Wasppaw
Ich hatte mich Heute ein gutes Stück vom Fluss entfernt, um ein wenig vor unserem nervigen, älteren Begleiter wegzukommen. Irgendwo sah ich ihn schon als Art Mentor an, den ich respektierte, aber zugeben würde ich das natürlich nie.
Ich hatte mal wieder einen besonders hitzköpfigen Tag und wollte ein wenig weg, zudem ich auch endlich mal was selber fangen wollte! So war ich einer Kaninchenspur aus dem Waldgebiet gefolgt, auf eine offene Fläche. Ich war so darin vertieft, der Spur zu folgen, dass ich erst bemerkte, dass sich mir etwas genäherte hatte, als ein Schatten über mich fiel.
Mit gesträubtem Fell sah ich auf, doch da gruben sich bereits Klauen in meinen Rücken und bevor ich mich überhaupt wehren konnte, verschwand der Boden unter mir. Meine Pfoten wuchtelten in der Luft, doch so sehr ich auch um mich schlug, stieg ich immer höher, der Griff des Bussards war fest und mir wurde bald schwummrig, ich merkte kaum noch, wie die Welt unter mir kleiner wurde.
Ich würde mich noch gut an den endlosen Wind und die rhythmischen Flügelschläge erinnern, doch fürs Erste hing ich hoffnungslos in den Klauen des Rotschwanzbussards. Eine andere Katze hätte er sicherlich nicht mitnehmen können, doch da wurde mir meine Zwergengröße zum Verhängnis.
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