Ich plusterte meinen dichten Pelz etwas auf, als sich Löwenjunges an mich kuschelte. Sie waren so klein. Ein wohliges Schnurren ließ meinen Körper vibrieren und schenkte auch Foxkit ein Lächeln, betrachtete auch die beiden, die mehr wie ihre Mutter aussahen.

Löwenjunges
Als ich bemerkte, dass einer meiner Brüder wach war, miaute ich ihm gleich zu. "Papa!" miaute ich und sah zu unserem Vater rüber. Ich überlegte kurz, wie ich meine Entdeckung des neuen Wortes und dessen Bedeutung am besten signalisieren konnte. Schließlich legte ich eine Pfote auf das dunkle Fell unseres Papas und sah wieder meinen Bruder an. "Papa!" wiederholte ich nahezu begeistert.

Mein eines Ohr zuckte leicht während ich am überlegen war zu unserem Vater zukrabbeln oder mich sonst wie zu ihm zu bewegen... aber war das ganze nicht viel zu Gefährlich und ich sollte einfach an Ort und Stelle bleiben? Wer wusste schon was mir in passieren könnte... was wenn ich stolperte und mich irgendwie verletzte? Nein, hier zu bleiben erschien mir als das sicherste. Ich blinzelte kurz, das dämmrige Licht tat mir noch in den Augen weh, da ich nicht daran gewöhnt war. Mein Blick wanderte zu dem anderen Kater der wohl mein Bruder war. Irritiert blickte ich ihn aus meinen blauen Augen an, wieso war er so aufgeregt?

Bei Löwenjunges Begeisterung und seiner kleinen Pfote in meinem Fell musste ich schmunzeln. War ich auch so gewesen? Ich glaube nicht.. oder? War ja auch egal. Jetzt war ich hier und kümmerte mich um meine eigenen Söhne. Ob Todesspiel stolz wäre? Ich hoffte es. Mir fiel Foxkits Unschlüssigkeit auf und so neigte ich ein wenig den Kopf zur Seite, entschied mich kurzerhand sie allesamt einfach sanft mit einer einzigen kräftigen Schweifbewegung etwas zu mir zu schieben.

Löwenjunges
Ich blinzelte verwundert, als mein Bruder nicht wirklich reagierte. Er wirkte eher verwirrt, also tappte ich mit der Pfote mehrmals auf Papas Fell rum. "Papa!" wiederholte ich etwas intensiver, aber trotzdem piepsig.

Ich quickte leise auf als ich plötzlich von dem etwas "erfasst" und somit näher an meinen Vater geschoben wurde. Nachdem der Schreck sich gelegt hatte bemerkte ich dass mir nichts passiert war. Ich atmete vorsichtig auf und sah zu meinem Vater hoch und Begriff, dass er das wohl gewesen war. Es hätte trotzdem sehr viel schiefgehen können, was wenn er sich überschlagen und schwer verletzt hätte? Wer wusste das schon.

Belustigt beobachtete ich den dunklen Flauschball, wie er nun mehrmals mit seiner winzigen Pfote an mein Fell tatschte. Er wollte seinem Bruder wohl klar machen, dass ich ‚Papa‘ war. Bei dem Gedanken wurde mir wieder ganz warm. Wie hatte ich nur so etwas Tolles verdient? Beruhigend fuhr ich Foxkit mit der Zunge sanft über den kleinen Kopf. Ich hatte ihn wohl erschrocken.

Löwenjunges
Er verstand wohl nicht, weswegen ich es aufgab und mich stattdessen wieder an Papa wandte. Sein Fell war so... so... es war weniger weich und flauschig als das von Mama. Aber es störte mich nicht, solange er schön warm blieb, brauchte er auch meinetwegen gar kein Fell.
Wieder bemerkte ich die zwei verschiedenfarbene Flecke in seinem Gesicht und sah sie nachdenklich an. Mein Blick wanderte zurück zu meinem Bruder und... ja, er hatte auch zwei, bloß waren die nur in einer Farbe. Wie wohl meine Flecken aussahen? So wie Papas? Oder so wie Bruders?

Instinktiv duckte ich mich eher weg als Kosmos begann mich abzuschlappern. "Lass das" quickte ich dabei leise und mein protest klang nur halb so Ernst wie eigentlich beabsichtigt. Ausnahmsweise fand ich keine Gefahrenlage die bei sowas entstehen konnte, ich wollte es schlichtweg einfach nicht. Trotzdem begann ich leise zu schnurren, fand ich diese Aufmerksamkeit doch irgendwie schön. Genauso wie die Wärme die mich langsam umfing.

Den Schweif um die vier gelegt betrachtete ich sie, bemerkte dabei Löwenjunges nachdenkliche Blicke, wie sie von meinen Augen zu denen von Foxkit wanderten und zurück. Fragte er sich welche Augenfarbe er hatte? Nein. Warum sollte er? Bei Foxkits Protest musste ich schnurren. Aber ich hob den Kopf einfach wieder an, ließ ihn in Frieden, zumindest vorerst.