Spiegel mit @Himmelsodem

Ich war noch nicht allzu lange auf und war dabei mir den Pelz zu putzen. Wie üblich tat ich dies in meiner Nische in der Haupthöhle des Lagers. Ich hatte mich immer noch nicht überwunden im Kriegerbau ein Nest zu errichten, zu groß ist meine Angst Katzen in meiner Umgebung Albträume zu bescheren. Sumpfpfote hatte ich heute einen Tag Erholung gegeben und so erwartete ich nicht, dass jemand etwas von mir wollte und hatte demnach die Augen während meiner Fellpflege geschlossen.

Steppenluchs
Mein Blick zeigte etwas nachdenkliches und ich nickte. "Ja, das glaube ich schon. Es gibt viele Wege, die wir beschreiten können, aber manchmal lenken uns auch die Zufälle oder Bestimmungen. Und manche Dinge können nur passieren, wenn etwas anderes bereits passiert ist. Also ja, das eine kann zum anderen führen."
Mir kam wieder die vorige Einsicht in den Sinn. "Wie mein Asthma, vielleicht war dieser Weg einfach bestimmt für mich. Ich merke dass es über die Zeit schlimmer wird, irgendwann werde ich keine Kraft mehr haben, meinem Job als Heiler nachzugehen und Goldpfote wird in meine Pfotenstapfen treten. Aber vielleicht hat es auch etwas gutes, wenn ich in den Ruhestand gehe, wäre ich nicht mehr an die Heilergesetze gebunden und könnte vielleicht sogar eine Familie gründen." Ich musste leicht auflachen. "Na mal schauen, welchen Weg der Sternenclan für mich abgesehen hat."
Familie gründen... über so etwas hatte ich nie nachgedacht, auch wenn ich mich irgendwo schon danach gesehnt hatte. Ich wüsste gar nicht wo ich anfangen würde, konnte ich mich überhaupt in Kater verlieben? Immerhin war meine erste und einzige Liebe zuvor für eine Kätzin gewesen... Nicht, dass ich Kater nicht interessant fand, aber... ach, jetzt den Kopf darüber zerbrechen würde mir wohl auch nichts bringen, ich würde es auf mich zukommen lassen, so wie auch sonst.
@Echolied

Echo mit @Steppenluchs
Sie glaubte also an etwas wie Schicksal. Nachdenklich blickte der Kater die hübsche Kätzin an. War es vielleicht sein Schicksal gewesen an diesem Ort zu landen? War es sein Schicksal gewesen so schwer verletzt zu werden? War diese Kätzin vielleicht sein Schicksal? Er würde es nicht aussprechen, aber dieser Gedankengang war unweigerlich da. Ob es nun daran lag das sie ihn gerettet hatte oder daran das sie sich um ihn kümmerte oder weil sie sich wirklich gut verstanden spielte vielleicht alles eine Rolle und er wäre wohl der Letzte der abstreiten würde, das er sich durchaus von ihr angezogen fühlte. Ein eher neues Gefühl. Aber er würde es nicht ansprechen. Nicht ehe er sich wirklich sicher bei seinen Gefühlen war.
Allerdings merkte er deutlich auf, als sie erneut von ihrem Ruhestand redete und sie dann nicht mehr an die Gesetze der Heiler gebunden wäre und eine Familie gründen könnte. In seinem Magen flatterte es aufgeregt. "Würde euer SternenClan dir das auf so komplizierte Weise mitteilen?", fragte Echo langsam nach und fragte sich wie mystisch dieser SternenClan denn bitte sein wollte? Sicher hatte er schon öfter an verschiedenen Orten vom SternenClan gehört und verstand das es sich dabei um die Ahnen der Clans handelte, aber trotzdem fand er das fast schon ein wenig übertrieben. Oder waren die ernsthaft so kryptisch?

Steppenluchs
Nachdenklich nickte ich. "Es ist möglich, der Sternenclan kommuniziert gerne in Rätseln." Ich zuckte schmunzelnd mit den Schultern. "Ich kann zwar nicht mehr oft zu den Heilertreffen reisen, aber wenn ich mit Goldpfote am Mondsee bin, um ihn zu ernennen, wenn er bereit ist, vielleicht... vielleicht machen sie sich noch mal klarer, wieso dies alles so passiert wie es eben passiert."
Ich schob mich etwas näher zu ihm. "Stört es dich, wenn ich mich ein wenig um dein verknotetes Fell kümmere? Nicht, dass es nachher so sehr knotet, dass wir dir noch Fellbüschel ausreißen müssen." ich schnurrte amüsiert.
@Echolied

