Es war vielleicht etwas komisch, das die große, kräftige Kätzin, vor so etwas wie einer Maus Angst haben könnte. Doch tatsächlich stimmte es. Tot gefielen Beast die kleinen Nager sehr, doch neulich erst war eine kleine Maus im Lager um ihr Leben gerannt. Sie erinnerte sich, wie sie krampfhaft versucht hatte, sich zusammen zu reißen. Es wäre schließlich eine Scham, wenn jemand herausfände, das sie, Beastkit, Angst vor so etwas erbärmlichen wie einer Maus weglief. Also hatte sie sich den restlichen Tag in der Kinderstube versteckt. Es hatte sie auch zum Glück niemand gefragt, warum sie es tat. Es hätte wahrscheinlich eine lange und komplizierte Erklärung geben müssen, auf die Beastkit gar keine Lust gehabt hätte. Ihr Herz pochte, als sie zum ersten Mal seit Sonnenuntergang eine Pfote nach draußen setzte. Die Sonne ging gerade auf, und wirklich viele Katzen hatten noch nicht ihre Augen geöffnet. Vorsichtig versuchte sich die Kätzin an das Sonnenlicht zu gewöhnen. Die Schönheit dieses Anblicke beschrieb sich in ihren Augen kaum. Als sie noch kleiner war, hatte sie in einem Wald gelebt, in dem man das Licht nie so wirklich gesehen hatte. Manchmal hatte sie versucht, sich aus dem Wald zu schleichen, doch wirklich geklappt hatte das nicht. Irgendwann hatte sie es aufgegeben, und ihr Schicksal akzeptiert. Und trotzdem war sie stolz auf sich, dass sie jetzt an diesem Punkt ihres Lebens stand. Sie fühlte sich stark, mächtig und schön. Sie fand, das war zwar erst ein Anfang von Perfektion, doch wenigstens konnte man es noch steigern.
@Matschjunges