Ich blieb kurz auf dem Ast sitzen und wartete bis ich wieder zu Atem gekommen war. Dieses Mal wusste ich, wie ich den Schwung besser nutzen konnte und stieß mich mit den Hinterpfoten leicht von dem Ast ab. Kurz hatte ich das schrecklich Gefühl mich nicht am Stamm festkrakken zu können. Doch es gelang mir noch in letzer Sekunde. Dieses Mal klappte es schon etwas besser und ich war bald bei Hagelnacht auf dem Ast angekommen. Ich war froh, dass dieser stabiler war. "Wow!" miaute ich dann "Die Aussicht ist.... Fantastisch!" miaute ich voller Erstaunen. Es war ein unbeschreibliches Gefühl, so weit oben zu sein. Dann wagte ich einen kurzen Blick nach unten, doch ich wandte den Blick gleich wieder ab. Ich war noch nie so weit oben gewesen und ich wollte nicht riskieren Höhenangst zu bekommen.

"Ja, es ist wikrlich schön. Es gibt einige Bäume im Territorium, die so groß sind, dass man zu den anderen Territorien blicken kann", erzählte ich meiner Schülerin.

"Die sind sicherlich, sehr hoch" miaute ich schon fast bewundernd und suchte mit meinem Blick nach höheren Bäumen. Viele Bäume waren höher, als unser jetziger Standpunkt. Allerdings fand ich es schon sehr hoch, hier. Ich genoss für einen kurzen Moment den Ausblick. Es war wunderschön. Ich konnte viele Stellen, des Territoriums entdecken. "Weißt du wie die Territorien der anderen Clans ungefähr aussehen?" fragte ich dann.

"Nicht genau, ich war ja noch nie dort", meinte ich und lächelte. "Aber man sieht Teile von der Grenze aus. Die HagelClankatzen leben in den Bergen, mit dem ganzen Gestein. BlitzClaner leben in einem Wald und der SturmClan hat eine sehr offene Fläche. Wohl eine Heide".

Ich hörte ihr gespannt zu. Ich konnte mir irgendwie nicht wirklich vorstellen an einem dieser Orte zu leben. Aber das war sicherlich eine Gewöhnungssache. Aber das mit den Bergen fand ich schon etwas merkwürdig. "In den Bergen? Ist es nicht schwierig dort Beute zu fangen?"

"Überall leben Tiere, auch in den Bergen. Und der HagelClan sieht auch nicht so aus als würde er hungern", bemerkte ich und widmete mich dann wieder den klettern. "Lass uns wieder runterklettern. Es ist etwas schwerer, aber du schaffst das schon", meinte ich und kletterte den Baum wieder hinunter.

Ich sah ihr etwas unsicher hinterher. Ich sah unter mir einen Ast. Sollte ich darauf springen? Vorsichtig hüpfte ich darauf. Als ich ein leises Knarzen hörte zuckte ich ängstlich zusammen. Schnell hüpfte ich auf den nächsten Ast. Ich brauchte etwas länger, als meine Mentorin. Als ich allerdings unten heil ankam, atmete ich erleichtert aus. Ich mochte zwar die Aussicht, aber das Klettern.... Nun ja. Ich musste wahrscheinlich einfach noch etwas üben. Ich sah Hagelnacht entschlossen an.
Sie hatte gesagt wie würden jetzt wieder kämpfen und ich hatte mir fest vorgenommen dieses Mal besser zu sein.

Ich leckte mir über Brustfell und trottete dann über die Trainingskuhle. "Wir machen jetzt mit dem Kampftraining weiter, da, wo wir aufgehört haben".

Ich nickte und lächelte, dann folgte meiner Mentorin. In Gedanken wiederholte ich, was sie mir lestzes Mal erklärt hatte. Einen Angriff vortäuschen und den Gegner so verwirren und den Tritt ins Knie. Diese Beiden Tricks hatte sie mir gezeigt.

"Du kannst auch deine Umgebung im Kampf nutzen. Das Stoßen gegen Bäume, der Sand zum Blenden. Vieles ist möglich".