen musste.
@Baumwipfel

[--> Grenze zum Wasserfall]

Zwischen den halbtrockenen Schilf und hinter einem Felsen versteckte ich mich vor den Augen aller in der nähe. Mein einst glänzendes Fell war verdreckt, tarnte mich in dieser Gegend besser als vorher. Mit dem weißen Bauch auf den nassen Boden gedrückt schlich ich mich vorsichtig weiter. Der Geruch von Katzen verfolgte mich, jagte mir einen Schauer über den Rücken. Suchend folgte ich den kleinen Tanzenden Lichter auf der Wasseroberfläche. Auf der anderen Seite des Wassers verlief der Pfad den ich wählen sollte. Doch ich müsste meine sichere Deckung verlassen und über die Steine hüpfen. Dort war ich ein leichtes Ziel für jegliches Tier was sich hier herumtreibt. Ich könnte es durchaus mit Schwimmen versuchen, käme aber niemals rechtzeitig weg sollte man mich angreifen. Sonderlich schnell oder geschickt war ich bisher nicht im Schwimmen. Ich passte meine Atmung an, ganz flach wurde sie und bewegte sich zusammen mit dem Wind. Wild zuckten meine Ohren umher, doch ich hörte nichts was dafür sprach das etwas großes in der Nähe war. So hüpfte ich auf den Felsen hinter den ich mich eben noch versteckt hatte. Ein wenig hektisch sehe ich mich um, ehe ich mich daran machte über die Steine zu springen.

@Tränenpfote

In Gedanken versunken war ich vom geraden Weg abgewichen und schob mich nun mit schlängelnden Bewegungen durch das dichte, nasse Schilf, den Blick auf die Wasseroberfläche gerichtet, die stets nur wenige Schnurrhaarlängen von meinen Pfoten entfernt war. Hin und wieder lenkte ein kleiner Frosch oder ein Insekt meine Aufmerksamkeit auf sich, bevor ich mich schlussendlich jedoch wieder der sich hin und wieder kräuselnden Wasseroberfläche zuwandte. Durch die geringe Wasserhöhe, konnte ich in einem geeigneten Blickwinkel sogar bis auf den Grund des Gewässers sehen.
Nachdenklich blieb ich stehen und trat wenige Schritte vor, den Kopf etwas gesenkt, als ob ich am Wasser schnuppern würde, während ich den beinahe unsichtbaren Pfad betrat, jedoch stehen blieb. Ruhig fließendes Wasser schwappte über meine Pfoten, war jedoch noch nicht sonderlich hoch, obwohl ich selbst ziemlich klein war. Ob ich tiefer in unser eigentliches Territorium eindringen sollte? Schließlich war es gut möglich, dass ich mich verlaufen würde.
Bevor ich weiter darüber nachdenken konnte, fiel mir etwas aus den Augenwinkeln auf. Abrupt hob ich den Kopf wieder und versuchte, mich auf das helle Etwas zu fokussieren, das an der anderen Uferseite von Stein zu Stein sprang und scheinbar versuchte auf meine Seite des Ufers zu gelangen.
Leicht verwirrt legte ich den Kopf schief, machte jedoch noch keine Anstalten mich der Gestalt zu nähern. War das ein Junges?

@Elfenjunges

Leise plätscherte das Wasser unter meinen Pfoten, war ich nie weit davon entfernt reinzufallen. Es war nicht tief wie ich nun erkannte. Auf einem flachen Stein blieb ich stehen, machte eine kurze Pause. Ich betrachte mein Spiegelbild im Wasser, konnte durch das brechende Licht auf den Grund sehen. Es war nicht tief, keineswegs. Aber tief genug das ich nicht stehen konnte solange ich so klein war. Ein Frosch sprang plötzlich in mein Ebenbild, erschreckte mich und ich rutschte vom Felsen auf der anderen Seite hinunter. Vor Schreck ins Kühle Nass gefallen zu sein ließ ich ein entsetztes maunzen von mir, jäh wurde mein Schrei vom Wasser unterbrochen als ich unterging. Etwas Panik kam in mir auf, wusste ich nicht wo oben und unten war. Ein heller Fleck im Augenwinkel wies mir den Weg und ich kam wieder an die Oberfläche. Schnell paddelte ich mit meinen Pfoten an einen Felsen, hielt mich verzweifelt mit meinen Krallen fest. Hustend spuckte ich das verschluckte Wasser aus, zog mich mühselig mit meinen ganzen Fell auf den Felsen und blieb dort liegen. Mein Magen knurrte vor Hunger, entzog mir die Energie welche ich doch zum laufen brauchte. Kurz schloss ich meine Augen um mich auszuruhen.

