[--> Ankunft vom einsamen Fluss]
Wasppaw
Ich wusste nicht, wie lange mir schon der Wind aggressiv ins Gesicht bließ, ich driftete immer wieder in Bewusstlosigkeit und erst als der Vogel, der mich trug, plötzlich in einer Windbö schwankte, konnte ich mich wieder fassen.
Ich schüttelte den Kopf, klammerte am Bewusstsein und fing an, mich wieder zu wehren. *Blödes... Vieh... lass mich los!* Ich hatte jagen wollen, nicht gejagt werden! So leicht würde ich doch nicht sterben und einfach zu Futter werden!
Ich nahm meine Kraft zusammen und wandte mich, so weit ich konnte, hin und her, bis ich endlich mit genug Schwung an eine der Klauen des Bussards kam. Ich nutzte die Chance und riss meine Krallen erfolgreich durch sein Bein. *Ha!* - nur dass er gleich losließ, hatte ich nicht erwartet und auf ein Mal hatte ich ganz neue Sorgen. Er war zum Glück nicht allzu hoch geflogen, doch auf ein Mal segelte ich Richtung Boden und konnte nichts anderes tun, als beten - und an wen schon, als ob irgendwelche Geisterkatzen mir helfen konnten, wenn es sie überhaupt gab!
Der ganze Weg dauerte nur wenige Momente und wie der Zufall es so wollte, krachte ich direkt in einen Baum. Meine Welt drehte sich, ich klammerte nach jedem Ast, der mir zwischen die Pfoten kam und es schien meinen Fall auch einigermaßen zu verlangsamen, bevor ich schließlich zu Boden ins Laub krachte.
Alles tat weh, ich war mit Schürfen und Prellungen übersäht und mein Kopf drehte sich noch von dem luftigen Abenteuer - aber ich lebte noch. Wenn es einen Moment gab, Glauben an den Sternenclan zu finden, war es wohl jetzt und ich schickte in Gedanken ein paar Danksagen ab, wohin auch immer, wenn es die Geisterkatzen gab, hatten sie mir echt den Hintern gerettet.
Zum ersten Mal freute ich mich über den Blattfall, sonst war das Laub bei meinen Jagdversuchen immer im Weg gewesen, nun verdeckten sie mein grelles Fell vor dem Vogel, der sicherlich nach seinem verlorenen Mahl suchte.
Es brauchte eine Weile, bevor ich mir sicher war, dass der Bussard weg war - und ich überhaupt bereit war, aufzustehen - dass ich mich langsam auf die Pfoten hievte. Ich stöhnte unter der Anstrengung, konnte mir aber ein bitteres Kichern im Atemzug nicht verdrücken. "Nimm das, Fedevieh!" rief ich unter Anstrengung.
Ich hatte die Tour überlebt. Aber... was nun? Ich schaute mich um, ich konnte die Gegend absolut gar nichts zuweisen, ich sah keinen Fluss und auch nicht den Wald, der mir ein wenig vertraut geworden war. Toll, wie weit hatte mich der Vogel wohl fortgetragen? Nun, wie ich wenigstens von Herbstglut gelernt hatte, sollte ich mich in Bewegung setzen und Wasser finden, ohne war ich wohl aufgeschmissen. Also ging ich los, der Boden war weich genug, also konnte Wasser wohl auch nicht weit sein...
(@Schakalpfote owo)