Neugierig folgte ich dem Geruch und nach nur kurzer Zeit entdeckte ich die kleine, weiß-graue Kätzin. Ich hatte lange hier gelebt, doch gesehen hatte ich sie nie, und wie ein Hauskätzchen wirkte sie auch nicht.
Vorsichtig tappte ich etwas näher. “Hallo...du!”

Sternenmond 2
Ich erschrak, wodurch ich taumelte und fast vom Zaun fiel. Konnten Zweibeiner auch nicht was stabileres wie Steine für ihre Grenzen benutzen? Doch ich konnte mich noch fangen und machte dann auch schnell den Ursprung der Stimme aus. "Oh... hallo." miaute ich, setzte mich hin und legte den Schweif ordentlich um meine Pfoten. "Lebst du hier?"

Entschuldigend sah ich die Fremde an. Es war nicht meine Absicht gewesen sie derartig zu erschrecken, doch hatte sie wohl das Glück, nicht in meiner Gewichtsklasse zu sein. In meinem jetzigen Zustand wäre ich vermutlich wie ein Felsbrocken zu Boden gegangen.
“Nein ich...habe bis vor kurzem hier gelebt. Und du? Du musst neu hier sein, nicht wahr?”

Sternenmond 2
Ich nickte. "Ja, das bin ich." antwortete ich. "Ich heiße Sternenmond und ich suche nach einer Pfütze." erwartungsvoll sah ich ihn an. "Hast du eine gesehen? Das Wasser der Zweibeiner ist... gewöhnungsbedürftig."

“Eine Pfütze?”, wiederholte ich schmunzelnd und stellte mich nun auch vor. “Ich heiße Amber. Eine Pfütze kann ich dir spontan nicht bieten, aber wie wäre es mit einem Bach?”

Sternenmond 2
Ich reckte den Schweif in die Höhe und erhob mich. "Ein Bach ist sogar noch besser." miaute ich schmunzelnd. "Zeig mir den Weg."

Ich nickte lächelnd, zuckte mit dem Schweif in die entsprechende Richtung und lief los.
Der Weg führte uns vom Zweibeinerort weg, geradewegs auf die Territorien der Clans zu. Doch kurz davor schlug ich einen Haken, an dem ausgehölten Baum vorbei, welcher als mein Schlafplatz diente und kurz darauf waren wir an dem leise vor sich hin plätscherndem Bach angekommen. Den ganzen Weg über hatte ich geschwiegen und Sternenmond aus dem Augenwinkel im Blick behalten.
“Da wären wir.”

Sternenmond 2
Ich folgte ihm schweigend und hockte mich schließlich an den Bach, um zu trinken. "Danke." sagte ich nur rasch. "Den Platz sollte ich mir merken." Trotz meiner... nicht ganz freundlichen Natur wirkte ich doch recht erfreut. Endlich war ich den Großteil des ekligen Geschmacks los.

“Gern geschehen. Der Ort ist perfekt, weit genug vom Zweibeinerort entfernt und nicht zu nah an den Territorien der Clans, als dass sie von mir wissen könnten.”, erklärte ich begeistert.
Es war eine schlechte Angewohnheit von mir, so offen zu sein und jeder Fremden Katze Vertrauen zu schenken.
Gerade jetzt, wo meine Anwesenheit ein Geheimnis bleiben sollte, bis mein Freund mich zum Clan bringen konnte.

Sternenmond 2
Neugierig sah ich ihn an. "Wenn du nicht direkt an einer Clangrenze hockst, ist es doch egal, ob sie von dir wissen oder nicht." meinte ich mit einem Schulterzucken. "Aber ja, der Ort ist echt nett." stimmte ich zu.