Echo mit @Steppenluchs
"Das ist kein Rätsel, dann ist ein Tritt in die Magengrube", grummelte der helle Kater leise. Wenn sie ihr ein gutes Leben nach dem Heilerdasein ermöglichen wollten hätten sie ihr nicht eine Krankheit verpasst, welche sie so sehr einschränken würde. Man konnte ja wohl den Mund aufmachen. Tonlos seufzte er auf. "Mondsee? Ist das ein besonderer Ort?", fragte er dann leise nach und wünschte ihr wirklich sehr, das wenigstens dann der SternenClan den Mumm hatte ihr eine klare Aussage zu geben. Er wollte sie glücklich sehen. Was wenn sie noch immer an dieser Position hing und nicht richtig loslassen konnte, weil ihr nicht klar gesagt wurde das sie nun glücklich sein sollte?
Steppe riss ihn aus seinen Gedanken. Hitze stieg unter seinem Pelz. Außer seiner Familie und ihm selbst hatte er noch niemandem erlaubt sich um sein Fell zu kümmern. Es war etwas Nahes, das er oft nur als Anfang für eine tiefere Beziehung kannte. Vielleicht waren sie Barden aber auch einfach nur ein seltsames Trüppchen? "N-Nein, ich... Wenn es dir keine Umstände bereitet und... Ich... Ah... I-Ich wäre dir sehr dankbar dafür..." Echo könnte sich einbuddeln vor Verlegenheit und nun stotterte er auch rum. Sie musste doch merken, das es irgendwas in ihm auslöste und wie sollte er ihr das denn erklären?

Steppenluchs
"Ja, der Mondsee ist ein heiliger Ort für uns, er ist die direkte Verbindung zwischen den Lebenden und dem Sternenclan. Jeden Halbmond treffen sich alle Heiler der drei Clans, um Träume mit dem Sternenclan zu teilen und wenn ein neuer Anführer antritt, reist er ebenfalls dorthin, um seine 9 Leben in Empfand zu nehmen." erklärte ich.
Als er jedoch so stotterte, legte ich leicht den Kopf schief. "Alles in Ordnung?" fragte ich, mein Blick füllte sich mit Sorge. War ihm kalt? Tat ihm etwas weh? Verlor er einfach die Kraft zum reden, da wir nun schon eine Weile quasselten und sein rauer Hals langsam Zicken machte?
Ich hockte mich schon mal neben ihn, fing aber noch nicht mit der Fellpflege an, den besorgten Blick auf ihn gelegt.
@Echolied

Echo mit @Steppenluchs
Ein See war eine Verbindung zu den Toten? So etwas klang... Sicher hatte er sowas in der Art schonmal gehört, aber es klang seltsam. "Ihr... seht die Ahnen in euren Träumen?", fragte er irritiert nach und versuchte wirklich zu verstehen. Es schien schließlich ein wichtiger Teil im Leben der hübschen Kätzin zu sein und deswegen wollte der Kater es verstehen. Und wenn es nur war um mit ihr reden zu können, ohne das sie andauernd Dinge sagte die ihm über den Kopf gingen.
Echo wollte bitte im Boden versinken. Der Stein sollte sich einfach öffnen und ihn verschlucken. "Ja, alles... in Ordnung...", nuschelte er und warf Steppe einen verlegenen Blick zu, "Es ist... Pflegt... ihr euch oft gegenseitig den Pelz? Hat es... für euch eine Bedeutung?" Seine zögerlichen Fragen würden ihm wohl sagen, ob er einfach nur ein seltsamer Kauz war oder er mehr hineininterpretieren durfte. Aber das Pflegen des Pelzes war für ihn eben ein tiefgehender Akt bei dem man sich tiefe Zuneigung oder gar Liebe zeigte. Manchmal kam es auch auf die Art der Pflege an. Sicher war er nun verletzt und konnte es nicht selbst, aber deswegen hatte er trotzdem viele Monde mit diesem Verständnis gelebt und es hatte ihn ein wenig geformt.

Steppenluchs
Ich nickte. "Ja, nun, Heiler zumindest. Und Anführer manchmal. Krieger und Schüler haben unter normalen Umständen keine Träume vom Sternenclan, aber es soll wohl Fälle gegeben haben, diese Katzen haben aber wohl ihre eigene, starke Verbindung zu unseren Ahnen." Ich nickte nachdenklich. "Wie gesagt spricht der Sternenclan gerne in Rätseln, besonders wenn sie Prophezeiungen an uns weitergeben. Visionen sind gerne mal genauso ungenau, aber das ist nicht unbedingt etwas Schlechtes. Unsere Ahnen... ich denke sie möchten uns nicht gerade umher befehlen. Irgendwo müssen wir auch unseren eigenen Weg gehen, sie leiten uns zwar aber was wären wir, wenn sie uns alles sagen, was passiert? Wo wären die eigenen Entscheidungen?" Ich schüttelte rasch den Kopf, darauf musste er nicht antworten, ich wollte lediglich erklären, wie der Sternenclan funktionierte... zumindest soweit ich es wusste. Selbst für uns Heiler konnte er sehr mysteriös erscheinen.
"Nun, unter Freunden ist das nichts unnormales. Es ist eine gewisse Tradition hier, sich gegenseitig die Zunge zu geben und dabei Neuigkeiten auszutauschen." Ich schob mich ein Stück wieder von ihm weg, ich wollte ihm nicht auf die Pelle rücken, wenn er sich dabei unwohl fühlte. "Kennst du es anders?" fragte ich. "Wenn dir bei unwohl ist, lasse ich dein Fell in Ruhe. Ich möchte nicht unhöflich sein wenn es bei euch anders war."
@Echolied

