Mit @Regenjunges

Ich rümpfte meine Nase und lauschte dem anderen Kater aufmerksam. Mich verwirrten seine Worte so sehr, dass ich ihm am liebsten den Mund zugehalten hätte. "Was sind das den für bescheuerte Namen? Konnten die sich nichts besseres ausdenken?", murrte ich und schnaubte verachtend. "Was ist überhaupt ein Clan? Warum hat das so einen komischen Namen?" Ich schüttelte mich um mir Luft zum Denken zu verschaffen.
"Und wenn es das Gesetz der Krieger heißt, muss ich mich ja gar nicht daran halten... Ich bin ja gar kein Krieger..."

Sprenkeltropfen mit @Herbstglut

(Kurze Vorwarnung: Ich habe grad seeeeehr ausführlich ausgeholt im Bereich „Philosophie über den Sinn des Lebens und darüber hinaus“. So um die 3 A4-Seiten ... 1385 Wörter. Ich war grad voll im Flow und hab gar nicht realisiert, wie viel Text da schlussendlich entstanden ist. Also: Genieß die Philosophie-Show! xD)

„Ich denke, dass nicht alles vorherbestimmt ist. Nur gewisse Schlüsselmomente für unser Leben. Und falls es tatsächlich so ist wie in manchen Geschichten … dass unsere Seele nach dem jetzigen Leben wieder in ein neues inkarnieren kann, dann wird es wohl so sein, dass man nicht ohne Vorwissen das Leben betritt. Ja, es ist wohl so, dass wir alles vergessen, was vor der Geburt war. Aber vielleicht gibt es ja Möglichkeiten, dies irgendwie herauszufinden … falls das irgendwie von Wichtigkeit für unser jetziges Leben ist. Das sind natürlich alles nur Spekulationen – aber wenn wir unser eigenes Leben tatsächlich selbst aussuchen können vor der Inkarnation … und dadurch wissen, welche Schlüsselmomente uns früher oder später erwarten könnten … oder sogar sollten, dann stellt sich ja die Frage, weshalb sich jemand freiwillig ein Leben aussuchen würde, in welchem er viel Leid und Schmerz erfährt. Da habe ich tatsächlich eine Antwort gefunden im Zusammenhang mit der Frage, weshalb überhaupt diese Ungerechtigkeit besteht … dass die Einen ein total glückliches Leben führen und andere eben genau nicht. Die Antwort auf diese Frage ist, dass es um das Wachstum der Seele geht. Das knüpft an die Frage an, weshalb wir überhaupt leben. Welchen Sinn das alles hat. Wenn also der Sinn dahinter darin besteht, dass unsere Seele an den Erlebnissen und Erkenntnissen wachsen kann und so persönlich weiterkommen kann, dann ist auch klar, weshalb manche Seelen sich ein Leben mit viel Leid aussuchen: Weil man da auf heftigste Art lernen muss, damit umzugehen und somit am stärksten wachsen kann. Andere Seelen haben für die jeweilige Inkarnation andere Ziele gesetzt als den Umgang mit dem heftigsten Leid. Zwar gibt es in jedem Leben irgendwo Leidensmomente … aber vielleicht sind manche Leben hauptsächlich darauf ausgerichtet, andere Dinge zu lernen. Vielleicht, weil man in einem früheren Leben schon die Erlebnisse des heftigen Leidens gemacht hat. Somit wäre die Frage nicht, wie wir uns entscheiden, sondern wieso wir uns so entscheiden. Was sollen wir dabei lernen? Um nun nochmals auf den Aspekt der Vorbestimmtheit zurückzukommen … wie gesagt glaube ich nicht, dass alles vorbestimmt ist. Und es kann auch gut sein, dass wir uns in unserem Leben gegen jenen Wachstumsweg entscheiden – dass wir uns dagegen entscheiden, die vorbestimmten Meilensteine zu erreichen. Wenn wir uns immer gegen das wehren, nach dem wir uns tief in uns sehnen – und andere Wege gehen. Die Konsequenz ist, dass wir erneut inkarnieren, um genau diese Erfahrungen dann endlich machen zu können. Zuletzt stellt sich noch die Frage: Wieso sollen wir überhaupt wachsen? Auch darauf habe ich eine Antwort gefunden. Ob das alles wirklich so ist oder ob es nur meine persönliche Erklärung der Dinge ist, ist natürlich dahingestellt. Aber ich finde es spannend, darüber zu philosophieren. Die Antwort zum Grund der Wichtigkeit des Wachstums ist, dass wir zu unserem Ursprung zurückkehren sollen. Dass es da eine Trennung gab zwischen dem, woraus wir entstanden sind und uns selbst. Es gibt vieles, das wir nicht verstehen. Wir können uns ja nicht mal erklären, wieso überhaupt irgendetwas existieren kann. Denn wenn es nach unserem Verstand ginge, muss es immer etwas geben, aus dem etwas Neues entstehen kann. Aber es ist unvorstellbar, dass aus dem Nichts plötzlich etwas existierte, aus dem heraus dann alles entstand. Oder dass Existenz schon immer da war – ohne Anfang. Daraus kann man schließen, dass die vollumfängliche Wahrheit noch viel größer ist als unser Verstand. Und dass wir über unseren Verstand hinauswachsen müssen, um die Trennung zu unserem Ursprung zu überwinden. Es könnte also sein, dass der Grund unseres Lebens hier jener ist, dass wir lernen, mehr auf das Herz zu hören als auf den Verstand. Denn