[Rosekit mit @Tigerjunges]

Rosenjunges war von der Intensität seiner Blicke geradezu fasziniert. Es war, als würden seine tiefblauen Iriden sie unaufhörlich durchdringen und die verborgenen Winkel ihrer Seele erkunden, jeden einzelnen Charakterzug der Kätzin mit einer einzigen, durchdringenden Betrachtung offenbaren.

Die braune Tigerkätzin zuckte unruhig mit ihren Ohren, ihre Neugier geweckt von dem Kater, dessen Präsenz sie gleichzeitig anziehend und einschüchternd empfand. In diesem Moment war ihr klar, dass sie ihn nicht kannte, abgesehen von dem Gefühl, wie ein schwaches Geschöpf vor ihm zu erscheinen. Dennoch setzte sie sich kerzengerade hin, ihre Ohren aufmerksam gespitzt, während ihr Blick unentwegt auf dem Kater ruhte.

„Stimmt“, antwortete sie schließlich, als die Worte aus ihr hervorbrachen, während die Verlegenheit in ihrem dichten Pelz zu brodeln begann. Mit Anstrengung versuchte sie, den Faden der Gedanken zu finden. „Du warst nur… allein, und da dachte ich… ähm…“

Was dachte Rosenjunges wohl in diesem Moment? Verlegen scharrte sie mit ihrer Pfote über die Erde, als ob sie darin nach der Antwort graben könnte. Schließlich brach sie das Schweigen, das zwischen ihnen schwebte, und murmelte: „… gar nichts.“

[Rosekit mit @Tigerjunges]

Die Antwort, die über ihre Lippen kam, war nicht nur unzulänglich, sondern auch vollkommen fehl am Platz. Warum war sein Blick so eindringlich, dass Rosenjunges sich verlegen dazu gezwungen sah, die Erde mit ihren Krallen zu bearbeiten? Lag da etwa ein verunsicherter Ausdruck in seinen Augen, der sie aus dem Gleichgewicht brachte?

Es war nicht so, dass die junge Kätzin sich besonders wichtigtun wollte; viel eher war es ihr Anliegen, ihren Mut zu beweisen. Sie war nicht der Typ, der sich leicht einschüchtern ließ – schon gar nicht von jemandem wie ihm.

Als er jedoch seine Frage stellte, zuckte Rosenjunges überrascht mit den Ohren und schüttelte rasch den Kopf, als versuche sie, ihre eigenen wirren Gedanken zu vertreiben. "Nein, so ist das nicht gemeint," erklärte sie hastig und spürte, wie die Wärme unter ihrem Pelz beinahe unerträglich wurde.

„Es freut mich sehr, dass du hierher gekommen bist. Uhm...“ Ein Seufzer entglitt ihren Lippen, als ihr Verstand wie Wachs in der Sonne zu schmelzen begann und ihr klare Gedanken entglitten. „Ich habe dich nur nie zuvor gesehen, das ist alles. Ist es nicht normal, neugierig auf jemanden zu sein, den man nicht kennt?“ Schließlich neigte die Kätzin ihren Kopf zur Seite, der unschuldige Ausdruck in ihren Augen verstärkte sich und machte sie nur unschuldiger.

[Rosekit mit @Tigerjunges]

Rosenjunges blickte ihn an, ihre Augen glänzten vor Neugier, während sich unterschiedlichsten Gefühle in ihrem Inneren entfaltete. Skepsis mischte sich mit Verlegenheit, und tief in ihrem Herzen regte sich eine sanfte Irritation. Sie fand sich in einem Meer von Ungewissheit wieder, unfähig, ihre wahren Empfindungen zu sortieren oder einzuordnen.

Neugierig wie sie war, versuchte sie ihn besser zu verstehen, doch alle Versuche, das Geheimnis seines Charakters zu ergründen, blieben vergeblich. Sein Wesen schien wie eine undurchdringliche Fassade, die sich zwischen ihnen aufbaute und selbst die findigsten Fragen verwirrte. Schließlich gab sie sich mit einem schüchternen Zucken ihrer Ohren zufrieden und ließ das Geheimnis vorerst ungelöst.

„Meinst du etwa, ich sehe dich so selten, weil du hauptsächlich in der Kinderstube Nickerchen hältst?“ fragte Rosenjunges spielerisch, ihre Stimme balancierte zwischen Schalk und Ernsthaftigkeit. Ihr Lachen war allgegenwärtig, und die Frage schwang leicht und unbeschwert in der Luft, als wäre sie ein zarter Schmetterling, der über die Oberflächen ihrer Gedanken flatterte. Die amüsierte Neugierde in ihrer Tonlage ließ keine Spur von Bosheit erkennen, und ihre Augen funkelten vor Freude über die unerwartete Antwort des Katers.