Vipernblut
Ich saß in einer schattigen Ecke im Lager, den Kopf gesenkt, die Schultern hochgezogen und mein schlecht gelaunter Blick sagte gleich jedem, dass keiner es auch nur wagen sollte, zu mir zu kommen.
Noch immer trauerte ich Tüpfelmaske nach, auch wenn ich zugeben musste, dass meine Gefühle für sie langsam abschwächten. Und das hieß, wenn sie sich hier je wieder blicken ließ, würde ich sie für büßen lassen, je abgehauen zu sein! Und diesem Dung an Schattenspiel genauso. Sollten die je wieder zurück zu den Clans kommen, würde ich für sorgen, dass sie meinem verstorbenen Sohn Vulkanjunges Hallo sagen können.
Aber nicht nur das verbitterte mich momentan, sondern auch, dass meine geliebte Tochter Lavapfote spurlos verschwunden war. Seit längerem schon wurde sie vermisst und ich kämpfte damit, nicht einfach den Clan zu verlassen, um nach ihr zu suchen. Was auch immer sie vorhatte, ich vertraute ihr, dass sie wusste, was sie tat, immerhin kam sie sehr nach mir. Sie war stark und fähig, sie würde schon mit allem klarkommen. Auch wenn es mir im Herzen weh tat, dass es hieß, sie vielleicht nie wieder zu sehen... aber wenn sie auf Dauer gegangen wäre, hätte sie mir dann nicht wenigstens Lebewohl gesagt? Ich seufzte schwer und grub die Krallen in den Boden. Jetzt hatte ich erst mal nur noch Kraterpfote, der an Lavapfote einfach nicht herankam. Ja, er war mein Sohn und ich liebte ihn, aber seine Schwester war dann doch mein Lieblingskind.