@Tränenpfote

Ausdruckslos beobachtete ich das Junge, rührte mich jedoch nicht vom Fleck, selbst als es kurz ins Wasser fiel. Es war mir nicht anzusehen, was mir in dem Moment durch den Kopf ging. Es war nicht meine Absicht, die Kleine hier allein zu lassen. Selbst wenn ich wollte, würde ich dadurch das Gesetz der Krieger brechen. Trotzdem zögerte ich für einige Herzschläge.
Ich war mir nicht sicher, ob ich nicht einen erfahrenen Krieger oder älteren Schüler holen sollte. So schnell schien sich der nasse Fellball eh nicht mehr von hier wegzubewegen.
Kurz blickte ich in die Richtung, aus der ich gekommen war und in der das Lager lag, bevor ich mich wieder zu @Elfenjunges umdrehte und mit einem stummen Seufzer begann, meinen Weg durch das Wasser zu bahnen. Meine Aufmerksamkeit lag jedoch mehr auf meinen eigenen Pfoten, schließlich hatte ich noch nicht schwimmen gelernt. Das Wasser war hier noch nicht besonders hoch für eine Katze meinen Alters, doch ich wollte auch nicht hinfallen und mich dann wieder hochstrampeln müssen.
In der Mitte des Gewässers reichte das Wasser sogar beinahe bis zu meine Schultern, in der Nähe des Kätzchens wurde es jedoch wieder seichter und auch einfacher zu durchqueren, sodass ich schnell näher an den Stein gelangte, auf dem es lag.

Es war für mich nicht zu überhören das sich etwas den Weg zu mir bannte. Ich öffnete eins meiner Augen, erblickte die schlanke Gestalt einer schwarzen Katze. Obwohl mein Körper schmerzte und ich müde bis zum Umfallen war, rappelte ich mich auf meine Pfoten. Ich wollte nicht komplett Schutzlos einer Fremden Katzen ausgeliefert sein, weshalb ich ihm meinen Kopf zuwandte und meine Ohren flach nach hinten anlegte. Ich wirkte alles andere als Gefährlich oder bedrohlich, aber zeigte das zumindest das ich Aufmerksam war und bereit zur Flucht. Dabei zitterte ich durch die Kälte und nicht vor Angst, denn die verspürte ich keineswegs. Denn um den Kater herum waren überall die Tanzenden Lichter welche mich auch schon hierher geführt haben. Wollten sie das ich ihn traf? Ich vertraute den Gefühl welches ich hatte, behielt aber meine Haltung aber bei. Dann wartete ich bis er mich erreichte, wollte wissen was er von mir wollte.

@Tränenpfote

Ich blieb wenige Mauselängen von dem Kätzchen stehen und musterte es prüfend. Zuvor war ich zu weit entfernt, weshalb ich erst jetzt erkannte, wie es wirklich aussah. Ein ungewohntes Fellmuster, wie mir schien - oder ich hatte einfach noch keine Katze getroffen, die so aussah.
Noch schwieg ich, da ich mir selbst nicht ganz im Klaren war, was ich von mir geben sollte. Woher sie kam? Wer sie war? Was sie hier wollte? Wohin sie wollte? Diese und noch mehr Fragen konnte ich ihr stellen, jedoch erschienen mir die meisten als unnötig.
Ausdruckslos begegnete ich ihrem Blick, ohne diesem auszuweichen, doch sie schien keine Angst zu haben - jedenfalls nicht vor mir. Etwas, das ich nicht weiter hinterfragte. Stattdessen öffnete ich nun doch meinen Mund, um zu sprechen. "Brauchst du Hilfe?"
Schon zuvor hatte ich wahrgenommen, dass das Kätzchen sich wohl in keiner allzu gepflegten Verfassung befand, aber nachdem es ins Wasser gefallen war, war es vollkommen durchnässt. Es würde allein nicht draußen überleben und obwohl ich keine sonderliche Zuneigung oder eine Art Beschützerinstinkt gegenüber ihm befand, würde ich es nicht einfach sich selbst überlassen.

