Häher mit @Schneejunges
Nachdenklich und auch wenig beeindruckt sah ich auf den weißen Kater hinab. Für sein Alter war sein Denken schon sehr erwachsen. "An die Gerüche gewöhnt man sich mit der Zeit. Ich nehme sie schon kaum noch war, wenn ich nicht nach etwas bestimmten suche.", erklärte ich. Nur zu gut konnte ich mir vorstellen, dass all die Gerüche der verschiedenen Kräuter irritierend sein konnten. Mir war es ja am Anfang genauso ergangen.
"Ich würde mich freuen, wenn du ab und zu hier schläfst.", entgegnete ich schließlich auf Schnees Angebot. Seine Geste rührte mich und innerlich war ich auch froh, hier vielleicht nicht immer ganz allein im Heilerbau sein zu müssen.
Doch vorerst widmete ich mich wieder seinen Fragen. Ein wenig nachdenklich legte ich den Kopf schief. "Da gibt es kein Richtig und kein Falsch. Wenn du das Gefühl hast, dass irgendetwas anders ist, als du es normalerweise kennst. Zum Beispiel, wenn du dich platt fühlst oder anhaltende Schmerzen hast, die du dir nicht erklären kannst. Dann gibt es noch die offensichtlicheren Sachen, wie Wunden aus einem Kampf oder durch einen Unfall. Oder aber auch Dornen im Pfotenballen oder andere Sachen, die in diese Richtung gehen.", erklärte ich geduldig. Verletzungen und Krankheiten waren vielfältig und manchmal sah man sie auch nicht sofort. So wie es bei Siedestern der Fall gewesen war... Wieder einmal durchfuhr mich dieses dumpfe Gefühl, dass ich seit ihrem Tod hatte, doch schnell schob ich es wieder beiseite, wackelte nur kurz missmutig mit den Ohren. "Ich bin für jeden da, auch wenn die Verletzung auch noch so unscheinbar sein mag, auch für die Krankheiten, die man nicht sofort sieht.", sagte ich.
Häher mit
@Nebelkrähenpfote Nachdem sich der Trubel um die fremde Kätzin im Lager ein wenig gelegt hatte, hatte ich sie noch einmal gründlich versorgt, ihre Wunde gereinigt und mit Kräutern behandelt. Meine Patienten schienen in letzter Zeit den Hang dazu zu haben, mit großem Getöse plötzlich im Lager aufzutauchen.
Seitdem war nun schon einige Zeit vergangen. Leise sortierte ich die wenigen Kräuter, die mir noch geblieben waren. Langsam hoffte ich darauf, dass die Blattfrische bald einkehren würde, damit ich meinen Vorrat wieder auffüllen konnte.
Eine leise Stimme riss mich aus meinen Gedanken. Ich wandte den Kopf um und wackelte mit den Ohren. "Du bist wach.", meinte ich nur mit ruhiger Stimme. Ich erhob mich auf die Pfoten und tappte zum Nest meiner Patientin hinüber. "Du hast ganz schön für Aufsehen gesorgt mit deinem Auftritt im Lager." Letzteres war nicht einmal böse gemeint. Wo sie her kam oder was sie hier her getrieben hatte, interessierte mich nicht. So lange sie meine Hilfe benötigte, würde ich ihr helfen.