das Herz kann so viel mehr erfassen als der Verstand. Es kann so vieles wahrnehmen, was der Verstand gar nicht erklären kann. Mit dieser Erfahrung kommen wir dem Ursprung etwas näher. Denn würden wir ohne dieses Wachstum zum Ursprung zurückkehren, würde uns dies so sehr überfordern, dass wir gar nicht vor dem Wesen des Ursprungs bestehen könnten. Sozusagen dient uns die Trennung als Schutz, bis unsere Seele auf ihrem Seelenweg genug weit gekommen ist, um nicht erneut inkarnieren zu müssen, sondern zum Wesen des Ursprungs zurückzukehren zu können. Man könnte sagen, wir befinden uns zwischen Himmel und Hölle. Der Himmel ist der Ort, an dem man dem Wesen des Ursprungs begegnen würde. Dort hat alles begonnen und dahin müssen wir zurück durch die absolute Erkenntnis, die man braucht, um dem Wesen des Ursprungs überhaupt begegnen zu können. Und deswegen müssen wir diesen Weg des Wachstums gehen. Und die Hölle ist der Ort, der am weitesten entfernt ist von ebenjenem Wesen. Dazwischen liegt ein langer Weg. Aber schlussendlich hat jede Seele das Ziel, diesen Weg zu gehen. Manchmal macht man dummerweise ein paar Schritte rückwärts und manchmal geht es wunderbar voran. Und der SternenClan ist jener Ort, an dem man sich befindet, wenn man sich gerade nicht innerhalb einer Inkarnation befindet, aber auch noch nicht zum Wesen des Ursprungs zurückgefunden hat. SternenClan-Katzen sind in dem Sinne außerhalb unseres Raumes und unserer Zeit. Und so können sie auf Geschehnisse in unserer Zukunft zugreifen und uns mit diesem Wissen weiterhelfen. Sowas wie persönliche Geistführer. Der Wald der Finsternis könnte ein Ort sein, an welchen Seelen gehen, welche im Leben einige Schritte zurückgegangen waren und daher ein Stück weiter weg vom Ursprung einen Weg gehen müssen, um dem Ursprung wieder näherzukommen. Zwischen diesen beiden Fronten – dem SternenClan und dem Wald der Finsternis – gibt es ja hauptsächlich einen ersichtlichen Unterschied. Und das ist die Liebe. Während der SternenClan uns mit Liebe und Fürsorge begegnet, scheint der Wald der Finsternis kaum Liebe in sich zu tragen. Daraus könnte man schließen, dass das Wesen des Ursprungs aus der reinsten Liebe besteht, die man sich vorstellen kann. Denn je weiter weg man sich davon befindet, desto weniger Liebe ist vorhanden. Liebe spürt man im Herzen, nicht im Verstand. Das würde meine vorherige Aussage zum Herzen und Verstand also nochmal unterstreichen. Ich weiß, ich habe jetzt gewaltig ausgeholt und dir sehr ausführlich erzählt, über was ich mich in den vielen vergangenen Monden so Gedanken gemacht habe. Gerne komme ich aber nochmal auf deine Frage zurück. Ich glaube nicht, dass der SternenClan unsere Wege bestimmt. Ich glaube aber daran, dass der SternenClan gewisse Meilensteine unserer Bestimmung kennt und uns daher helfen kann, auf dem Weg zu bleiben, der uns zu diesen Meilensteinen führt. Schlussendlich haben wir jedoch absolut den freien Willen, ob wir jenen Weg gehen wollen oder nicht. Oder besser gesagt: Ob wir den Weg im jetzigen Leben gehen wollen oder ob wir das Wachstum, welches dieser Weg mit sich bringen würde, in einem späteren Leben erneut versuchen wollen. Und wenn wir in den SternenClan kommen, erhalten wir die Erkenntnis darüber, dass wir uns auf ebenjenem Seelenweg befinden. Diese Erkenntnis ging ja bei der Geburt jener Inkarnation ein Stück weit verloren. Also falls das alles wirklich stimmen sollte, was ich dir da jetzt erzähle. Es könnte natürlich auch alles anders sein. Aber wir sind ja stets auf der Suche nach der Wahrheit. Und nach dem Sinn des Lebens. Daher finde ich es sehr spannend, sich mit solchen Fragen auseinanderzusetzen.
„Deine Antwort gefällt mir – dass du das Vergangene nicht nochmal erleben möchtest. Dass du Neues erleben möchtest. Es gibt durchaus Katzen, welche antworten würden, dass sie gerne in der Vergangenheit etwas verändern würden, um in der Zukunft weniger leiden zu müssen. Aber wenn die vorhin lang ausgeführte These von mir stimmen sollte, ist das Leid nicht unbedingt etwas Schlechtes. Die Erfahrungen und Erkenntnisse, die wir dadurch erlangen, sind sehr wertvoll und bringen uns weiter. Daher lautet meine Antwort ebenfalls immerzu, dass ich niemals etwas in der Vergangenheit ändern möchte. Denn falls ich irgendwo den falschen Weg eingeschlagen habe, werde ich in meinem Leben automatisch immer und immer wieder damit konfrontiert. Denn die für unser Leben bestimmten Meilensteine warten auf uns. Die Konfrontation mit unserer Bestimmung kommt immer wieder auf uns zu. Es ist ein Ruf in unserem Herzen. Und wie gesagt glaube ich fest daran, dass wir die Katzen wieder sehen, die unserer Seelenfamilie angehören. Im SternenClan.“

