Häher mit @Dragonkit
Ein Niesen ließ mich von meiner Arbeit aufblicken und den Kopf zum Eingang drehen. "Hallo Dragonkit.", nuschelte ich zwischen einem Kräuterbundel, was ich nun schnell verstaut und mich dem jungen Kater voll zuwandte. "Vom Geruch der vielen Kräuter müssen die meisten erstmal niesen. Aber man gewöhnt sich dran.", erklärte ich, während ich zu ihm hinüber tappte. "Ist alles in Ordnung bei euch?", fragte ich und begann den dunklen Kater zu mustern. Der Kratzer an der Nase fiel mir fast sofort auf. "Wo hast du dir denn den Kratzer zugezogen?" Vielleicht hatte er es auch selbst gar nicht bemerkt. Vermutlich war es beim Spielen oder an einer der Ranken passiert.
Häher mit
@AshpawEin leichtes Frösteln überkam mich. Ich spürte, dass ich mich auf dünnem Eis bewegte und überlegte, wie ich die Situation am ehesten wieder kippen könnte. Ich schwieg und beobachtete jede noch so kleine Bewegung des grauen Schülers. Die Situation wäre einfacher, wenn ich seine Vergangenheit kennen würde. Doch die kannte ich nicht und ich würde beim SternenClan jetzt auch nicht weiter danach fragen. Also musste ich mit dem arbeiten, was ich hatte.
Ich lauschte seinen Worten. Und seine Stimme verriet schon, dass eine falsche Antwort ihn nur noch mehr von mir forttreiben würde. "Ich bin mir nicht sicher, wer darüber entscheidet.", sagte ich nun deutlich ernster und hielt dem Blick des grauen Katers stand. "Der SternenClan leitet uns lediglich auf unserem Weg, kann aber nicht direkt in unsere Leben eingreifen. Das habe ich ebenfalls lernen müssen." Ich hielt kurz Inne, senkte den Blick auf meine Pfoten, ehe ich ihn wieder entschlossen ansah. "Ich bin selbst noch viel zu jung, um alles vollends zu verstehen. Manchmal frage ich mich selbst, warum bestimmte Dinge passieren. Mein Bruder starb durch meine Schuld und ich wünsche mir bis heute, dass ich an seiner Stelle gewesen wäre." Kurz musste ich meine Gedanken sortieren." Die Antwort ist, ich weiß nicht wer bestimmt, was passiert oder warum bestimmte Dinge passieren. Aber sie machen uns zu dem, was wir sind. Sie helfen uns dabei anderen zu helfen, die eventuell vor der selben Situation stehen. Wir sind noch hier." Während ich sprach, war meine Stimme ernst und eine gewisse Stärke schwang darin mit.
"Ich werde dich nicht nach deiner Vergangenheit fragen. Mit der Zeit wirst du dazu bereit sein, darüber zu sprechen. Dann werde ich gern für dich da sein. Und ich werde dich nicht bemitleiden. Ich hab das Gefühl, dass das schon zu viele getan haben." Was er brauchte, war jemand, der mit ihm auf Augenhöhe sprach. Er wollte nicht bemitleidet werden. Das hätte ich auch nicht gewollt. Mit diesen Worten schwieg ich erst einmal. Vielleicht war das doch etwas viel auf einmal gewesen.