@Elfenjunges

Mein linkes Ohr schnellte nach vorne bei seinen Worten. Eine hilfreiche Pfote wäre meine Rettung, doch erschien mir der Kater nicht so als wüsste er genau was er wollte von mir. Ein wenig Ratlos spielte ich mit meinen Ohren, bevor ich mich schließlich aufsetzte um auf einer Höhe mit ihm zu sprechen. „Zu gern.. ja“ miaute ich etwas langsam. Schließlich schüttelte ich meinen Kopf um das Wasser schneller loszuwerden. Glitzerende Tropfen flogen umher, suchten sich ihren Weg zurück ins Wasser. Die leichte Sonne wärmte nur langsam meinen durchnässten Pelz, würde es noch dauern bis dieser vollkommen getrocknet war. „ich habe meine Eltern verloren und suche jetzt einen neues Zuhause. Mein Weg führte mich hierher“ erklärte ich dann schlicht was ich hier verloren hatte. Sein Geruch verriet mir das hier irgendwo noch mehr Katzen waren. Kurz blickte ich mich um, sah aber keine weitere Katze. „Sie nannten mich Elfe und wie heißt du?“ fragte ich ihn schließlich. Gern würde ich den Namen meines eventuellen Helfers erfahren. Ob er mir am ende hilft oder nicht war seine Entscheidung, vielleicht half es ihm aber wenn er erfuhr wer ich war und warum ich hier war. Mutter hatte mir beigebracht nicht jeden Blind zu vertrauen, aber in meiner derzeitigen Lage konnte ich mir nicht unbedingt leisten jeden zu misstrauen. Weshalb ich beschloss @Tränenpfote vor mir einen Vertrauensvorschuss zu geben.

Sacht blinzelnd trat ich einen Schritt zur Seite, um den Wassertropfen auszuweichen, die in meine Richtung kamen, beschwerte mich jedoch nicht darüber. Schließlich waren es nur vereinzelte Wasserspritzer.
Ungeachtet dessen dass, das was sie erzählte, nichts neues war - jeden Blattwechsel wurden Unmengen an Jungen mit solch ähnlichen Geschichten hier gefunden -, hörte ich aufmerksam zu und zuckte am Schluss kurz mit dem Ohr. Beiläufig prüfte ich die Luft, aber durch die Feuchtigkeit war es praktisch unmöglich, den Verlauf ihres Geruchs allzuweit zu verfolgen - und es gab auch keinen Grund für mich, ihren Worten keinen Glauben zu schenken.
"Tränenpfote", obwohl ich nicht sonderlich laut sprach, war meine Antwort gut verständlich. Nachdenklich streifte ich @Elfenjunges mit meinem Blick, bevor ich in die Richtung deutete, in der sich unser Lager befand, und hinzufügte: "Ich gehöre zum RegenClan. Wenn du willst, kannst du dahin mitkommen."
In meiner Stimme waren keinerlei Zweideutigkeiten oder andere Untertöne zu hören, als mein eisblauer Blick wieder zu dem Kätzchen zurückkehrte. Je nachdem wie ihre Antwort ausfiel würde ich sie entweder ins Lager oder zur Grenze zurück geleiten.

Irgendwo in meinen Kopf hörte sich das Wort Clan vertraut an. So wüsste ich bereits was das ist. Auch seine Namensendung mit Pfote erschien mir vertraut, doch ich wusste keine Antwort. Es war wie in einem dichten Nebel alles gehüllt was diese Worte anging, kein weg führte mich dahin. Außer den direkten vor meinen Augen. „Gerne würde ich dich zum RegenClan begleiten. Ich möchte nicht länger alleine bleiben und am ende vereinsamt Sterben.“ doch sollte mich @Tränenpfote hier zurück lassen, war ich froh vor meinen Tot eine Katze getroffen zu haben. Ein letztes mal mit jemanden gesprochen zu haben der wirklich da war und nicht nur ein Geisterhaftes Bild meiner Fantasie entsprang. So blickte ich den Kater mit ehrlich funkelnden Augen an. Ich würde ihn nicht anflehen mich mit zunehmen, immerhin war ich eine Fremde in dieser Gegend. Selbst ein Junges konnte Gefährlich sein wenn es teil eines Hinterhalts war und extra ausgesetzt wurde. Kurz fragte ich ob meine Eltern dies getan haben, aber sie waren nur zu zweit und wem würden sie schon Angreifen wollen? Es erinnerte mich an eine Geschichte die mein Vater mir erzählt hatte, von einer mutigen Orangen Katze. Aber ich war kleiner gewesen als er sie mir erzählt hat, weshalb ich mich nicht genau erinnerte.