Herbst mit @Sprenkeltropfen
Aufmerksam hörte der rötliche Kater der Kriegerin zu. Die Augen hatte er dabei zur Hälfte geschlossen. Es schien ein Thema zu sein über das sie ernsthaft und lange nachgedacht hatte. Die Frage war eher: Warum hatte sie darüber nachgedacht? Sicher war es normal, das man sich mit dem Tod beschäftigte. Als Clankatze und Streuner wusste man schlicht, das der Tod jederzeit kommen konnte. Aber das klang nach weit mehr Überlegungen, als die normale Katze zu dem Thema machte. Selbst ihn hatte es nicht dazu getrieben so weit zu denken und er wünschte sich öfters einfach endlich einzuschlafen, um von seinem schmerzendem Körper und der Trauer in seinem Herzen erlöst zu werden. Doch über Themen wie Reinkarnation nachdenken? Nein, darauf wäre er nicht gekommen. Warum auch? Er würde nicht erneut geboren werden wollen, wenn er im SternenClan glücklich mit Grausprung zusammen sein konnte.
"Da hast du dir viele Gedanken zu gemacht", sagte Herbstglut schließlich langsam und zuckte mit einem Ohr, "Ich kann nicht sagen, das ich mir annähernd so viele Gedanken gemacht habe. Ich hoffe, du bist mir nicht böse, wenn ich sage: Dazu kann ich dir keine Antwort oder eine Meinung geben. Dafür habe ich schlicht zu wenig über dieses Thema nachgedacht." Im DonnerClan hätte er vielleicht die Zeit dazu gehabt, aber sobald er zum Einzelläufer geworden war hatte er an andere Dinge denken müssen. Seine Antwort fühlte sich trotzdem sehr unzureichend an nach ihrem langem Monolog, weswegen er unzufrieden mit einem Ohr spielte. Er ließ seine Gesprächspartner ungerne hängen...

Sprenkeltropfen mit @Herbstglut

Sprenkeltropfen nickte und schnurrte. „Ja…“ Sie kratzte sich verlegen am Kopf. „…manchmal steigere ich mich total in solche Gedankenwirbel rein.“ Dann streckte sie sich ausgiebig und schüttelte sich. „So. Ich muss mal wieder etwas die Pfoten zertrampeln. Magst du mitkommen aus dem Lager oder ist es dir grad lieber, auch noch etwas Zeit mit anderen Katzen hier zu verbringen?“ Sie blickte zum Lagerausgang.

Herbst mit @Sprenkeltropfen
Mit einem sanftem Schnauben schüttelte der rötliche Kater den Kopf. "Wenn dich das Thema beschäftigt, dann ist das eben so", miaute er mit sanfter Stimme und setzte sich dann langsam auf, die Beine streckend und durchdrückend, "Ich bleibe im Lager. Aber danke für das Angebot." Freundlich blinzelte er in ihre Richtung. Nicht das er sie wirklich erkennen konnte, aber er wusste ja wo sie war und damit funktionierte das dann doch. Aber... Vielleicht wurde es Zeit Kosmosstern und Häherfrost davon zu erzählen.

Sprenkeltropfen mit @Herbstglut
Sie nickte dem rötlichen Kater zu und miaute: "Okay, dann bis irgendwann mal wieder." Sie war dankbar für die Unterhaltung mit Herbstglut. Aber schon auf dem Weg zum Lagerausgang merkte sie, dass die Bewegung ihr guttun würde.

←Wald der tanzenden Lichter


(danke für das Play und bis vielleicht ein ander mal :3)