Echo mit @Steppenluchs
Nachdenklich summte der helle Kater. Heiler und gelegentlich Anführer träumten also vom SternenClan. Krieger und Schüler - das waren wohl diejenigen die noch lernten Krieger zu sein - eigentlich nicht, außer sie hatten eine starke Verbindung. War das ein komplizierter Unsinn. "Du meinst sie glauben, das ihr euch nicht... gegen ihr Wort stellen würdet... Selbst wenn sie euch eine klare Aussage geben?", fragte er langsam und klang etwas skeptisch, "Sie wollen also lieber, das ihr... euch den Kopf zerbrecht... um vielleicht erst zu spät drauf zu kommen, was sie... euch sagen wollten?" So klang das zumindest für ihn. Denn warum sollte man nicht an den Worten von Katzen zweifeln, welche längst tot waren? Hatten Ahnen hier mehr Bedeutung als er ihnen zusprach?
Zunge geben war unter Freunden was Normales? Ihm wurde bei dem Gedanken ein wenig unwohl. Man würde ihn wohl kaum dazu zwingen, doch es ging doch ein wenig gegen das was er gelernt hatte. Ein nachdenkliches Brummen hallte in der Brust von Echo wieder, während er Steppe langsam wieder ansah. "Bei uns hat Fellpflege mehr Bedeutung und... teilweise verschiedene Bedeutungen. Man pflegt sich den Pelz alleine oder teilt es mit ganz besonderen Katzen. Familie, dort eher oberflächlich zum Zeichen der Zuneigung und Verbundenheit. Man wäscht dabei nur die Schultern, Hals und Rücken, die Ohren und die Stirn. Die Seiten und die Beine, sowie das Gesicht sind ausschließlich für einen Selbst oder... Der Katze die man liebt. Fellpflege ist etwas sehr intimes bei uns. Es zeigt Vertrauen und Zuneigung und wird bei uns als große Liebesbekundung angesehen..." Verlegen sah er zur Seite hinweg, schließlich hatte er ihr eben erlaubt seine Seiten zu pflegen. Sicher war er krank, aber trotzdem wurde es nur gebrochen, wenn man wusste das die andere Katze es nicht überlebte. Dann sollte derjenige so gepflegt und sauber erscheinen, wie es nur möglich war, damit sie stolz und erhobenen Hauptes in die Reihen der Ahnen eintreten konnten.
"Ich würde... mich nicht unwohl fühlen... Ich... Ich weiß nur nicht... ob es dir unangenehm wäre, weil... Ich weiß jetzt, das ihr das anders seht und ich könnte es einfach als Hilfe für jemand Verletzten sehen, denke ich..." Das war gelogen. Er würde so was von was da hinein interpretieren.

Steppenluchs
Ich öffnete das Maul, schloss es wieder und überlegte einen Moment, bevor ich schließlich sprach. "Nun, ehrlich gesagt kenne ich keinen Fall wo jemand den Wünschen des Sternenclans direkt widersprochen hat... Es sind immerhin unsere Ahnen, wir haben eine Verbindung zu ihnen wie keiner außerhalb der Clans. Aber... ich denke nicht dass sie sauer wären, wenn einer einen anderen Weg gehen möchte, fernab ihrer Wünsche.
Nun... ich habe mir vielleicht schon den Kopf über das ein oder andere zerbrochen, aber als Heiler ist es meine Aufgabe, die Zeichen vom Sternenclan zu interpretieren. ...Du sagtest, jeder Ort hat ein anderes Lied, so ähnlich könnte man es sehen. Nicht jeder hört das Lied und selbst wenn, versteht vielleicht nicht die kleinen Unterschiede. Aber du bist geübt darin und hast ein Ohr für etwas, was andere vielleicht gar nicht wahrnehmen. So ist das auch mit uns Heilern, wir sind quasi die Boten vom Sternenclan, wenn es um Zeichen geht." Ich lächelte zuversichtlich.
Was die Fellpflege anging, hörte ich ihm aufmerksam zu, es war interessant zu erfahren, wie speziell es für ihn war, wo es hier so etwas alltägliches war. Die Unterschiede zwischen Traditionen konnten wirklich faszinierend sein.
Bei seinen letzten Worten der Erklärung schaute ich ihn aber kurz verdutzt an und blinzelte zwei Mal mit großen Augen. Dann lachte ich freudig und nickte. "Verstehe. Nun, wenn du dich unwohl mit fühlst, muss ich dir das Fell nicht pflegen." Meine Augen blitzten scherzhaft auf. "Aber ich könnte dich mit Wasser überschütten und dann mit den Krallen deine Fellknoten auseinanderfriemeln." meine Schnurrhaare zuckte belustigt, aber irgendwo war auch ein Funken Ernsthaftigkeit in meinem Blick - sein Fell sollte schon entknotet und gesäubert werden, nicht dass sich noch kleine Krabbeltierchen ein Nest machten, wo er doch nur hier herumlag, das könnte seinen Zustand nur wieder verschlechtern.
@Echolied